Jana: | Heute ist Donnerstag, der 30. September 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! |
Michael: | Hallo allerseits, hallo Jana! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einem Rückblick auf einige Ereignisse, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Wir werden über die offiziellen vorläufigen Ergebnisse der deutschen Bundestagswahl 2021 sprechen. Danach werden wir das Ergebnis des Schweizer Referendums vom Sonntag über die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe diskutieren. Im wissenschaftlichen Teil unseres Programms sprechen wir heute über die vielversprechenden Ergebnisse einer Studie, die zeigt, dass spezielle Antikörper von Lamas zur Behandlung von COVID-19 verwendet werden könnten. Außerdem sprechen wir über die Wiederaufnahme der Einkaufsfahrten für Alkohol und zollfreie Waren über den Finnischen Meerbusen. |
Michael: | Vielen Dank, Jana! Weiter geht es mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Worüber werden wir diese Woche sprechen? |
Jana: | Diese Woche sprechen wir über den Mord an einem 20-jährigen Studenten in Idar-Oberstein durch einen Maskenverweigerer. Das hat im ganzen Land Entsetzen und Trauer ausgelöst. Außerdem sprechen wir darüber, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die Namen von Kunstwerken geändert haben, weil sie nicht mehr politisch korrekt sind. Anstelle von Buchstaben findet man nun Sternchen im Titel. |
Michael: | Interessante Themen, Jana. Lass uns beginnen! |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Los geht‘s! |
Deutschland steht vor monatelangen Verhandlungen zur Bildung einer Drei-Parteien-Koalitionsregierung
Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2021 vom Sonntag zeigt, dass die linksliberale Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) mit 25,8 % der Stimmen in Führung liegt. Dahinter folgt das liberal-konservative Bündnis der Christdemokratischen Union (CDU) mit 24,1 %. Dies ist das schlechteste Wahlergebnis der Christdemokraten, der Partei von Angela Merkel, in 70 Jahren.
Die Grünen blieben mit 14,8 % der Stimmen die drittstärkste Partei, und die wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten (FDP) erreichten 11,5 %. Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) erhielt 10,3 %
Am Sonntag haben 64,1 % der Wähler in der Schweiz für die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt. Es war ein landesweites Referendum, das im Rahmen der schweizerischen direkten Demokratie durchgeführt wurde. Die Schweiz ist damit eines der letzten Länder in Westeuropa, das die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert hat. Als erstes Land in Europa hatten die Niederlande die gleichgeschlechtliche Ehe vor 20 Jahren zugelassen.
Das Gesetz zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in der Schweiz war erstmals 2013 vorgeschlagen worden. Im vergangenen Dezember wurde es vom Parlament verabschiedet. Na
Am 22. September wurde in der Zeitschrift Nature Communications eine neue vielversprechende Studie veröffentlicht. Forscher des Rosalind-Franklin-Instituts in Oxfordshire in England entdeckten eine COVID-19-Therapie, die in ersten Laborversuchen großes Potenzial gezeigt hat. Die Behandlungsmethode basiert auf Nanokörpern, die von Lamas und Kamelen als natürliche Reaktion auf eine Infektion produziert werden. Nanokörper sind einfachere Formen von Antikörpern.
Nanokörper binden an Viren und Bakterien, die in den Körper eindringen. Sie markieren die Erreger und ermöglichen es dem Immunsystem, dies
Die Alkoholpreise in Finnland sind die höchsten in Europa. Angenommen, der Durchschnittspreis für ein alkoholisches Getränk in der EU wäre 1 Euro. Laut Eurostat würde die gleiche Flasche in Finnland 1,93 Euro kosten. In Estland dagegen würde sie nur etwa 1,19 Euro und in Lettland 1,14 Euro kosten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass vor der Corona-Krise 15 % des in Finnland konsumierten Alkohols in den Nachbarländern gekauft wurde.
Vor der COVID-19-Pandemie war es sehr beliebt, mit der Fähre oder einem Kreuzfahrtschiff von Finnland nach Tallinn zu fahren. Tallinn, die Hauptstadt Estlands, li
Jana: | Deutschland trauert um einen 20-jährigen Studenten, Mario N., der am 18. September in Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz von einem Maskenverweigerer umgebracht wurde. Der Student arbeitete an einer Tankstelle, um sich für seine Führerscheinprüfung Geld hinzuzuverdienen. Der Täter, ein 49 Jahre alter Deutscher, kam ohne Maske in die Tankstelle, um Bier zu kaufen. Der Student wies ihn auf die Maskenpflicht hin, worauf der Mann verärgert die Tankstelle verließ. Er kam eine halbe Stunde später mit einer Waffe zurück, die er illegal besaß, und schoss dem Studenten voll ins Gesicht. Er stellte sich später der Polizei, gestand die Tat und sagte, er habe … ein „Zeichen setzen“ wollen … |
Michael: | Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben vor kurzem die Namen von fast 150 Kunstwerken geändert. Die historischen Bezeichnungen seien rassistisch oder diskriminierend, so die Begründung des Kultusministeriums. Begriffe wie „Mohr“ oder „Zigeuner“ wurden mit Asteriksen – kleinen Sternchen – anstelle der Buchstaben ersetzt. Im Artikel „Die Macht der Titel“ vom 19. September fragt die Zeitung „Neues Deutschland“, ob man wirklich die Namen von Kunstwerken ändern dürfe. Gleich im nächsten Satz gibt sie die Antwort: Ja, man darf. Zumindest, wenn es planvoll geschehe wie in Dresden. Denn es seien nur die Titel geändert worden, deren Namensgebung nicht auf den Künstler selbst zurückzuführen ist. Gerade bei älteren Kunstwerken wurden die Namen nicht überliefert. Sie wurden teilweise von Verantwortlichen der Museen oder von Kunsthändlern benannt. Es gab Proteste gegen die Namensänderung. Einige Menschen sehen darin einen Eingriff in die künstlerische Freiheit und Geschichtsfälschung. |