Jana: | Heute ist Donnerstag, der 1. Juli 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir einige Nachrichten besprechen, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Wir beginnen unsere Diskussion mit der Analyse der Ergebnisse der französischen Regionalwahlen, die am Sonntag stattfanden. Danach besprechen wir die Verurteilung des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma durch das südafrikanische Verfassungsgericht wegen Missachtung des Gerichts. Anschließend sprechen wir über eine in der Zeitschrift Current Biology veröffentlichte Studie, die zeigt, dass Dinosaurier möglicherweise das ganze Jahr über im heutigen Nordalaska gelebt haben. Und wir beenden den ersten Teil unseres Programms mit einigen für Anfang Juli geplanten Feierlichkeiten: kreative Eissorten und Musik! |
Michael: | Eis und Musik! Die perfekte Art, den Sommer zu beginnen, Jana. Okay, weiter geht es mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“? Worüber werden wir diese Woche sprechen? |
Jana: | Diese Woche werden wir über die Insel Neuwerk sprechen, die 15 km nordwestlich von Cuxhaven im Wattenmeer liegt. Außerdem sprechen wir darüber, dass ein Antrag des Münchner Oberbürgermeisters von der UEFA abgelehnt wurde. Er wollte das Stadion während des Fußball-EM-Spiels Deutschlands gegen Ungarn am letzten Mittwoch als Zeichen der Solidarität mit der LGBT-Gemeinschaft in Ungarn in Regenbogenfarben anstrahlen. |
Michael: | Klingt gut, Jana. Los geht’s! |
Am Sonntag gewann Xavier Bertrand von der konservativen Partei Les Republicains bei den Wahlen in der Region Hauts-de-France im Norden Frankreichs 52 % der Stimmen. Bertrand hat damit gute Chancen, die Nominierung der Konservativen zu gewinnen und bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr gegen Emmanuel Macron anzutreten. Die Partei Les Republicains will ihren Kandidaten im November bekanntgeben.
Zwischen 2007 und 2012 war Xavier Bertrand Arbeitsminister und Gesundheitsminister unter Präsident Nicolas Sarkozy. Sein Sieg ist ein schwerer Rückschlag für Marine Le Pen. Ihre rechtsextreme Par
Am Dienstag hat das südafrikanische Verfassungsgericht den ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma wegen Missachtung des Gerichts für schuldig befunden. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Haftstrafe von 15 Monaten. Gegen Zuma läuft eine Untersuchung wegen Korruption während seiner Amtszeit, und vor fünf Monaten war er nicht zu einem Gerichtstermin erschienen. Zuma war nicht im Gericht, als das Urteil am Dienstag verkündet wurde. Er muss sich nun innerhalb von fünf Tagen der Polizei stellen.
Jacob Zuma war ein Weggefährte von Nelson Mandela und eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Afrikanischen
Am 24. Juni veröffentlichte die Zeitschrift Current Biology eine neue Studie, die zeigt, dass Dinosaurier in einer ungewöhnlichen Umgebung gelebt haben. Dinosaurier sind eher als große Tiere bekannt, die in den Tropen und Subtropen lebten. Seit den 1950er Jahren finden Wissenschaftler Dinosaurierfossilien aber auch in arktischen Regionen. Aber lebten die Dinosaurier wirklich dort oder wanderten sie jahreszeitenbedingt dorthin, auf der Suche nach Nahrung?
Die Forscher reisten 10 Jahre lang jeden August in den Norden Alaskas. Dort sammelten sie eine Menge Sedimente. Die Sedimente wurden von Erde
Am 1. Juli feiern die Kanadier den Canada Day. An diesem Tag im Jahr 1867 vereinigte der Constitution Act die drei Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und die Provinz Kanada zu einem Land. Aber es gibt auch einen weniger formellen Grund, den 1. Juli zu feiern.
In den USA ist der 1. Juli der Tag der kreativen Eissorten oder National Creative Ice Cream Flavors Day. Dabei geht es nicht um Schokoladen-, Vanille-, Erdbeer- und Pistazieneis. Es werden keine traditionellen fruchtigen Geschmacksrichtungen gefeiert, sondern Jalapeño-Erdbeereis. Wie wäre es mit dem berühmten kalifornischen Knoblauch-Eis
Jana: | Heute mal etwas anderes. Die Insel Neuwerk liegt ungefähr 15 km nordwestlich von Cuxhaven zwischen den Flussmündungen von Elbe und Weser. Sie liegt im Wattenmeer, das seit 2009 von der UNESCO als Weltnaturerbe geführt wird. Leider ist das Wattenmeer zunehmend durch den Klimawandel bedroht. Auch die Spätfolgen eines Leitdammbaus in Cuxhaven vor langer Zeit bedrohen die Insel. Die Lebensader zur Insel ist ein Weg durch das Wattenmeer, der von Wanderern, Treckern und Kutschen genutzt wird, die die Versorgung der Insel gewährleisten. In einem typischen Sommer kommen 100.000 Touristen zu Fuß, mit der Fähre oder mit Kutschen zur Insel. Leider führt dieser Weg durch das sogenannte Duhner Loch, einem Priel, der von Jahr zu Jahr wegen Klimawandel und Damm ungefähr 15 bis 20 Zentimeter tiefer wird. In der letzten Sommersaison mussten Fahrzeuge und Wanderer an 30 Tagen umkehren; dieses Jahr wird mit 40 bis 45 Tagen gerechnet. Irgendwann wird es gar nicht mehr gehen. Das bedroht die Existenz der Insulaner. Davon gibt es 21 bis 32, je nachdem, wen man fragt. Alle Bewohner leben in irgendeiner Form vom Tourismus. Natürlich gibt es Lösungen, aber die sind teuer. Kennst du Neuwerk, Michael? |
Michael: | Am 23. Juni spielte die deutsche Mannschaft das letzte Vorrundenspiel der EM gegen Ungarn. Im Vorfeld ging ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Die Stadt München, wo das Spiel stattfand, wollte das Stadion während des Spiels in Regenbogenfarben beleuchten. Es sollte ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz sein. Hintergrund ist ein umstrittenes Gesetz in Ungarn, das nach seiner Einführung Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender-Personen im Land diskriminieren würde. Der europäische Fußballverband UEFA hatte aber das letzte Wort und lehnte es ab, das Stadion zu beleuchten. Die Begründung war, dass dies eine politische Stellungnahme wäre und so etwas gegen das Prinzip der „politischen Neutralität“ der Organisation verstoße. Das sei Quatsch, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ im Artikel „Kann Toleranz politisch sein?“, der einen Tag vor dem Spiel erschien. Für Rechte und Grundrechte aller Menschen einzutreten, sei kein politisches Statement, sondern eine Selbstverständlichkeit. |