Wie akkurat sind Umfragen und Wahlprognosen?
24 June 2021
Jana: | Wieder einmal eine Riesenblamage für die Demoskopen mit ihren ach so wissenschaftlichen Wahlprognosen! Am 6. Juni wurde in Sachsen-Anhalt gewählt. Es war eine Wahl, die als Stimmungsbarometer für die kommende Bundestagswahl galt. Die Demoskopen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der ultra-rechten AfD voraus. Die Grünen hätten Rückenwind – so hieß es noch einen Tag vor der Wahl – und würden ihr Wahlergebnis der letzten Wahl fast verdoppeln. Nichts davon traf ein. Die CDU lag mehr als 16 Punkte vor der AfD. 16! Die Grünen hatten dagegen überhaupt keinen Rückenwind. Die CDU bekam satte 8 bis 9 Prozent mehr als vorhergesagt. Dabei lag die angegebene Fehlerrate bei nur plus/minus 3 %. Das erinnert an die US-Wahlen von 2016 und 2020. Bei beiden Wahlen lagen die Wahlprognosen spektakulär daneben. 2016 hatten sie nicht mal den Gewinner richtig vorhergesagt. 2020 lagen die Demoskopen mit ihren hochwissenschaftlichen Umfragen in einigen Staaten um ganze 8 Prozentpunkte daneben. Hier muss man dazu sagen, dass ohne diese Umfragen und Prognosen nichts läuft auf dieser Welt. Unternehmen bringen kein Produkt heraus, ohne Teile der Konsumenten repräsentativ befragt zu haben. Politiker treffen lebenswichtige Entscheidungen anhand von Umfragen. Es gibt keine Diskussionsrunde, ohne die letzten Zahlen der Demoskopen abzuklopfen. Sind Umfragen und Wahlprognosen Blödsinn, Michael? |