Sollen deutsche Milliardäre die Corona-Schulden bezahlen?
12 November 2020
Michael: | Eine Vermögensabgabe für Reiche wird ja schon seit längerem von Parteien des linken Spektrums gefordert. Diese soll zu mehr sozialer Gerechtigkeit führen, denn die Schere zwischen arm und reich wird in Deutschland immer größer. Nun kommt die Forderung im Zuge der Corona-Krise erneut auf. Denn es stellt sich die Frage, wie man die Schulden zurückzahlen kann, die der Staat für die Soforthilfemaßnahmen aufgenommen hat. Die Linkspartei hat ihren Plan einer Vermögensabgabe schon einmal durchrechnen lassen. Demnach soll diese bis zu 560 Milliarden Euro bringen. Solche Summen hätten auch Reiche nicht flüssig, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Artikel „Links belastet“ vom 5. November. Zwar würden die Zahlungen auf 20 Jahre gestreckt werden, doch das Geld liege ja nicht einfach irgendwo herum, sondern stecke überwiegend in Unternehmen. Diese hätten es gerade in den Zeiten der Pandemie nicht leicht. Zusätzlich würde ihnen mit der Digitalisierung und durch den Strukturwandel im Wettbewerb alles abverlangt. Der Staat helfe zwar umfangreich, teils jedoch nur mit verzinsten Krediten. Ohne private Eigentümer, die ihrem Geschäftsmodell vertrauen, neue Risiken übernehmen, Geld nachschießen oder auf Entnahmen verzichten, würde manches Unternehmen nicht überleben. |