Jana: | Heute ist Donnerstag, der 5. November 2020. Herzlich willkommen zu einer neuen Episode unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene. Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo liebe Hörer! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir die Dynamik der Beziehungen zwischen Europa und den USA diskutieren. Anschließend sprechen wir darüber, welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen die zweite COVID-19-Welle in Europa hat. In unserer Story zum Thema Wissenschaft und Technik geht es diese Woche um eine neue Studie, die zeigt, dass der Hund die erste domestizierte Tierart war. Und in unserer Kultur-Story sprechen wir über den legendären Schauspieler Sean Connery, der am 31. Oktober im Alter von 90 Jahren gestorben ist. |
Michael: | „Shocking, positively shocking!“ |
Jana: | Meinst du damit die Ergebnisse der Wahlen in den USA?! |
Michael: | Nein, das ist das berühmte Originalzitat von James Bond aus der ersten Szene im Film Goldfinger. Du weißt ja, dass ich ein großer Fan von Sean Connerys James Bond-Filmen bin. ... Aber diese Aussage passt eigentlich auf alle unsere heutigen Storys. Und worum geht es heute in „Trending in Germany“, dem zweiten Teil unseres Programms? |
Jana: | Wir werden darüber sprechen, dass sich Deutschland seit Montag in einem „Lockdown Light“ befindet, der vier Wochen dauern soll. Das bedeutet, dass Restaurants und Bars sowie Kultur- und Freizeitstätten schließen mussten. Schulen, Kitas und Geschäfte bleiben dagegen vorerst offen. Außerdem diskutieren wir darüber, dass der CDU-Parteitag aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant im Dezember stattfinden wird. Das ärgert einen Mann ganz besonders – Friedrich Merz. |
Michael: | Danke, Jana. Gibt es noch weitere Ankündigungen? |
Jana: | Nein ... |
Michael: | Worauf warten wir dann? Los geht's! |
Jana: | Alles klar, Michael. Ja, los geht's! |
2016 begannen die europäischen Länder, sich allmählich aus dem traditionell engen Bündnis mit den Vereinigten Staaten zurückzuziehen. Die zunehmenden verbalen Angriffe auf die NATO und die Europäische Union durch US-Präsident Donald Trump haben diesen Prozess noch beschleunigt. Nachdem Trump Europa zum „Feind“ erklärt hat, erwarten nur wenige Politiker in Europa, dass die Welt wieder zu ihrem früheren Zustand zurückkehren wird.
Die europäischen Länder planen eine Verstärkung ihrer militärischen Streitkräfte. Sie wollen mehr Verantwortung für die Sicherheit in Nordafrika und im Nahen Osten übern
Europa ist erneut das Zentrum der COVID-19-Pandemie. Fast die Hälfte aller neuen Infektionen in der letzten Woche wurden aus Europa gemeldet. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, verhängen Länder überall in Europa verschiedene Formen von Beschränkungen. Frankreich, Deutschland, Belgien und Griechenland sind die jüngsten Länder, die einen zweiten Lockdown angekündigt haben. Strengere Maßnahmen sind unter anderem in Spanien und Italien geplant.
Die europäischen Staatsoberhäupter appellieren an ihre Länder, Einigkeit im Kampf gegen die zweite COVID-19-Welle zu zeigen. Während der ersten
Eine Untersuchung der DNA von Hunden hat gezeigt, dass „der beste Freund des Menschen“ vielleicht auch unser ältester ist. Ein internationales Team von Forschern analysierte das Genom der fossilen Überreste von 27 Hunden, die Verbindungen zu verschiedenen prähistorischen Kulturen hatten. Die Ergebnisse wurden am 30. Oktober in der Zeitschrift Science veröffentlicht.
Viele Tiere, wie zum Beispiel Katzen, wurden wahrscheinlich erst vor etwas mehr als 6.000 Jahren Haustiere, als sich die Menschen niederließen, um Landwirtschaft zu betreiben. Diese neue Studie zeigt jedoch, dass die Domestizierung
Der legendäre schottische Schauspieler Sean Connery ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Als der erste James Bond eroberte Connery die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt und war im Laufe seiner langen Karriere in zahlreichen anderen Filmen in tragenden Rollen zu sehen. Laut seinem Sohn Jason Connery starb er friedlich in seinem Haus auf den Bahamas, nachdem es ihm „schon einige Zeit nicht gut gegangen war“.
Seine Schauspielerkarriere erstreckte sich über sieben Jahrzehnte. 1988 erhielt er für seine Rolle in „Die Unbestechlichen“ einen Oscar. Im Jahr 2000 wurde er im Holyrood-Palast in Edi
Jana: | Jetzt haben wir endlich eine relativ einheitliche Linie in Deutschland, was die Corona-Maßnahmen betrifft: den „Lockdown Light“, auf den sich Angela Merkel und die Länderchefs der 16 Bundesländer letzten Mittwoch einigen konnten. Obwohl einige Bundesländer jetzt schon wieder ausscheren. Angela Merkel hatte angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen und der dramatischen Situation in anderen EU-Ländern leichtes Spiel. Nur 90 Minuten brauchte sie, um die Zögerer zu überreden. Der Maßnahmenkatalog ist dick. Die Gastronomie musste ganz schließen. Amateursport jeglicher Art wird es für die nächsten vier Wochen nicht mehr geben. Profifußball darf keine Zuschauer mehr haben. Geschlossen sind auch Kultureinrichtungen und Freizeitstätten wie zum Beispiel Theater, Kinos, Konzerthallen, Freizeitparks, Messen, Spielbanken sowie Bordelle. Hotels dürfen nur noch Geschäftsreisende auf wichtigen Dienstreisen aufnehmen. Tourismus jeglicher Art ist verboten. Von privaten Reisen und Freundes- oder Verwandtenbesuchen wird abgeraten. Kontakt darf es in der Öffentlichkeit nur zwischen Angehörigen von zwei Haushalten geben, und er ist auf maximal zehn Personen beschränkt. Schulen, Kitas und Geschäfte bleiben hingegen vorerst offen. Das alles geschieht zusätzlich zu den ganzen Masken und Kontaktbeschränkungen, die es in Deutschland ohnehin schon gibt. Deswegen hagelte es Kritik von vielen Seiten. |
Michael: | Der Parteitag der CDU, Deutschlands größter Partei, wurde Corona-bedingt verschoben. Eigentlich sollten am 4. Dezember etwa eintausend Mitglieder der Partei zusammenkommen, um unter anderem den neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Deutschland stehe erneut vor harten Einschränkungen, die jeden Einzelnen in der Bevölkerung beträfen. Unter diesen Umständen eine Versammlung dieses Ausmaßes zu veranstalten, sei nicht richtig. So lautet die Begründung derjenigen, die eine Verschiebung befürworten. Ganz anders sieht es Friedrich Merz. Er ist einer von drei Kandidaten für den Parteivorsitz und damit möglicher Kanzlerkandidat bei der Wahl im nächsten Jahr. Er sieht die Verschiebung als persönlichen Angriff gegen sich selbst und scheut nicht, dies in zahlreichen Interviews zu verkünden. Im Moment erzielt er gute Umfragewerte und hätte gute Chancen, gewählt zu werden. Im Artikel „Der klagende Held“ vom 29. Oktober sieht „Die Zeit“ jedoch folgende Sorge der Partei bestätigt: Wenn Friedrich Merz den Vorsitz übernimmt, verliert die CDU die Wahl. Seine Kritiker behaupten, er würde mit seinem Talent zur Polarisierung die letzte Volkspartei Europas in zwei Lager spalten und sie somit regierungsunfähig machen. Kein Wunder also, dass das Establishment der Partei ihn lieber nicht als Vorsitzenden hätte. |