Neues Gesetz erlaubt Minderheit, sich für griechisches säkulares Justizsystem statt islamischer Rechtsprechung zu entscheiden
Am Dienstag änderte das griechische Parlament das einhundert Jahre alte Gesetz, Rechtsfälle nach der islamischen Scharia-Rechtsprechung zu entscheiden. Nach dem neuen Gesetz haben in Griechenland lebende Muslime das Recht, sich bei einer Scheidung oder in Sorgerechtsfällen und Erbschaftsangelegenheiten an ein griechisches Gericht zu wenden. Bisher wurden diese Fälle ausschließlich von islamischen Rechtsgelehrten entschieden, den sogenannten Muftis – ein System, das laut Menschenrechtsorganisationen oft gegen Frauen diskriminiert.