Jana: | Heute ist Donnerstag, der 3. Juni 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana. Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir einige Nachrichten aus dieser Woche besprechen. Wir diskutieren einen neuen Bericht, der aufzeigt, wie der dänische Geheimdienst von 2012 bis 2014 den amerikanischen Geheimdienst NSA beim Ausspionieren von führenden EU-Politikern unterstützt hat. Wir werden Chinas neues Gesetz diskutieren, das es Paaren jetzt erlaubt, drei Kinder zu haben. Das ist eine wichtige politische Veränderung. Im wissenschaftlichen Teil unseres Programms besprechen wir einen im Journal of Neuroscience veröffentlichten Bericht, der erklärt, warum manche Menschen extrem empfindlich auf bestimmte Geräusche reagieren. Und wir werden den ersten Teil unseres Programms mit einer neuen Erfindung aus Italien beenden: einem Automaten, der frisch gebackene Pizza serviert. |
Michael: | Hmm, ich frage mich, wie gut diese neue Erfindung bei Pizzaliebhabern ankommen wird, Jana ... |
Jana: | Diese Frage werden wir gleich beantworten, Michael. |
Michael: | Okay. Weiter geht es jetzt mit dem zweiten Teil unseres Programms „Trending in Germany“. |
Jana: | Diese Woche werden wir über das formale Eingeständnis Deutschlands sprechen, als ehemalige Kolonialmacht vor mehr als 100 Jahren im heutigen Namibia Völkermord begangen zu haben. Wir werden außerdem eine neue Idee für das Auswahlverfahren des deutschen Beitrags für den Eurovision Song Contest 2022 diskutieren. Deutschland belegte dieses Jahr im Finale des Eurovision Song Contest Platz 25 ... … von 26 Teilnehmern. |
Michael: | Klingt gut, Jana. Lass uns beginnen! |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Los geht‘s! |
Der Dänische Rundfunk berichtete am Wochenende, dass der dänische Geheimdienst mit dem amerikanischen Geheimdienst NSA (National Security Agency) von 2012 bis 2014 zusammengearbeitet hat, um Informationen zu sammeln. Berichten zufolge ermöglichte der dänische Geheimdienst der NSA den Zugang zu wichtigen Unterwasser-Internetkabeln von und nach Frankreich, Schweden, Norwegen, Deutschland, Holland und Großbritannien.
Dieser Zugang erlaubte es der NSA, Telefongespräche und Datenkommunikation zu verfolgen. Das Abhören von befreundeten ausländischen Staatsoberhäuptern durch die USA wurde 2013 durch d
Am Montag gab China bekannt, dass Paare jetzt bis zu drei Kinder haben dürfen. Dies wurde von Präsident Xi Jinping bei einem Treffen von Spitzenbeamten der Kommunistischen Partei genehmigt. Mit diesem Schritt reagierte die chinesische Regierung auf die jüngsten Volkszählungsdaten, die einen steilen Rückgang der Geburtenrate in China zeigten.
1979 führte China die Ein-Kind-Politik ein, um das Wachstum der Bevölkerung aufzuhalten. 2016 wurde die Ein-Kind-Politik durch eine Beschränkung auf zwei Kinder ersetzt. Laut der letzten Volkszählung wurden 2020 rund 12 Millionen Babys geboren. Das ist ein
Am 21. Mai wurde im Journal of Neuroscience eine neue Studie von Forschern der Newcastle University in Großbritannien veröffentlicht. Die Studie bietet die erste wissenschaftliche Erklärung für die neurologische Störung, die als Misophonie bekannt ist. Misophonie bedeutet im Griechischen „Hass auf Geräusche“. Es ist eine selektive Intoleranz gegenüber bestimmten, sogenannten „Triggergeräuschen“, die zu intensiven Reaktionen des Betroffenen führen kann.
Triggergeräusche sind Geräusche, die jemand anderes beim Kauen, Atmen oder Sprechen macht. Sie stehen in der Regel im Zusammenhang mit Mund, Rac
In Italien, dem Geburtsort der Pizza, wurde vor kurzem eine neue Erfindung vorgestellt. Es handelt sich um einen Automaten, der in nur drei Minuten frisch gebackene Pizza serviert. Aus dem roten „Mr. Go Pizza“-Automaten können Kunden in Rom zwischen vier verschiedenen Pizzasorten wählen, die zwischen 4,50 und 6 Euro kosten. Die Maschine knetet und belegt den Teig, und die Kunden können durch ein kleines Glasfenster zusehen, wie die Pizza gebacken wird.
Für viele Italiener gehört es zum klassischen Pizzaerlebnis, vom Pizzeria-Tisch aus einem „Pizzaiolo“ (Pizzabäcker) beim Kneten des Teigs und be
Jana: | Es geschehen ja doch noch Wunder. Deutschland und Namibia haben sich geeinigt. Deutschland wird den Völkermord an den Herero, Nama und San, den es zwischen 1904 und 1908 im deutschen Kolonialgebiet Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, begangen hat, als Völkermord anerkennen. Es handelt sich um den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Schätzungsweise wurden 70 % der Herero und 50 % der Nama und ein unbekannter Prozentsatz der San durch deutsche Kolonialtruppen unter Befehl von Generalleutnant Lothar von Trotta mit verschiedenen Methoden umgebracht. Die Schätzungen über die Todeszahlen variieren, aber in deutschen Geschichtsbüchern spricht man meist von ungefähr 70.000 Toten. Bundespräsident Steinmeier wird sich dem unterschriftsreifen Abkommen zufolge vor dem Namibischen Parlament offiziell entschuldigen und um Vergebung bitten. Deutschland hatte das bisher strikt abgelehnt, da es keine Reparationen zahlen wollte. Es hat den Präzedenzfall gescheut und wollte auch mit Sicherheit keine Einladung an andere Länder aussprechen, deren Schadensersatzforderungen für Naziverbrechen noch ausstehen. Deutschland wird stattdessen in den kommenden Jahrzehnten „Hilfsgelder“ für soziale Projekte in Höhe von 1.1 Milliarden Euro nach Namibia überweisen. Große Teile der namibischen Bevölkerung reagierten empört. Man spricht von einem PR-Coup für Deutschland. Haben die Namibier recht, Michael? |
Michael: | Dass Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest wieder einmal miserabel abgeschnitten hat, ist kein Geheimnis. Schon seit Jahren landen die deutschen Sängerinnen und Sänger regelmäßig auf den unteren Rängen. Ausnahmen gab es nur wenige. Doch einfach nur dabei sein, reicht vielen nicht. Sie sehnen sich nach einem Erfolg. „Der Spiegel“ macht im Kommentar „Deutschland braucht einen neuen Musikwettbewerb“ vom 25. Mai einen Vorschlag, wie es besser laufen könnte und schaut dabei auch auf Länder, die regelmäßig Siege einfahren. Zum Beispiel Italien. Das Land veranstaltet im Vorfeld zum europäischen Contest einen nationalen Wettbewerb, bei dem auch das Publikum abstimmen kann. Der Sieger wird dann zum Eurovision Song Contest geschickt. So könnte es in Deutschland auch funktionieren. Ideen dazu gibt es bereits seit ungefähr zehn Jahren. Der Zeitpunkt für Veränderungen wäre jetzt günstig, da es einen Wechsel in der verantwortlichen Position bei der ARD gibt. |