Jana: | Heute ist Donnerstag, der 30. Januar, 2020. Willkommen zu unserem wöchentlichen Programm, News in Slow German! Hallo an unsere Zuhörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo Leute! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir die internationalen Schlagzeilen dieser Woche kommentieren. Wir werden mit dem Gedenken des 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz beginnen. Wir werden dann mit der Entscheidung des Vereinigten Königreichs fortfahren, Huawei zu erlauben, sich am Ausbau des 5G Netzwerkes zu beteiligen. Danach werden wir über den Versuch eines Wissenschaftsteams reden, die Stimme einer 3000 Jahre alten ägyptischen Mumie zu rekonstruieren. Und zum Schluss werden wir über Olga Lyubimova, der neuen russischen Kultusministerin, reden, die anscheinend eine tiefgreifende Ablehnung gegenüber den Künsten hat. |
Michael: | Danke schön, Jana. |
Jana: | Wir werden mit den deutschen Nachrichten und dem Abschnitt “Trending in Germany” fortfahren. Diese Woche werden wir den Ruf der Fridays for Future-Aktivisten nach mehr Protesten gegen Siemens diskutieren. Danach geht es weiter mit der Grünen Woche, der internationalen Landwirtschaftsausstellung, die in Berlin inmitten der Bauernproteste stattfindet. |
Michael: | Ausgezeichnet, Jana.. |
Jana: | Danke, Michael. Lass uns mit unserer Diskussion über die internationalen Schlagzeilen beginnen. |
Am Montag fanden Gedenkfeiern auf der ganzen Welt statt, um an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zu erinnern, dass wie kein anderes das Greuel der Judenvernichtung in der sogenannten “Endlösung” durch Nazi-Deutschland repräsentiert. Über 6 Millionen Juden wurden durch die Hand des mörderischen Regimes ermordet.
Chinas Huawei, ein Weltführer in 5G Technologie, wird die Erlaubnis erhalten, sich am Bau der nächsten Generation eines superschnellen Mobil-Netzwerks in Großbritannien zu beteiligen, wie die britische Regierung am Dienstag mitteilte. Die Entscheidung kommt trotz Druck der Vereinigten Staaten, dessen Regierung mit Konsequenzen für Handels- und Geheimdienstsbeziehungen zwischen den beiden Ländern gedroht hatte. Es kommt auch nach intensiven Diskussionen in Großbritannien über mögliche “Sicherheitsbedrohungen”, die das chinesische Unternehmen darstellt.
Die britische Regierung hat angekündigt,
Forscher der Royal Holloway, der Universität London, der Universität York und dem Leeds Museum haben die Stimme einer 3000 Jahre alten Mumie, eines Priesters namens Nesyamun, reproduziert, indem sie ein 3D-Modell seines Sprechapparates hergestellt haben. Die Forschungsergebnisse wurden am 23. Januar im Scientific Reports Journal veröffentlicht.
Nesyamun, der im Leeds Museum zu sehen ist und dessen Mumie auf 1099 bis 1069 vor Christus datiert wurde, war ein Priester am Amun-Tempel in Theben und starb im Alter von ungefähr 50 Jahren. Für seine Tätigkeit als Priester und die damit verbundenen ritu
Russlands neue Kultusministerin, Olga Lyubimova, 39, ist für ein paar fragwürdige Blogeinträge unter Beschuss, die sie, wenn sie authentisch sind, in 2008 geschrieben hat. Frau Lyubimova ist Teil der neuen Regierung unter dem neuen Premierminister Mikhail Mishustin.
In einem Blogeintrag von 2008, der ihr zugeschrieben wird, beichtet sie ihre Verachtung für Ausstellungen, Museen, Oper, Ballet und klassische Musik. Angeblich hat sie sich auch verächtlich über die meisten Dokumentarfilme und das Filmkunstkino geäußert. Frau Lyubimova hat einen Abschluss in Journalismus von der Moskauer Staatsunive
Jana: | „Fridays for Future“ hat Proteste und Demonstrationen gegen Siemens im Vorfeld der Siemens-Hauptversammlung am 5. Februar 2020 angekündigt. Das ist das erste Mal, dass sich die Wut der Bewegung von streikenden Schülern für die Umwelt direkt gegen einen spezifischen Konzern richtet. Die Entscheidung des Konzernchefs Joe Kaeser, an dem Vertrag mit dem indischen Energiekonglomerat Adani über die Lieferung eines Zugsignalsystems an das größte Kohlebergwerk der Welt im Wert von 18 Millionen Euro festzuhalten, hatte in Deutschland hohe Wellen geschlagen. Der Konzernchef begründete dies mit der Tatsache, dass der Vertrag bereits unterschrieben sei und der Konzern seinen Verpflichtungen nachkommen müsse. „Friday for Future“-Aktivisten halten dagegen, dass der Rufschaden für Siemens exponentiell höher sei als die Vertragsschäden, insbesondere deshalb, weil die Vertragssumme relativ gering sei. Kaeser hatte sich am 10. Januar mit der Umweltaktivistin Luisa Neubauer getroffen. Neubauer sagte daraufhin, die Entscheidung Kaesers sei ein „unentschuldbarer Fehler“. Neubauer kündigte auch an, gegen andere Unternehmen „Rabatz“ machen zu wollen. |
Michael: | Jetzt haben ja Landwirte schon wieder gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Letzte Woche waren sie in Berlin und haben ihrer Angst um ihre Höfe mit Traktor-Konvois Ausdruck verliehen. Zulieferprodukte würden stets verteuert, für die eigenen Produkte aber brechen die Preise seit Monaten immer weiter ein, so ein Punkt der Landwirte. Außerdem monieren sie die fehlende Wertschätzung ihrer Arbeit vor allem bei bestimmten politischen Gruppen und deren Lobbyisten. Insbesondere die Landwirte lebten mit dem Boden, den sie bearbeiteten. Schließlich sind viele der Agrarnutzflächen oftmals schon lange im Besitz der dort ansässigen Familien. Der Vorwurf, man würde mit Chemie den eigenen Grund und Boden zum Zweck der Gewinnoptimierung vernichten, sei absurd. |