| Jana: | Heute ist Donnerstag, der 20. Mai 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
| Michael: | Hallo Jana. Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
| Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir über einige Nachrichten diskutieren, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Wir werden die Auswirkungen von Lügen und Falschinformationen auf Social Media über den israelisch-palästinensischen Konflikt kommentieren. Außerdem sprechen wir über die Rekordzahl von Migranten aus Marokko, die diese Woche über die nordafrikanische spanische Exklave Ceuta nach Spanien gekommen sind. Danach werden wir über ein System sprechen, das von Wissenschaftlern der Stanford-Universität entwickelt wurde, um Gedanken an Handschrift in geschriebenen Text zu übersetzen – und zwar in Echtzeit. Und wir werden über den Aufruf von Papst Franziskus vom 14. Mai an italienische Familien sprechen, mehr Kinder zu bekommen, um Italiens niedrige Geburtenrate zu steigern. |
| Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. |
| Jana: | Diese Woche werden wir über Helmut Jahn sprechen, einen berühmten deutschen Architekten, der vor kurzem bei einem Fahrradunfall in Chicago ums Leben gekommen ist. Er hinterlässt Gebäude auf der ganzen Welt, darunter das berühmte – oder berüchtigte – Sony Center in Berlin. Und wir diskutieren über Fußball und die Möglichkeit, dass Robert Lewandowski den Rekord von Bayern Münchens Gerd Müller brechen könnte, einem der größten Torschützen aller Zeiten. Hat Lewandowski in den Herzen der Bayern den gleichen Stellenwert wie Müller? |
| Michael: | Perfekt, Jana. Lass uns beginnen! |
| Jana: | Vielen Dank, Michael. Los geht‘s! |
Die Berichterstattung über die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Israel, der Hamas und den Palästinensern wird in den traditionellen Medien und auf Social-Media-Plattformen breit diskutiert. Fehlinformationen, wie zum Beispiel falsche Behauptungen und Verschwörungstheorien, werden seit langem sowohl von israelischen als auch von palästinensischen Gruppen verbreitet.
Zu diesen Fehlinformationen gehören auch Videos, Fotos und Texte, die so aussehen, als würden sie von Regierungsvertretern kommen. Viele Beiträge auf Social Media und in den traditionellen Medien behaupteten ohne Grund, dass is
Rund 3.000 Marokkaner haben am 17. Mai schwimmend und mit Schlauchbooten die nordafrikanische spanische Exklave Ceuta erreicht. Nach Angaben der spanischen Behörden sind vermutlich ein Drittel von ihnen minderjährig. Ein junger Mann ertrank bei dem Versuch, nach Ceuta zu schwimmen, und mehrere andere Gerettete, darunter einige Kleinkinder, wurden wegen Unterkühlung behandelt.
Spanische Exklaven in Afrika werden oft von afrikanischen Migranten als ein Weg genutzt, um nach Europa zu gelangen. Hunderte riskieren Verletzungen oder sogar den Tod bei dem Versuch, über Zäune zu springen, sich in Fahrz
Am 12. Mai berichteten Forscher der Stanford-Universität in der Zeitschrift Nature von einem großen Durchbruch bei der Anwendung der Gehirn-Computer-Interface-Technologie. Die Wissenschaftler haben ein System entwickelt, mit dem Gedanken an Handschrift in Echtzeit in Text übersetzt werden können.
Die Forscher setzten einem gelähmten 65-jährigen Mann zwei Implantate in den prämotorischen Kortex ein. Dann wurde er gebeten, sich vorzustellen, einzelne Buchstaben auf ein Blatt Papier zu schreiben, wodurch neuronale Signale an seine Hand gesendet wurden. Seine neuronale Aktivität wurde aufgezeichnet
Am 14. Mai eröffnete Papst Franziskus ein Treffen, das vom Forum der Familienvereinigungen in Italien gesponsert wurde. Das eintägige Treffen fand sowohl online als auch in einem Auditorium in Rom unweit des Petersplatzes statt. Es waren mehrere Regierungsvertreter anwesend, darunter der italienische Ministerpräsident Mario Draghi.
In seiner Eröffnungsrede forderte Papst Franziskus Anreize, um Italiens niedrige Geburtenrate zu steigern. „Wenn Familien nicht die Priorität der Gegenwart sind, wird es keine Zukunft geben“, sagte der Papst. „Das ist nicht nur für Italien ein Problem, sondern für vi
| Jana: | Heute mal eine ganz traurige Nachricht. Der berühmte deutsche Architekt Helmut Jahn ist tot. Er starb am 8. Mai im Alter von 81 Jahren in Chicago bei einem Fahrradunfall. In Deutschland hat er auch den Beinamen „Der Turmbauer“. Zum Glück hinterlässt er uns seine Werke aus Glas und Stahl. Seine Türme, Flughäfen, Banken, Stadien und Shopping-Center sind auf der ganzen Welt zu finden. Es wird geschätzt, dass fast jeder Deutsche zumindest einmal in seinem Leben in einem Jahn-Gebäude war. Herausragend ist sicherlich das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin, dass entweder heiß geliebt oder leidenschaftlich gehasst wird. Irgendwie gibt es nie etwas dazwischen. Jahn ist berühmt für extravagante, völlig unkonventionelle postmoderne Gebäude, die auf jeden Fall Eindruck machen. Jahn wurde 1940 geboren, studierte an der TU Berlin und ging dann in seine Wahlheimat, die USA, nach Chicago. Aber nicht wirklich. Er hat weiter sehr viel in Deutschland gebaut. Er war auch inspiriert vom deutschen Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Bist du ein Fan des Sony Centers in Berlin, Michael? |
| Michael: | Bayern München ist schon wieder deutscher Fußballmeister. Die Saison ist zwar noch nicht zu Ende, aber die Mannschaft hat wieder einmal so viel Vorsprung in der Tabelle, dass die Meisterschaft schon in trockenen Tüchern ist. Man könnte denken, dass der letzte Spieltag nun langweilig wird. Allerdings gibt es etwas, das noch einmal für Spannung sorgt. Robert Lewandowski, Stürmer der Bayern, hat in der laufenden Saison 40 Treffer erzielt. Damit hat er mit dem Rekordhalter Gerd Müller gleichgezogen. Dieser stellte den Rekord 1972 auf, und bis heute hat es niemand auch nur in die Nähe dieser Bestmarke geschafft. Alle erwarten, dass Lewandowski den Rekord im letzten Spiel brechen wird. Aber was wäre, wenn er freiwillig darauf verzichtet? Es wäre die kühnste und größte Art, Gerd Müller zu ehren, denn ohne ihn wären die Bayern nie zu einem so erfolgreichen Verein geworden. Das zumindest schreibt „Der Spiegel“ im Artikel „Herzenssache 39“ vom 15. Mai. Der Kommentar wurde vor dem vorletzten Spieltag verfasst, als Lewandowski mit 39 Treffern noch nicht ganz am Rekord dran war. |