Jana: | Heute ist Donnerstag, der 6. Mai 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana. Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir über einige Nachrichten diskutieren, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Wir sprechen über die Ankündigung der EU-Kommission am 3. Mai, die Reisebeschränkungen für Touristen zu lockern, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Anschließend kommentieren wir die offizielle Entschuldigung der mexikanischen Regierung an die Maya-Urbevölkerung für die jahrhundertelangen Verbrechen, die an den Mayas begangen wurden. Außerdem werden wir über eine Studie auf dem Gebiet der Evolution diskutieren, die zu dem Ergebnis kam, dass die meisten Veränderungen der Gehirngröße bei Säugetieren im Anschluss an zwei katastrophale Ereignisse in der Erdgeschichte stattgefunden haben. Und wir sprechen über die Aktionen mehrerer US-Firmen, Rabatte und Gratisangebote als Anreize anzubieten, um sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. |
Michael: | Klingt gut, Jana. Und worüber werden wir im zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“, sprechen? |
Jana: | Diese Woche sprechen wir über 53 deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen, die im Rahmen einer „Kunstaktion“ sarkastische Kurzvideos gegen die angebliche Corona-Hysterie auf Social Media gepostet haben. Was sind die möglichen Konsequenzen dieser Aktion? Und wir sprechen darüber, dass ausgerechnet Verkehrsminister Scheuer, der für seine Nähe zur Auto-Lobby bekannt ist, angekündigt hat, Deutschland bis 2030 zum „Fahrradland“ zu machen. Das hat Skepsis ausgelöst. |
Michael: | Klingt interessant, Jana. Lass uns beginnen! |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Los geht‘s! |
Am 3. Mai schlug die Europäische Kommission vor, die COVID-19-bedingten Einschränkungen für Reisen in die EU zu lockern. Die Kommission empfiehlt, dass Besucher mindestens 14 Tage vor ihrer Ankunft in der EU mit einem Impfstoff aus der zugelassenen Liste geimpft worden sein sollten. Die Liste enthält die Impfstoffe von Pfizer, AstraZeneca, Johnson & Johnson und Moderna.
Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, an dem einige der 27 Länder des Blocks eine Öffnung planen. Griechenland hat bereits angekündigt, dass vollständig geimpfte Touristen ab Mitte Mai einreisen können. Der EU-Plan sieht vor,
Am Dienstag entschuldigte sich der mexikanische Präsident offiziell bei den Mayas für über fünf Jahrhunderte Verbrechen gegen sie seit der Eroberung durch die Spanier. Andrés Manuel López Obrador entschuldigte sich für die brutale Ausbeutung und Diskriminierung der Mayas und gedachte des Jahrestages einer Schlacht von 1901, die einen der letzten Aufstände der Urbevölkerung Nordamerikas beendete.
Die Zeremonie fand im Dörfchen Tihosuco in der Maya-Gemeinde Felipe Carrillo Puerto statt, dem Zentrum des Aufstandes. Präsident López Obrador wurde von Präsident Alejandro Giammattei aus Guatemala beg
Am 29. April veröffentlichte ein internationales Team aus 22 Biologen, Evolutionsstatistikern und Anthropologen eine neue Studie in der Zeitschrift Science Advances. Das Team hatte die Gehirnmasse von 1.400 lebenden und ausgestorbenen Säugetieren verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Verhältnis von Gehirngröße zu Körpergröße im Laufe der Evolution keiner stabilen Linie gefolgt war.
Dieses Verhältnis wird seit langem als Indikator für die Intelligenz von Tieren angesehen. Aber verschiedene Säugetiere erreichten ihre derzeitigen Verhältnisse auf unterschiedliche Weise. Elefanten zum Beispi
Anfang März machte die US-Firma Krispy Kreme mit ihren Gratis-Donuts Schlagzeilen. Die Firma kündigte an, dass sie für den Rest des Jahres jeden Tag Donuts an alle verschenken würde, die gegen COVID-19 geimpft sind. Das löste sofort eine heftige Diskussion in den Medien wegen der Gefahr von Übergewichtigkeit aus. Aber einige Unternehmen folgen nun diesem Beispiel.
Die amerikanischen Bierbrauereien Budweiser und Samuel Adams bieten umsonst Bier an. White Castle bietet Gratis-Desserts an, und Nathan's gibt jedem Geimpften einen kostenlosen Hot Dog, der deren ursprüngliche Filiale auf Coney Island
Jana: | Einen solchen Shitstorm wie diesen hat Deutschland nur selten gesehen. Erst Böhmermanns Schmähgedicht gegen Erdogan, dann das Oma-Motorrad-Lied des WDR, die Kemmerich-Wahl in Thüringen und jetzt das: 53 deutsche Spitzenschauspieler haben an einer Aktion teilgenommen, die angeblich Kunst sein sollte. Sie haben satirische und teilweise sehr sarkastische Kurzvideos von sich gedreht und unter dem Hashtag #allesdichtmachen ins Netz gestellt. Unter den Schauspielern waren auch deutsche Stars wie Jan Josef Liefers, Meret Becker, Ulrich Tukur, Volker Bruch und Heike Makatsch. Volker Bruch sprach beispielsweise sarkastisch minutenlang von seiner Angst. Makatsch fand es sehr wichtig, dass ein Bote an ihrer Tür stand und sie mache nicht auf. Tukur sprach sarkastisch von der Notwendigkeit, dass selbst Lebensmittelläden dicht sein sollten und Liefers sagte, dass die Medien dafür sorgten, “den Alarm ganz, ganz oben zu halten”. Das sollte Kunst sein, aber Mann, ging der Schuss nach hinten los. Was für ein Shitstorm! Unter dem Hashtag #allesschlichtmachen schämten sich andere Schauspieler für die Macher der Videos. Dann kamen Ärzte unter dem Hashtag #allemalschichtmachen. Alle merkten an, dass der Beifall für die Videos hauptsächlich aus der rechten Ecke der Bundesrepublik kam. Viele Schauspieler, wie auch Meret Becker, haben sich deswegen mittlerweile entschuldigt und ihre Videos zurückgezogen. Hast du die Videos gesehen, Michael? |
Michael: | Das Verkehrsaufkommen und die Mobilität in Deutschlands Städten steigt trotz Corona-Einschränkungen wieder an. Die Zeiten, in denen Radfahrer die relativ freien Straßen und ein sicheres Fahrgefühl genießen konnten, sind vorbei. Obwohl der Fahrradverkehr auch durch den Boom bei E-Bikes deutlich zugenommen hat, dominiert vielerorts das Ideal der „autogerechten Stadt“. Verkehrsminister Andreas Scheuer, der eigentlich für seine Nähe zur Auto-Lobby bekannt ist, möchte Deutschland zum „Fahrradland“ machen. Er kündigte an, dass es bis zum Jahr 2030 ein lückenloses Netz an Fahrradwegen geben solle. Davon sei Deutschland nicht neun Jahre, sondern Jahrzehnte entfernt, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ im Kommentar „Kommt in die Gänge!“ vom 27. April. Es fehle vor allem an Mut von Seiten der Politik, den knappen Platz neu zu verteilen. Es reiche längst nicht mehr aus, Fahrradsymbole auf die Straßen zu malen. Es müsse darum gehen, dem Autoverkehr den Platz zu nehmen. Die Politik müsse endlich in die Gänge kommen und eine fahrradfreundliche Infrastruktur schaffen, denn viele Deutsche wollen aufs Rad umsteigen. |