Eklat auf der documenta 15 in Kassel
30 June 2022
Jana: | Am 18. Juni begann die documenta 15 in Kassel, die bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst in der Welt, und es kam sofort zu einem Eklat, der um die Welt ging. Unter den Exponaten gab es ein Kunstwerk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi namens „People’s Justice“, das vor Antisemitismus nur so trieft. Auf dem großflächigen Banner ist unter anderem ein Jude mit Schläfenlocken, Blut in den Augen und Reißzähnen zu sehen, der einen Hut mit dem SS-Symbol aufhat. Es gibt einen Soldaten mit Schweinegesicht, der einen Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad“ trägt. Die Reaktion war explosiv. Die israelische Botschaft sah Propaganda im Goebbels-Stil und verlangte die Entfernung des Werks. Der Zentralrat der Juden in Deutschland gab bekannt, dass Kunstfreiheit ende, wo Menschenfeindlichkeit beginnt. Viele sprechen von antisemitischer Bildsprache, Hetze und Judenhass und fordern den Rücktritt der documenta-Direktorin Sabine Schormann, die sich mittlerweile entschuldigt hat. Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Scholz waren auch nicht erfreut. Mittlerweile hat die documenta dem Druck nachgegeben und das Kunstwerk verhüllt. War das deiner Meinung nach die richtige Entscheidung, Michael? |