Jana: | Heute ist Donnerstag, der 17. September 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit der Vereinbarung der UN-Mitgliedsstaaten, am 21. September das 75-jährige Bestehen der UNO zu feiern. Danach sprechen wir über die Unterzeichnung mehrerer historischer diplomatischer Abkommen zwischen Israel und den beiden Golfstaaten Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten am Dienstag in Washington. Anschließend geht es um das Bestreben der Städte Europas um saubere Luft – vor dem Hintergrund einer wachsenden Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung. Und zum Schluss werden wir über die diesjährigen „US Open“ sprechen. |
Michael: | Klingt gut! Und worüber werden wir im zweiten Teil unseres Programms sprechen? |
Jana: | Im zweiten Teil unseres Programms geht es wie immer weiter mit unserem Segment „Trending in Germany“. Wir werden darüber sprechen, dass sich seit der Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zurückzuführen ist, die Forderungen nach Sanktionen gegen Russland mehren. Insbesondere ist ein Baustopp der Nord Stream 2-Pipeline, die bereits zu 94 % fertig ist, im Gespräch. Außerdem sprechen wir über die Zulassung des Gerichtsverfahrens gegen den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn. Die Frage ist, ob er und andere Manager den Betrug angezettelt haben. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Dann lass uns beginnen! |
Jana: | Ja, Michael! Los geht‘s! |
Im Juni 2019 einigten sich die UN-Mitgliedstaaten darauf, den 75. Jahrestag der UNO am 21. September 2020 mit einer eintägigen, hochrangigen Sitzung der UNO-Generalversammlung zu begehen. Seitdem hat sich viel verändert. Inmitten einer weltweiten Pandemie, der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930 Jahren, einem sich erwärmenden Planeten, wachsendem Hunger und der Flüchtlingskrise werden die Feierlichkeiten jetzt nur virtuell stattfinden.
Während die USA die finanzielle Unterstützung verschiedener UN-Organisationen beendet oder reduziert haben, bemüht sich China,
Vertreter der Regierungen der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrains, Israels und der Vereinigten Staaten kamen am Dienstag, dem 15. September, in Washington zusammen, um ein historisches Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den Golfstaaten und Israel zu unterzeichnen. Das Abkommen, das auch „Abraham-Abkommen“ genannt wird, sieht unter anderem vor, dass Israel die Annektierung der besetzten Westjordanland-Gebiete stoppt und dass die VAE und Bahrain den Boykott Israels aufheben. Es sollen Botschaften eingerichtet werden, und der kommerzielle Passagierflugverkehr zwischen allen
Das neuartige Coronavirus hat die Wirtschaft in Europa lahmgelegt. Dies hatte jedoch einen unerwarteten positiven Nebeneffekt: eine bessere Luftqualität. Satellitenbilder haben gezeigt, dass in vielen Ballungsgebieten Europas die Belastung der Luft durch Schadstoffe deutlich gesunken ist. Daten der Umweltbehörde der italienischen Region Lombardei zeigen, dass die Konzentrationen verschiedener Luftschadstoffe in Mailand im März 2020 im Vergleich zu den Vorjahren um 14 bis 38 % zurückgegangen sind.
Luftverschmutzung wird mit einer Reihe von Krankheiten in Verbindung gebracht – von Asthma und ande
Am vergangenen Sonntag endeten die US Open mit dem Endspiel der Herren, bei dem Dominic Thiem aus Österreich und Alexander Zverev aus Deutschland aufeinandertrafen. Das zweiwöchige Tennisturnier wurde in New York im Freien auf Hartplätzen ausgetragen. Rafael Nadal und Bianca Andreescu, die Titelverteidiger im Einzel der Herren und der Frauen, waren nicht angetreten.
Dominic Thiem schlug seinen Freund Alexander Zverev in dem vierstündigen Match mit 2:6, 4:6, 6:4, 6:3 und 7:6 (6), obwohl er im Tierbreak offenbar unter Beinkrämpfen litt. Thiem machte den Druck, als Favorit in das Spiel zu gehen, f
Jana: | Die Nord Stream 2-Pipeline ist wieder massiv im Gespräch. Der Druck auf die Bundesregierung nach einem Baustopp der Pipeline wird immer stärker, jetzt zum Beispiel auch durch CDU-Kanzlerkandidat Merz. Der Baustopp soll die Russen für die jüngste Vergiftung eines Oppositionellen der russischen Regierung bestrafen. Die Pipeline ist bereits zu 94 % fertig und soll die Gaslieferungen von Russland nach Deutschland verdoppeln. Die Pipeline war von jeher unglaublich kontrovers, da sich Deutschland mit diesen Gaslieferungen von Russland abhängig macht und gemacht hat. Die USA hatte die Pipeline mit heftigen Sanktionsandrohungen und der Drohung einer „wirtschaftlichen Vernichtung“ gegen beteiligte deutsche Firmen und Häfen verzögert. Der Kreml-Kritiker Alexej Nawalny war am 20. August auf einem Flug aus Sibirien krank geworden und ins Koma gefallen. Er wurde in die Berliner Charité ausgeflogen, wo festgestellt wurde, dass er durch ein Nowitschok-Nervengas vergiftet worden war. Mittlerweile soll es ihm besser gehen. |
Michael: | Der Dieselskandal ist jetzt fünf Jahre her. Er hat jedoch so weitreichende Folgen, dass das Thema im Prinzip während der gesamten Zeit immer mal wieder in den Medien war. Hintergrund: Mittels Harnstoff kann das giftige Abgas Stickoxid, dass bei der Verbrennung von Diesel entsteht, unschädlich gemacht werden. Dieses Verfahren ist jedoch so teuer, dass einige Autobauer wie Volkswagen einen speziellen Trick entwickelt haben: eine Vorrichtung, die sich nur auf dem Prüfstand einschaltet. Im normalen Betrieb werden die Abgase ungereinigt in die Atmosphäre geleitet. Daher ist auch immer die Rede von einer „Abschaltvorrichtung“. Still und heimlich, über viele Jahre ging das so. Kunden von Volkswagen fühlten sich zurecht betrogen. Bei den Schadensersatzklagen stand jedoch bis jetzt nur der „Konzern“ im Vordergrund. Wer genau den Betrug angezettelt hat, ist bis jetzt unklar. Dies könnte sich bald ändern, denn das Landgericht Braunschweig hat die Anklage gegen Martin Winterkorn, den damaligen VW-Chef, und gegen vier weitere Manager zugelassen. „Der Prozess könnte für VW heilsam sein“, heißt ein Artikel aus der „Süddeutschen Zeitung“ vom 9. September. Denn das andauernde Verfahren koste den Konzern Kraft und Geld, was in dem derzeit schwierigen Geschäft an anderer Stelle benötigt werde. |