Jana: | Heute ist Donnerstag, der 8. Oktober 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einer Diskussion über den Zeitverlauf der Coronavirus-Infektion des US-Präsidenten. Danach werden wir über den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die abtrünnige Region Bergkarabach sprechen. Anschließend wird es um eine neue Studie gehen, aus der hervorgeht, dass Pavianmännchen länger leben, wenn sie Freundschaften mit Weibchen haben. Und zum Schluss sprechen wir über das Urteil des irischen Obersten Gerichtshofs vom Dienstag, wonach das von der amerikanischen Kette Subway verwendete Brot technisch gesehen kein Brot ist. |
Michael: | Ich kann mir vorstellen, dass dieses Urteil keine gute Werbung für Subway ist. Aber, … was heißt, dass Brot „technisch gesehen kein Brot“ ist?! |
Jana: | Das ist eine sehr gute Frage, Michael. Du wirst es gleich erfahren. |
Michael: | Okay! Dann geht es jetzt mit den Ankündigungen für den zweiten Teil unseres Programms weiter. |
Jana: | Im zweiten Teil unseres Programms „Trending in Germany“ werden wir über die neue Suche nach einem Endlager für Atommüll diskutieren. Es gibt eine lange, bittere Kontroverse darüber, was mit dem Abfall aus den Kernkraftwerken des Landes geschehen soll. Wir werden auch darüber sprechen, dass in diesem Jahr in Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung gefeiert werden. Und wie bei jedem Jubiläum wird auch hier Bilanz gezogen. |
Michael: | Klingt gut, Jana! |
Jana: | Danke, Michael! Los geht's! |
Am Samstag, dem 26. September, versammelte Donald Trump führende Politiker der republikanischen Partei im Weißen Haus, um seine Nominierung einer neuen Richterin für den Obersten Gerichtshof bekanntzugeben. Bei dieser Veranstaltung saßen die Gäste dicht beieinander, und so gut wie niemand von ihnen trug eine Maske. Mindestens zwölf Corona-Infektionen sind inzwischen mit dieser Veranstaltung in Verbindung gebracht worden.
Einige Tage später am Mittwoch, nach einem Hubschrauberflug zu einer Spendenveranstaltung in Minnesota, testete die Beraterin des Präsidenten Hope Hicks positiv auf das Coronav
Seit dem Ausbruch neuer Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien vor etwas mehr als einer Woche sind Berichten zufolge Dutzende von Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden. Die beiden Länder liegen im Konflikt um das abtrünnige aserbaidschanische Kaukasus-Gebiet Bergkarabach.
Der Konflikt begann 1988, als die armenische Mehrheit Bergkarabachs forderte, das Gebiet von der damaligen sowjetischen Republik Aserbaidschan an die sowjetische Republik Armenien abzutreten. Der Konflikt eskalierte Anfang der 1990er Jahre zu einem Krieg. Mit dem Waffenstillstand von 1994 geriet Bergkarabac
Neue Erkenntnisse zum Sozialverhalten und zur Lebensdauer von Pavianen wurden am 21. September in der Zeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B veröffentlicht. Sie stammen aus einer der weltweit längsten Studien an Primaten in der Wildnis: Seit 1971 studieren Forscher eine Kolonie von Savannenpavianen im Amboseli-Becken in Kenia.
Die gesammelten Daten umfassen die Geburten und Todesfälle von Hunderten von Pavianen sowie ihre täglichen Aktivitäten. Eine Aktivität – die Fellpflege – bildet die Grundlage für die sozialen Beziehungen der Paviane. Obwohl sich Männchen und Weibche
Am 29. September entschied der irische Oberste Gerichtshof, dass das Brot, das für Sandwiches der amerikanischen Franchise-Kette Subway verwendet wird, rechtlich gesehen nicht als Brot definiert werden darf, da es zu viel Zucker enthält. Das Gericht verhandelte eine von der irischen Subway-Franchise Bookfinders eingelegte Beschwerde zu der Frage, ob das Brot für die Sandwiches der Kette als Grundnahrungsmittel gilt.
Das mit fünf Richtern besetzte Gericht urteilte, dass das Brot von Subway nach dem Mehrwertsteuergesetz von 1972 gesetzlich nicht als Brot definiert werden darf, weil sein Zuckerge
Jana: | Jetzt ist er raus, der Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die seit ungefähr zehn Jahren nach einem geeigneten Ort für ein Endlager für Atommüll sucht. Die Bundesregierung hatte versprochen, dass die Ortswahl für dieses Lager nach rein wissenschaftlichen Kriterien erfolgen sollte. Sie versprach außerdem, diese Auswahl mit voller Transparenz zu gestalten und alle politischen Kriterien außen vor zu lassen. Die Bundesregierung will damit Fehler aus den 70iger Jahren vermeiden. Damals wurde in einem ehemaligen Salzbergwerk in Gorleben unter aller Geheimhaltung ein Endlager gebaut, in dem noch heute 113 Container lagern. Gorleben löste eine der größten Widerstandsbewegungen in der Geschichte der Bundesrepublik aus und führte im Endeffekt zum geplanten Ausstieg aus der Atomenergie. Die Proteste halten bis heute an. |
Michael: | Dieses Jahr werden in Deutschland 30 Jahre Wiedervereinigung gefeiert. Der „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober ist im gesamten Land ein gesetzlicher Feiertag. Dieses Jahr könnte das erste ehrliche Einheitsjubiläum werden, schreibt „Die Zeit“ im Artikel „Geteilte Freude“ vom 2. Oktober. Denn in diesem Jahr, so der Autor, feiern wir unsere selbstbewusste Verschiedenheit. Wenn die Deutschen in den vergangenen 30 Jahren gefeiert haben, sei es oft krampfhaft gewesen. Man wollte zeigen, wie gut die Einheit funktioniert. Doch das Land verwechselte Einheit mit Einheitlichkeit. Ost und West seien auch nach dreißig Jahren noch verschieden. Das zentrale Ziel seit 1990 war, dass sich der Osten und der Westen annähern. Genauer gesagt sollte sich der Osten dem Westen annähern, Ossis sollten werden wie die Wessis, nur ohne deren Macht. Noch heute sitzen die großen Unternehmen, die Fernsehsender, die wichtigen Zeitungen im Westen. Erst seit kurzem sitzt mit Ines Härtel erstmals eine ostdeutsche Richterin im Bundesverfassungsgericht. Jetzt wollen die Ostdeutschen das umdrehen. Sie wollen zwar nicht werden wie die Westdeutschen, aber deren Macht wollen sie schon. |