Sabine: | Heute ist Donnerstag, der 22. August 2024. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo liebe Hörerinnen und Hörer! Hallo Hanna! |
Hanna: | Hallo Sabine! Hallo alle zusammen! |
Sabine: | Wie immer diskutieren wir im ersten Teil unseres Programms über einige aktuelle Ereignisse. Wir beginnen mit dem überraschenden Einmarsch ukrainischer Truppen in Russland. Danach sprechen wir über die tödliche Kultur des Ketaminkonsums, die nach den Ermittlungen zum Tod des Schauspielers Matthew Perry aufgedeckt wurde. Anschließend diskutieren wir über eine Studie, die die chemische Zusammensetzung des Asteroiden beschreibt, dessen Kollision mit der Erde zum Aussterben der Dinosaurier führte. Und wir beenden den ersten Teil des Programms mit einer Hommage an einen der größten Schauspieler der Gegenwart, Alain Delon, der am letzten Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben ist. |
Hanna: | Vielen Dank, Sabine. Ich stimme dir zu, Alain Delon war einer der Giganten des französischen Kinos! |
Sabine: | Wir werden später im Programm über seine Filme und sein Leben sprechen. Aber jetzt erzähl uns bitte, worüber wir im zweiten Teil des Programms, „Trending in Germany“, sprechen werden. |
Hanna: | Heute sprechen wir über ein Thema, das von großer symbolischer Bedeutung ist: die Überlegung, die Olympischen Spiele in Deutschland auszurichten – 50 Jahre nach der Wiedervereinigung. Aber will die deutsche Öffentlichkeit das überhaupt? Und zum Abschluss unseres Programms beleuchten wir die Welt der Kunst und Kultur, die seit langem auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Wenn sich staatliche Institutionen zurückziehen, springen oft private Sponsoren ein. Diese Sponsoren haben jedoch nicht immer einen makellosen Ruf, und das hat Auswirkungen, die weit über den Konsum von Kunst und Kultur hinausgehen können. |
Sabine: | Sehr gut, dann wollen wir jetzt beginnen. Los geht's! |
In einer gewagten und beispiellosen Aktion haben ukrainische Streitkräfte einen umfangreichen Vorstoß in die Region Kursk unternommen und damit den größten grenzüberschreitenden Überfall auf Russland seit dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Seit Beginn des Einmarsches am 6. August hat die Ukraine über 1.250 Quadratkilometer russisches Territorium erobert und mehr als 90 Ortschaften besetzt.
Der Überraschungsangriff deckte Schwachstellen in der russischen Grenzverteidigung auf. Die russische Region Kursk sowie Brjansk und Belgorod haben eine gemeinsame 1.160 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine, d
Neue Entwicklungen bei den Ermittlungen zum Tod des Schauspielers Matthew Perry haben zu einer Reihe von rechtlichen Schritten geführt. Am 28. Oktober 2023 war Perry, der durch seine Rolle in der Sitcom Friends bekannt wurde, tot aufgefunden worden. Er war an einer Überdosis Ketamin gestorben. Jetzt wurden fünf Personen im Zusammenhang mit seinem Tod angeklagt.
Die Ermittlungen deckten ein breites Netzwerk für den illegalen Vertrieb von Ketamin auf, in das sowohl medizinische Fachkräfte als auch illegale Dealer involviert waren. Unter den Angeklagten befinden sich Perrys langjähriger Assistent
Am 15. August wurde in der Zeitschrift Science eine Studie veröffentlicht, in der die chemische Zusammensetzung des Asteroiden beschrieben wird, der in Chicxulub auf der heutigen Halbinsel Yucatán in Mexiko einschlug. Die Kollision führte zum Aussterben von schätzungsweise 75 % aller Tierarten, einschließlich der meisten Dinosaurier.
Die Wissenschaftler untersuchten Gesteinsproben und konnten zeigen, dass der kohlenstoffreiche Asteroid aus Materialien aus dem frühen Sonnensystem bestand. Er hatte die Größe von Mount Everest und schlug mit 25 Kilometern pro Sekunde auf der Erde ein. Die kinetis
Am vergangenen Sonntag verstarb der französische Filmstar Alain Delon friedlich im Kreise seiner drei Kinder in seinem Haus in Douchy. Alain Delon war 88 Jahre alt. Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte Delon als „französisches Monument“ und sagte, mit seinen legendären Rollen habe Delon die Welt zum Träumen gebracht.
Delon war eine Schlüsselfigur in der goldenen Ära des französischen Kinos. Er war bekannt für sein gutes Aussehen und seine überzeugenden Darbietungen. Seine Karriere umfasste nahezu 60 Jahre und fast 90 Filme. Delons Rollen reichten von moralisch komplexen Antihelde
Sabine: | Die Franzosen haben uns gerade vorgemacht, wie Olympische Spiele gehen. Die 16 Wettkampftage in Paris wurden von der Euphorie, Begeisterung und Leidenschaft der französischen Bevölkerung getragen. Die kreativen Austragungsorte wie beispielsweise vor dem Eiffelturm, in der Seine, in Versailles oder auch Tahiti waren absolut einmalig und originell. So was weckt natürlich die Lust, die Spiele ins eigene Land zu bringen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser machte in Paris am Rande der Spiele den Weg für eine Bewerbung Deutschlands frei. Spiele in Deutschland 50 Jahre nach der Wiedervereinigung wären symbolträchtig. Seit 1972 ist Deutschland nicht mehr Gastgeber der Olympischen Spiele gewesen. Sieben Mal haben wir uns seitdem beworben. Häufig scheiterten unsere Bewerbungen an der eigenen Bevölkerung, wie für die Winterspiele 2022 in München oder die Sommerspiele 2024 in Hamburg. Hat sich die Meinung der Deutschen geändert, Hanna? |
Hanna: | Fast jeder kennt die Werke großartiger Künstler wie Mozart, Beethoven oder Shakespeare. Doch das musikalische und theatralische Erbe dieser Berühmtheiten wäre nicht entstanden, wenn es damals keine Gönner gegeben hätte, die die Kunstschaffenden unterstützt hätten. Auch heute ist Kunst und Kultur auf Förderungen angewiesen. Und wo sich staatliche Institutionen zurückziehen, springen häufig private Sponsoren ein. Unter ihnen seien oft Bösewichte, die sich beliebt machen oder reinwaschen wollten, kommentiert die Zeitung „nd“ im Artikel „Qual der Wahl?“ vom 12. August. Denn entweder würden Tickets für kulturelle Veranstaltungen so teuer, dass sich nur noch die reiche Oberschicht diese Eintrittspreise leisten kann, oder Kunst würde durch schmutzige Geschäfte mit Waffen oder fossiler Energie gefördert. Es sei gut, dass Künstler diesem Thema heutzutage sensibler begegnen. Freier seien sie dadurch aber nicht. |