Jana: | Heute ist Donnerstag, der 19. März 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir einige Nachrichten besprechen, die in dieser Woche international für Schlagzeilen gesorgt haben. Wir werden einige der guten Taten und solidarischen Aktionen kommentieren, die durch den Coronavirus-Ausbruch weltweit ausgelöst wurden. Danach sprechen wir über die Verringerung der Luftverschmutzung in China aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs. Anschließend werden wir uns über einen Bericht der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) unterhalten, aus dem hervorgeht, dass die 5G-Technologie sicher für die menschliche Gesundheit ist. Und zum Schluss sprechen wir über die Aussage von Elon Musk während einer Konferenz in Washington, dass College zwar gut geeignet sei, um Spaß zu haben, nicht aber, um etwas zu lernen. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es nun mit den Ankündigungen für den zweiten Teil unseres Programms. |
Jana: | Im Abschnitt „Trending in Germany“ werden wir über die Ergebnisse einer Umfrage des Pew-Instituts in Washington und der Körber-Stiftung in Hamburg sprechen. In dieser Umfrage ging es um die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland und deren jeweilige Einstellung zur NATO. Das Ergebnis war äußerst aufschlussreich. Wir werden auch die Tatsache diskutieren, dass es viele – zum Teil jahrhundertealte – deutsche Universitäten gibt, von denen jedoch keine den Namen einer Frau trägt. Wird sich die Situation demnächst ändern? Darüber gibt es jetzt eine Debatte. |
Michael: | Klingt super, Jana! |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Wir beginnen mit den Nachrichten aus aller Welt. |
Der Coronavirus-Ausbruch schränkt das tägliche Leben in vielen Ländern stark ein. Überall auf der Welt hört man in diesen Zeiten jedoch von guten Taten, von Menschen, die versuchen, die Moral zu stärken, und von aufmunternden Geschichten über die Stärke des menschlichen Geistes.
Unser Planet könnte als Einziger vom Coronavirus-Ausbruch profitieren. Satellitenbilder der NASA und der Europäischen Weltraumbehörde aus den Monaten Januar und Februar zeigen, dass die giftigen Gaswolken, die normalerweise über den Industriezentren Chinas hängen, praktisch verschwunden sind. China ist der größte Umweltverschmutzer der Welt. Stattdessen sahen viele Chinesen in den Industriegebieten des Landes etwas sehr Ungewöhnliches: einen klaren blauen Himmel. Stickstoffdioxid-Emissionen, die durch Industriebetriebe, Fahrzeugemissionen und Kraftwerke verursacht werden, sind in allen großen
Letzte Woche erklärte die in Deutschland ansässige Internationale Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) 5G-Netzwerke für nicht gefährlich. Die Kommission beurteilt die Gefahren von Strahlung und ist für die Festlegung von Strahlungsgrenzwerten zuständig. Sie konnte keine Beweise dafür finden, dass die 5G-Technologie ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellt.
Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren hat die Kommission ihre Richtlinien für die Strahlenexposition aktualisiert. Die bisherigen Richtlinien stammen aus dem Jahr 1998. Damals waren Millimeterwellente
Auf der „Satellite 2020“-Konferenz in Washington antwortete Elon Musk am 10. März auf eine Frage nach der Bezahlbarkeit eines College-Studiums, dass es nicht notwendig sei, einen College-Abschluss zu haben, und dass Jobs in seinen Unternehmen keinen solchen Abschluss erfordern sollten.
Um seine Theorie zu untermauern, nannte Musk High-Tech-Mogule wie Bill Gates, Steve Jobs und Larry Ellison. Er sagte außerdem, dass auch William Shakespeare höchstwahrscheinlich nicht aufs College gegangen sei. Musk sagte, das Einzige, wofür College gut sei, sei Disziplin im Umgang mit „lästigen“ Hausaufgaben zu
Jana: | Heute habe ich hier einen Zeitungsartikel aus der „Welt“ vom 9.3.2020 von Daniel Friedrich Sturm mit dem Titel „Die NATO-Bündnis-Frage beantworten Deutsche und Amerikaner völlig unterschiedlich“ vorliegen, der sich mit einer Meinungsumfrage unter US-Amerikanern und Deutschen befasst. Die Umfragen wurden im September 2019 vom Meinungsforschungsinstitut Pew in Washington und durch die Körber-Stiftung in Hamburg durchgeführt. Es wurden 1004 Erwachsene in den USA befragt und 1000 Erwachsene in Deutschland. Ich fand die Ergebnisse wirklich ausgesprochen interessant. Zwei Drittel der befragten US-Amerikaner bezeichneten das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA als gut. Für 64 % der Deutschen ist das Verhältnis hingegen schlecht. Es ist schon eine komische Diskrepanz, vor allen Dingen, wenn man sich vor Augen hält, dass auf höchster Ebene zwischen Merkel und Trump seit Jahren absolute Funkstille herrscht. |
Jana: | In Deutschland gibt es 121 Universitäten und keine von ihnen ist nach einer Frau benannt. Einige tragen den Namen des Ortes, an dem sie sich befinden. Andere bezeichnen sich als Freie oder Technische Universitäten. 22 Universitäten sind nach Männern benannt - darunter berühmte, altehrwürdige Unis, in Innenstadtlage, mit Millionenbudgets. Die Friedrich-Schiller-Universität in Jena, die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Lange wurde dies so hingenommen und als Tradition angesehen, nun gibt es jedoch Debatten. Wer sind all diese Männer, die den Universitäten ihre Namen geben. Stehen wir in der heutigen Zeit noch hinter ihnen und ihren Ansichten? Zwei Universitäten haben sich erst kürzlich von ihren Namensgebern getrennt. Denn sowohl der Dichter und Politiker Ernst Moritz Arndt, der der Universität Greifswald ihren Namen gab, und der Ingenieur Christian Peter Beuth, dessen Namen eine Hochschule in Berlin trug, waren beide Antisemiten. Die Zeitung „Die Zeit“ vom 12. März 2020 vertritt in dem Artikel „Warum nicht sie?“ die Meinung, dass Namensänderungen der Universitäten kein Bruch mit der Tradition seien, sondern durchaus zeitgemäß, da die Institutionen ihre Relevanz für die Gegenwart beweisen müssten. Und gerade in der heutigen Zeit ist es mehr als angemessen, Universitäten nach Frauen zu benennen. Vorschläge gibt es genügend. |