Jana: | Heute ist Donnerstag, der 10. Dezember. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo allerseits! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einer Diskussion über die Einigung der EU auf eine Sanktionsregelung nach dem Vorbild des US-amerikanischen „Magnitsky Act“. Diese Regelung würde es den 27 EU-Mitgliedsstaaten erlauben, Personen zu sanktionieren, die Menschenrechtsverletzungen begehen oder davon profitieren. Weiter geht es dann mit dem neuen Bericht einer neuseeländischen Untersuchungskommission, aus dem hervorgeht, dass der Attentäter, der im vergangenen Jahr den Terroranschlag in Christchurch verübt hat, auf YouTube radikalisiert wurde. Danach sprechen wir über die Revision der offiziellen Definition des „Schatz“-Begriffs in Großbritannien, was gewährleisten soll, dass historische Artefakte der Öffentlichkeit erhalten bleiben. Und zum Abschluss des ersten Teils unseres Programms diskutieren wir dann noch, wie sich Musik auf gestresste Schweine auswirkt. |
Michael: | Okay, Jana! Und worum geht es diese Woche im zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“? |
Jana: | Wir sprechen über die wachsende Spaltung innerhalb der AfD und den jüngsten Parteitag dieser Partei, der in Kalkar im Westen Deutschlands stattfand. Und wir diskutieren die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes, Joachim Löw trotz der 0:6-Niederlage gegen Spanien weiter als Trainer der Nationalmannschaft zu behalten. |
Michael: | Klingt interessant, Jana! |
Jana: | Danke, Michael! Los geht's! |
Am 7. Dezember einigten sich die EU-Außenminister auf ein neues System, mit dem Sanktionen gegen Personen und Organisationen verhängt werden können, die Menschenrechtsverletzungen begehen oder davon profitieren. Sanktionen können gegen Menschenrechtsverletzungen wie Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, außergerichtliche Tötungen und willkürliche Verhaftungen verhängt werden.
Die neue Sanktionsregelung ist dem US-amerikanischen „Magnitsky Act“ nachempfunden, einem nach dem russischen Rechtsanwalt Sergej Magnitski benannten Gesetz. Magnitski starb in Untersuchungshaft in einem russisc
Am 8. Dezember wurde der Abschlussbericht einer neuseeländischen Untersuchungskommission über den Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch im Mai letzten Jahres veröffentlicht, bei dem 51 Menschen getötet wurden. Die Untersuchung ergab, dass Polizei und Geheimdienste im Vorfeld des Attentats eine Reihe von Fehlern gemacht hatten, kam jedoch zu dem Schluss, dass die Tragödie nicht hätte verhindert werden können. Der Bericht zeigte, dass sich die neuseeländischen Sicherheitsbehörden zu sehr auf eine Bedrohung aus radikalen islamistischen Kreisen konzentriert hatten und dass es Mängel im Waffen
Die Regierung Großbritanniens plant, die offizielle Definition des „Schatz“-Begriffs zu ändern und seltene und wertvolle archäologische Funde einzubeziehen. Nach dem Treasure Act von 1996 werden Objekte dann als Schätze bezeichnet, wenn sie mehr als 300 Jahre alt sind. Sie müssen außerdem komplett aus Gold oder Silber bestehen oder Edelmetalle enthalten.
Diese Neuregelung soll derartige Artefakte für die Öffentlichkeit bewahren, anstatt sie an private Sammler zu verkaufen. Sobald solche Objekte offiziell als Schätze identifiziert wurden, gehen sie in den Besitz der Krone über und werden lokalen
In den Zeiten der COVID-19-Pandemie ist die Einsparung von Kosten für Landwirte noch wichtiger als in normalen Zeiten. Deshalb ist in diesem Jahr die Anzahl der Bestellungen für einen brasilianischen Schweinemast-Roboter in die Höhe geschnellt. Dieser Roboter gibt nicht nur Futter an die Schweine aus, sondern spielt gleichzeitig klassische Musik. Das Unternehmen Roboagro, das diesen Roboter vertreibt, sagte in einer am Donnerstag von Reuters veröffentlichten Erklärung, dass die Bestellungen um durchschnittlich 400 % auf 60 Roboter pro Monat gestiegen seien.
Die Maschine dosiert das Futter in Fu
Jana: | Mensch, hast du den Parteitag der AfD verfolgt? Da war ja echt der Wurm drin. Es war so spannend, ich hatte kaum Zeit, mir das Popcorn aus der Mikrowelle zu holen. Zuweilen wurde rumgeschrien, Gauland musste gleich ins Krankenhaus und es gab mehr Drama als in einer Episode von „Game of Thrones“. Wir sind einen Monat von einem Wahljahr entfernt und in der AfD ist nun ein offener Richtungsstreit ausgebrochen, der in der Partei schon länger gärt, spätestens, seit die sogenannten Gemäßigten den ultra-rechten Kalbitz der Partei verwiesen haben. Parteichef Meuthen hielt eine Brandrede gegen die Rechten. Deutschland sei keine „Corona-Diktatur“, sagte er in direkter Anspielung auf AfD-Mitbegründer Gauland, der genau dies behauptet hatte. Gauland nannte die Rede „spalterisch“. Meuthen zeigte sich entsetzt über Kräfte in der AfD, die mit den Corona-Protestlern und sogenannten Querdenkern gemeinsame Sache machen wollen. „Seid ihr denn des Wahnsinns?“, sagte er. Meuthen entging nur knapp einem Missbilligungsantrag. Hier zeigt sich, dass die beiden Flügel der Partei ungefähr gleich stark sind. Wird die AfD in sich zusammenfallen? Was meinst du, Michael? |
Michael: | Die deutsche Fußballnationalmannschaft und der Deutsche Fußball-Bund stehen im Moment wieder in der Öffentlichkeit. Einige Wochen nach der katastrophalen Niederlage gegen Spanien ist die Stimmung um die Mannschaft und die Funktionäre nicht besser. Vor allem der Bundestrainer stand nach dem 0:6-Debakel in der Kritik. Einige Stimmen haben einen Neuanfang gefordert und damit auch einen Trainerwechsel. Doch nun ist es offiziell: Joachim Löw bleibt Bundestrainer. Er mache so gut wie alles richtig, kommentierte Oliver Bierhoff – Teammanager der Nationalmannschaft – den Verbleib Löws. In der Analyse hat man die desaströse Leistung der Corona-Krise in die Schuhe geschoben. Es hätte zu wenig Training und eine hohe pandemiebedingte Belastung gegeben. Außerdem würden Spieler fehlen. „Alles korrekt – doch mit diesen Problemen hätten andere Teams auch zu kämpfen. Und sie lösten sie besser.“ Das schreibt die „Welt“ am 5. Dezember im Kommentar „Der Deutsche Fußball-Bund gibt ein beschämendes Bild ab“. Nächste Woche will sich Joachim Löw äußern. Die Fans verdienen eine Antwort auf die Frage: Wie soll es besser werden? |