Spannungen zwischen Frankreich und Italien wegen Äußerungen zur Kolonialisierung
Am Sonntag warf der italienische Vize-Regierungschef Luigi Di Maio Frankreich vor, zur Ausbeutung Afrikas und damit zur Massenflucht von Afrikanern nach Europa beizutragen. Di Maio forderte die Europäische Union auf, wegen der „Ausblutung Afrikas“ Sanktionen gegen Frankreich zu verhängen.
Im Anschluss an Medienberichte, dass 170 Migranten in zwei getrennten Flüchtlingsunglücken im Mittelmeer ertrunken seien, sagte Di Maio, die EU sollte Sanktionen gegen „Frankreich und alle anderen Länder verhängen, die Afrika arm machen und diese Menschen zur Flucht veranlassen. Afrikaner gehören nach Afrika und nicht auf den Grund des Mittelmeers“. Aus französischen diplomatischen Quellen hieß es, Di Maios Äußerungen seien „angesichts der EU-Partnerschaft zwischen Frankreich und Italien feindselig und unbegründet“.