Jana: | Heute ist Donnerstag, der 19. November 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo allerseits! |
Jana: | Die COVID-19-Zahlen steigen zurzeit dramatisch an. Deshalb werden wir ab dieser Woche alle Programme für alle Sprachen und alle Sprachniveaus vorübergehend von zu Hause aus aufzeichnen. Wir hatten dies bereits während der ersten Corona-Welle im April und Mai getan und müssen es jetzt leider wieder tun. |
Michael: | Sicher ist sicher. |
Jana: | Da hast du recht! |
Michael: | In einigen Wochen werden wir wieder zurück im Studio sein. Okay, weiter geht es mit unserem Programm. |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit der Entscheidung Ungarns und Polens, ein Veto gegen den EU-Haushalt einzulegen, falls das finanzielle Corona-Hilfspaket an die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit gebunden ist. Danach erörtern wir das Ergebnis der Wahlen in der Republik Moldau, die am Sonntag, dem 15. November, stattfanden. Anschließend sprechen wir über ein neues und einfaches Gerät, mit dem man schneller nüchtern werden kann. Und wir beenden den ersten Teil unseres Programms mit dem „Beaujolais-Nouveau-Tag“, einer französischen Tradition, die jeden dritten Donnerstag im November in Frankreich und in der ganzen Welt gefeiert wird. |
Michael: | Moment mal, ... das ist ja heute! … Leider werden wir dieses Jahr wohl aus der Ferne feiern müssen, Jana! Weiter geht es mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. |
Jana: | In dieser Woche sprechen wir über die Ankündigung der Mainzer Firma BioNTech, dass der gemeinsam mit der Firma Pfizer entwickelte Impfstoff gegen COVID-19 den ersten Ergebnissen zufolge bis zu 90 % wirksam zu sein scheint. Es gibt jedoch einige große logistische Herausforderungen, die noch zu überwinden sind. Außerdem sprechen wir über den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Zusammenarbeit mit Google, damit Internet-Nutzer verlässliche Gesundheitsinformationen einfacher finden können. |
Michael: | Interessante Themen, Jana! |
Jana: | Danke, Michael! Los geht's! |
Mit der Blockierung des Corona-Hilfspakets der EU durch die beiden Mitgliedsstaaten Ungarn und Polen ist die Europäische Union am 16. November in eine politische Krise gestürzt. Ungarn und Polen lehnen eine Regelung ab, die die Wirtschaftshilfe davon abhängig macht, wie gut sich ein Land an demokratische Normen hält. Das Hilfspaket in Höhe von 750 Milliarden Euro ist Teil des EU-Gesamthaushalts von 1,8 Billionen Euro.
Das Veto Ungarns und Polens blockiert damit – zumindest vorläufig – eine Verteilung der wirtschaftlichen Finanzhilfe unter den 27 Mitgliedsstaaten. Inmitten der schlimmsten Rezess
Maia Sandu, eine ehemalige Weltbank-Ökonomin, die engere Beziehungen zur Europäischen Union befürwortet, hat am Sonntag, den 15. November, die Stichwahl zur Präsidentschaftswahl in der Republik Moldau gewonnen. Nach den vorläufigen Daten der Zentralen Wahlkommission hat sie den pro-russischen derzeitigen Amtsinhaber Igor Dodon klar geschlagen. Sandu sicherte sich mit über 57 % der Stimmen einen Vorsprung von mehr als 15 Punkten über Dodon, den Favoriten des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die Wahl am Sonntag galt als ein Referendum über zwei konträre Visionen für die Zukunft des kleinen
Weltweit sterben jedes Jahr drei Millionen Menschen durch Alkoholkonsum. Ärzte in der Notaufnahme haben nur wenige wirksame Mittel zur Behandlung akuter Alkoholvergiftungen. Normalerweise baut die Leber 90 Prozent des Alkohols ab; es gibt jedoch keine Möglichkeit, diesen Prozess zu beschleunigen.
In einer Machbarkeitsstudie, die am 12. November in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde, beschreibt eine Gruppe von Forschern, wie Alkohol durch Hyperventilation in ein einfaches Gerät bis zu dreimal schneller vom Körper eliminiert werden kann als durch herkömmliche Behandlungen. Da
Heute ist der dritte Donnerstag im November – der „Beaujolais-Nouveau-Tag“. Dabei handelt es sich um eine französische Tradition, die einst regional beschränkt war, mittlerweile jedoch weltweit Anklang findet. Am „Beaujolais-Nouveau-Tag“ wird der jährliche Verkaufsstart der ersten Weine der Saison mit Weinverkostungen, Partys, Musik und Festivals gefeiert. In der Tat hatte der Beaujolais Nouveau seinen Ursprung vor etwa einhundert Jahren als billiger, süffiger Wein, der von Einheimischen hergestellt wurde, um das Ende der Erntesaison zu feiern.
Die Gamay-Trauben, aus denen Beaujolais Nouveau he
Jana: | Die Nachricht der Mainzer Biotech-Firma BioNTech vom 9. November, dass ihr Corona-Impfstoff nach ersten Datenauswertungen mindestens 90 % der Corona-Erkrankungen verhindert, hat weltweit Euphorie ausgelöst. Spätere Zahlen erreichten sogar einen Wert von 95%. Die Europäische Union sicherte sich noch letzte Woche eine zusätzliche Vorbestellung von 300 Millionen Dosen, die ab Ende des Jahres verfügbar sein sollen. Deutschland hatte zunächst gehofft, 100 Millionen Dosen davon ergattern zu können, aber dem machte die EU schnell einen Strich durch die Rechnung. Brüssel will den Impfstoff streng nach Bevölkerungsanteil verteilen. Rein rechnerisch kommt Deutschland damit auf knapp 56 Millionen Dosen. Dabei handelt es sich hier um einen in Deutschland entwickelten Impfstoff! Aber es wird wohl nichts mit „Germany First“. |
Michael: | Wer hat das noch nicht erlebt: Man sucht im Internet nach einer Auskunft über bestimmte Krankheiten, Therapieformen oder Medikamente und bekommt eine Fülle von verschiedenen Informationen, die nicht immer aus verlässlichen Quellen stammen. Um Bürgern seriöse Gesundheitsinformationen zur Verfügung zu stellen, hat das Gesundheitsministerium ein staatlich finanziertes Portal ins Leben gerufen, das gerade online gegangen ist. Die Notwendigkeit begründet das Ministerium damit, dass viele Menschen mit den Informationen überfordert seien, die es zu Krankheiten im Netz zu finden gibt. Auch die Angst vor Falschinformationen spiele dabei eine Rolle. Um die Bekanntheit dieses Portals zu steigern, soll es eine Kooperation mit Google geben. Dies gab Gesundheitsminister Jens Spahn bekannt. Wer gesundheitsspezifische Themen googelt, solle auf dem nationalen Gesundheitsportal landen, sagt der Politiker. „Die Welt“ nimmt im Artikel „Jens Spahns Deal mit Google ist entlarvend und gefährlich“ vom 12. November Stellung zu diesem Thema. Entlarvend sei die Zusammenarbeit, da hiermit indirekt eingestanden würde, dass Google irrelevante Ergebnisse offenbar weit oben in der Suche anzeigt. Ansonsten müsse man sich ja nicht vor Falschinformationen fürchten. Gefährlich sei die Kooperation, weil andere seriöse Angebote automatisch zur Zweitrangigkeit verurteilt würden. |