Deutschland – „Fahrradland“ im Jahr 2030
6 May 2021
Michael: | Das Verkehrsaufkommen und die Mobilität in Deutschlands Städten steigt trotz Corona-Einschränkungen wieder an. Die Zeiten, in denen Radfahrer die relativ freien Straßen und ein sicheres Fahrgefühl genießen konnten, sind vorbei. Obwohl der Fahrradverkehr auch durch den Boom bei E-Bikes deutlich zugenommen hat, dominiert vielerorts das Ideal der „autogerechten Stadt“. Verkehrsminister Andreas Scheuer, der eigentlich für seine Nähe zur Auto-Lobby bekannt ist, möchte Deutschland zum „Fahrradland“ machen. Er kündigte an, dass es bis zum Jahr 2030 ein lückenloses Netz an Fahrradwegen geben solle. Davon sei Deutschland nicht neun Jahre, sondern Jahrzehnte entfernt, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ im Kommentar „Kommt in die Gänge!“ vom 27. April. Es fehle vor allem an Mut von Seiten der Politik, den knappen Platz neu zu verteilen. Es reiche längst nicht mehr aus, Fahrradsymbole auf die Straßen zu malen. Es müsse darum gehen, dem Autoverkehr den Platz zu nehmen. Die Politik müsse endlich in die Gänge kommen und eine fahrradfreundliche Infrastruktur schaffen, denn viele Deutsche wollen aufs Rad umsteigen. |