Jana: | Heute ist Donnerstag, der 22. Oktober 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit der Wiedereinführung von Beschränkungen in Europa zur Eindämmung der zweiten COVID-19-Welle. Danach werden wir die Maßnahmen diskutieren, die die französische Regierung zur Bekämpfung des radikalen Islamismus in Frankreich ergriffen hat, nachdem am vergangenen Freitag ein Geschichtslehrer ermordet wurde. Anschließend sprechen wir über eine neue Studie, derzufolge Kinder, die in einer natürlichen Waldumgebung spielen, ein stärkeres Immunsystem haben. Und wir beenden den ersten Teil unseres Programms mit der Drohung des italienischen Regionalgouverneurs Vincenzo De Luca, Halloween-Partys zu verbieten. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es nun mit den Ankündigungen für den zweiten Teil unseres Programms. |
Jana: | Im Abschnitt „Trending in Germany“ werden wir das umstrittene sogenannte „Beherbergungsverbot“ diskutieren. Das ist eine aufgrund der Coronavirus-Pandemie erlassene Regelung, die die Unterbringung von Reisenden aus deutschen Risikogebieten verbietet. Die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen Bestimmungen würden den Reiseverkehr innerhalb Deutschlands weitgehend lahmlegen. Weiter geht es dann mit dem in der Hausbesetzerszene bekannten Gebäude in der Liebigstraße in Berlin, das jetzt von der Polizei geräumt wurde. Die Frage ist, ob dies der Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt helfen wird. |
Michael: | Klingt interessant, Jana! |
Jana: | Danke, Michael! Los geht's! |
Angesichts eines Anstiegs von neuen Corona-Infektionen verschärfen die europäischen Länder ihre Pandemie-Beschränkungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Versäumnis, infizierte Menschen angemessen unter Quarantäne zu stellen, für den Anstieg der Fälle verantwortlich gemacht. Nach Angaben der WHO verzeichnete die Hälfte der 48 Länder Europas in der vergangenen Woche einen 50-prozentigen Anstieg der Fälle.
In der Schweiz müssen jetzt innerhalb von öffentlichen Gebäuden Masken getragen werden, und Versammlungen von mehr als 15 Personen sind verboten. In London darf man sich nur noch i
Unter dem wachsenden Druck auf die Regierung, gegen religiösen Fundamentalismus vorzugehen, hat die französische Polizei Razzien bei Dutzenden von islamistischen Gruppen und mutmaßlichen Extremisten durchgeführt. Dies war eine Reaktion auf die Enthauptung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty am vergangenen Freitag vor seiner Schule in Paris. Paty war 47 Jahre alt.
Am Sonntag kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron ein hartes Vorgehen gegen radikalisierte islamistische „Vereinigungen und Menschen, die Hass verbreiten“ an. Nach Angaben des Elysée-Palastes sagte er: „Die An
Überall in der westlichen Welt steigt die Anzahl von Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper angreift. Zu diesen Krankheiten zählen Asthma, Ekzem, Diabetes Typ 1, entzündliche Darmerkrankungen und Multiple Sklerose. Eine mögliche Erklärung für diesen Trend – die sogenannte Hygiene-Hypothese – besagt, dass Kinder heutzutage Kontakt mit deutlich weniger Mikroben haben als in der Vergangenheit.
Eine neue von der Universität Helsinki in Finnland durchgeführte und am 14. Oktober in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie zeigt, dass K
Angesichts des Anstiegs der COVID-19-Fälle plant der italienische Regionalgouverneur von Kampanien, Vincenzo De Luca, zu dessen Region Neapel gehört, am 31. Oktober eine Ausgangssperre zu verhängen. Halloween sei ohnehin eine „riesige amerikanische Dummheit“. Der Gouverneur kündigte an, die Ausgangssperre werde in jener Oktobernacht um 22 Uhr beginnen. In diesem Monat hat es einen starken Anstieg von COVID-19-Fällen gegeben.
Halloween im amerikanischen Stil ist in Italien erst seit kurzem populär. Der darauffolgende Tag, der 1. November, ist in Italien jedoch seit langem ein gesetzlicher Feiert
Jana: | In Deutschland herrscht das Corona-Chaos! Viele Bundesländer haben in den letzten Wochen ein Beherbergungsverbot erlassen, das auch weitgehend in Kraft trat. Das Verbot besagt, dass Hotels und Ferienwohnungen keine Reisenden aus Deutschland aufnehmen dürfen, wenn sie aus Risikogebieten kommen. Momentan befinden sich 13 Millionen Bundesbürger in sogenannten Risikogebieten, wo es mehr als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen gibt. Das Problem hier ist, dass es keine einheitlichen Regelungen gibt, sondern dass jedes Bundesland seine eigenen Regeln hat. Das führt zu einem Flickenteppich von Regeln, durch die eigentlich nur Wenige durchblicken. |
Michael: | In Berlin hat sich – wie in vielen anderen deutschen Großstädten auch – die Situation auf dem Wohnungsmarkt zugespitzt. Grob gesagt besteht der Konflikt darin, dass Investoren in großem Stil Wohnungen kaufen und die Mieten in die Höhe treiben, um Profite zu machen. Dem gegenüber stehen all die Menschen, die sich nun keinen Wohnraum in der Innenstadt mehr leisten können. Hausbesetzer haben in Berlin Tradition, da nach der Wende viele Gebäude leer standen, und man sich sozusagen einfach „bedienen“ konnte. Im Laufe der Zeit wurden jedoch langjährige Pachtverträge mit den Hausbesetzern abgeschlossen. So konnte die Kultur in Berlin bestehen bleiben. Zumindest bis jetzt. Anfang Oktober wurde das in der Szene bekannte Haus in der Liebigstraße 34 in Berlin-Friedrichshain geräumt. Dies wurde auch Zeit, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ im Artikel „Der harte Kampf um Berlin“ vom 10. Oktober. Der Pachtvertrag sei seit zwei Jahren abgelaufen und der Senat habe das Treiben geduldet. Hätte er dies länger getan, wäre dies eine Demonstration der Machtlosigkeit gegenüber der linken Szene gewesen. Denn die Haltung der Hausbesetzer war zum Teil menschenverachtend – Kritiker wurden geächtet, Gegner eingeschüchtert und Polizisten verbal zu Schweinen herabgewürdigt. Die Zeitung nennt das Handeln der Investoren jedoch ebenfalls unmenschlich, denn die Existenz vieler Berliner sei gefährdet. Die Hausbesetzer seien immer ein Bollwerk gegen die Rendite-Interessen der Immobilienbesitzer gewesen. |