Jana: | Heute ist Donnerstag, der 16. September 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einem Kommentar zum Audit des Europäischen Rechnungshofs vom 13. September, das die „Ineffizienz des EU-Migrationssystems im Umgang mit illegalen Einwanderern“ aufzeigt. Anschließend werden wir das Urteil eines niederländischen Gerichts vom Montag besprechen, das besagt, dass Uber-Fahrer einen Arbeitsvertrag haben müssen und als Angestellte und nicht als unabhängige Auftragnehmer betrachtet werden dürfen“. Im wissenschaftlichen Teil unseres Programms diskutieren wir neue Forschungsergebnisse, die zeigen, wie sich einige Tiere an die Auswirkungen der globalen Erwärmung anpassen. Außerdem sprechen wir über Xavier Novell, einen ehemaligen spanischen Bischof, der seine Karriere aufgegeben hat, um einen ganz anderen Weg einzuschlagen. |
Michael: | Vielen Dank, Jana! Weiter geht es mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Worüber werden wir diese Woche sprechen? |
Jana: | Diese Woche sprechen wir über die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln, dass die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst im Jahr 2018 illegal war. Der Wald wurde international zu einem Symbol des Konflikts zwischen Kohleindustrie und Klimaschutz. Wir werden außerdem über die diesjährige Internationale Automobilausstellung sprechen, wo es Lob und Kritik für die deutschen Autohersteller gab. Es wurden fast ausschließlich elektrisch angetriebene Fahrzeuge präsentiert, aber trotzdem gab es Proteste, die der Autoindustrie Grünfärberei vorwarfen. |
Michael: | Interessante Themen, Jana. Lass uns beginnen! |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Los geht‘s! |
Am 13. September veröffentlichte der Europäische Rechnungshof einen neuen Bericht, in dem das derzeitige System der Rückführung illegaler Migranten in ihre Herkunftsländer kritisiert wird. Dem Bericht zufolge hält das derzeitige System Migranten nicht davon ab, nach Europa zu reisen. Stattdessen ist das System so ineffizient, dass es sie sogar dazu ermutigt, die Reise nach Europa anzutreten.
Die EU-Mitglieder sind sich nicht einig über die politischen Entscheidungen im Zusammenhang mit irregulären Migranten. Tatsächlich ist die EU in der Frage, wie die illegale Migration zu handhaben ist, tief
Am Montag hat ein niederländisches Gericht entschieden, dass Uber-Fahrer Angestellte sind. Es folgt damit einer ähnlichen früheren Entscheidung eines Gerichts in Großbritannien. Das Urteil war ein weiterer Schlag für das europäische Gig-Economy-Geschäftsmodell von Uber. Uber kündigte an, in Berufung zu gehen, und erklärte, es habe keine Pläne, Fahrer in den Niederlanden zu beschäftigen.
Die Klage in den Niederlanden war letztes Jahr vom niederländischen Gewerkschaftsbund eingereicht worden. Das Urteil eines Amsterdamer Gerichts folgt damit dem Urteil eines von Taxifahrerverbänden initiierten Ge
Am 7. September wurden neue alarmierende Forschungsergebnisse in der Zeitschrift Trends in Ecology & Evolution veröffentlicht. Eine neue Studie zeigt, dass Tiere mit den Auswirkungen der globalen Erwärmung auf unterschiedliche Weise umgehen. Sie ziehen nicht nur in kühlere Gebiete, einige Tiere verändern auch ihre Gestalt, um sich an das wärmere Klima anzupassen und kühler zu bleiben.
In den 1870er Jahren entdeckte der amerikanische Zoologe Joel Allen, dass Tiere in kälteren Klimazonen im Vergleich zu Tieren, die in einem wärmeren Klima leben, kleinere Ohren, Schwänze und Schnäbel haben. Dies w
2010 wurde Xavier Novell Gomà mit 41 Jahren der jüngste Bischof Spaniens. Er ist dafür bekannt, dass er die Unabhängigkeit Kataloniens offen unterstützt und Exorzismen durchführt. Er war auch ein Befürworter der Konversionstherapie für Homosexuelle.
Die Karriere von Xavier Novell in der katholischen Kirche war steil im Aufstieg begriffen. Doch am 23. August gab der Vatikan den Rücktritt des Bischofs bekannt. Die spanische Bischofskonferenz teilte mit, Xavier Novell habe dem Papst seinen Rücktritt freiwillig und „aus rein persönlichen Gründen“ angeboten.
Die katholische Nachrichten-Website Religi
Jana: | Da haben wir’s. Das Verwaltungsgericht Köln hat entschieden, dass die Räumung der Baumhäuser der Klimaschützer im Hambacher Forst 2018 rechtswidrig war. Der Hambacher Forst war international zum Symbol des Konflikts zwischen der Kohleindustrie und dem Klimaschutz geworden. Der Hambacher Forst war mal 4000 Hektar groß. Dort rodet der Energieversorger RWE seit den 1970er Jahren den Wald, um mehr und mehr Platz für das wahrscheinlich größte Braunkohlerevier Europas zu schaffen. 90 % des Waldes sind bereits weg. Es gibt noch etwa 500 Hektar, bei Kerpen gelegen, die ungefähr 142 teilweise gefährdete Tierarten, wie zum Beispiel die Bechsteinfledermaus, und unzählige seltene Pflanzenarten beherbergen. Seit 2012 haben dort Klimaschützer Baumhäuser gebaut und über die Jahre mehrfach besetzt, um die eventuelle Rodung aufzuhalten. Was folgte, war ein jahrelanger Prozess, die Klimaschützer aus dem Wald herauszubekommen. 2018 berief sich die Stadt Kerpen auf Anweisung der Regierung in Nordrhein-Westfalen unter Armin Laschet auf fehlenden Brandschutz und räumte und zerstörte die 50 Baumhäuser. Das Gericht hat nun entschieden, dass das illegal war, obwohl Berufung eingelegt werden kann. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die angeblichen Sicherheitsmängel nur ein Vorwand waren. Offensichtlich ging es den Behörden um die Räumung der lästigen Klimaschützer. Michael? |
Michael: | Die Internationale Automobilausstellung, kurz auch IAA genannt, hat sich dieses Jahr völlig neu präsentiert. Zum einen fand sie zum ersten Mal in München statt. Zuvor war Frankfurt traditionell der Austragungsort gewesen. Und zum anderen stand sie ganz im Zeichen der Elektromobilität. Es wurden dieses Jahr nicht nur Autos, sondern auch Fahrräder vorgestellt. Die Besucher hätten fast ausschließlich elektrisch angetriebene Fahrzeuge vorgefunden, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Artikel „Gute Autos“ vom 7. September. Dies beweise, dass die Branche eine geringe und weiter sinkende Umweltbelastung durch ihre Fahrzeuge voll in den Fokus gerückt hätte. Die deutsche Autoindustrie habe ihre Hausaufgaben gemacht. Dafür verdiene sie Respekt und Vertrauen. Deutschland sei ein starker Automobilstandort und die Industrie bringe der Gesellschaft Freiheit, Wohlstand und sichere Arbeitsplätze. Am besten könne man dieses erhalten und fördern, indem man Autos nach dem Geschmack der Kunden baue. |