CDU-Parteitag verschoben – Friedrich Merz ist sauer
5 November 2020
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Michael: | Der Parteitag der CDU, Deutschlands größter Partei, wurde Corona-bedingt verschoben. Eigentlich sollten am 4. Dezember etwa eintausend Mitglieder der Partei zusammenkommen, um unter anderem den neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Deutschland stehe erneut vor harten Einschränkungen, die jeden Einzelnen in der Bevölkerung beträfen. Unter diesen Umständen eine Versammlung dieses Ausmaßes zu veranstalten, sei nicht richtig. So lautet die Begründung derjenigen, die eine Verschiebung befürworten. Ganz anders sieht es Friedrich Merz. Er ist einer von drei Kandidaten für den Parteivorsitz und damit möglicher Kanzlerkandidat bei der Wahl im nächsten Jahr. Er sieht die Verschiebung als persönlichen Angriff gegen sich selbst und scheut nicht, dies in zahlreichen Interviews zu verkünden. Im Moment erzielt er gute Umfragewerte und hätte gute Chancen, gewählt zu werden. Im Artikel „Der klagende Held“ vom 29. Oktober sieht „Die Zeit“ jedoch folgende Sorge der Partei bestätigt: Wenn Friedrich Merz den Vorsitz übernimmt, verliert die CDU die Wahl. Seine Kritiker behaupten, er würde mit seinem Talent zur Polarisierung die letzte Volkspartei Europas in zwei Lager spalten und sie somit regierungsunfähig machen. Kein Wunder also, dass das Establishment der Partei ihn lieber nicht als Vorsitzenden hätte. |