Böllerverbot wegen der Pandemie?
3 December 2020
Sybille Reuter / Shutterstock.com
Michael: | Jedes Jahr kurz vor Silvester taucht das Thema „Böllerverbot“ in den Medien auf. Dieses Mal werden jedoch andere Argumente als sonst genannt. „Die Zeit“ kommentiert dies im Artikel „Baller Baller“ vom 25. November. Auf der einen Seite müssten die Menschen dieses Jahr schon auf so vieles verzichten - Urlaub am Meer, Hochzeitsfeiern, Musikfestivals. Könnte man ihnen dann nicht wenigstens den Spaß erlauben, private Feuerwerkskörper zu zünden? Für viele sei dies anscheinend ein sinnliches Erlebnis und gehöre zu einer Silvesternacht dazu. Und die meisten Menschen gingen mit Böllern ja verantwortungsvoll um. Auf der anderen Seite stehen die Kritiker: Krankenhäuser, gerade in Ballungszentren, kämen in der Silvesternacht regelmäßig an ihre Belastungsgrenzen. Menschen würden sich eben doch verletzen, weil sie betrunken sind und sich selbst überschätzen. Insbesondere in diesem Jahr sei dies ein Problem, da Ansammlungen von böllernden Menschen aufgrund der Pandemie ein epidemiologisches Risiko darstellen. Im Moment sind die Krankenhäuser aufgrund von Intensivbehandlungen von COVID-19 Patienten ohnehin schon stark ausgelastet. In der Silvesternacht könnten die Notaufnahmen der Kliniken nicht auch noch Feuerwerksverletzungen gebrauchen. Die Zeitung fordert deshalb ein bundesweites Verkaufsverbot von Böllern. |