Soll der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland werden?
14 May 2020
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Jana: | Am 8. Mai 1945, also vor 75 Jahren, unterzeichnete Deutschland die bedingungslose Kapitulation nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Tag wird auch als „Tag der Befreiung“ bezeichnet. Deutschland und die Welt wurden von der Diktatur der Nationalsozialisten befreit. Seit einiger Zeit nun beschäftigen sich Politikerinnen und Politiker mit der Frage, ob der 8. Mai bundesweit ein gesetzlicher Feiertag werden soll. Esther Bejanaro, Holocaust-Überlebende und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Deutschland forderte dies in einem offenen Brief. Sie schrieb: „Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“ Zustimmung kam von Seiten der Linken und der Grünen. Die „taz“ sieht dies im Artikel „Kein gemeinsames Gedenken“ vom 7. Mai allerdings kritisch. Der 8. Mai sei ein ambivalenter Erinnerungstag. Die Zeitung gibt zu bedenken: Woran soll erinnert werden, Trauer oder Freude? Sieg oder Niederlage? Und wer erinnert? Das Datum sei historisch gesehen nämlich ein Tag der Niederlage für die meisten Deutschen. Ob es einen neuen Feiertag gibt, sei unerheblich. Denn das Gedenken an die Opfer finde längst statt - an anderen Tagen. |