Bettina: | Heute ist Donnerstag, der 2. Dezember, 2021. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Bettina! Hallo zusammen! |
Bettina: | Du wolltest mit einer Ankündigung beginnen, oder? |
Michael: | Ja, danke. Es geht um unsere Geschenkgutscheine! Nicht vergessen: Sie können einen Geschenkgutschein für jemanden kaufen, der Deutsch, Französisch, Spanisch oder Italienisch lernen möchte. Das ist ein sehr niveauvolles Geschenk, das der beschenkten Person lange Zeit Freude bringen wird. |
Bettina: | Okay, jetzt wollen wir über die heutige Folge unseres Programms sprechen. Wir beginnen unseren ersten Teil mit einer Äußerung des polnischen Ministerpräsidenten über Russland. Die Äußerung scheint vernünftig zu sein, aber es gab einen bestimmten Grund, weshalb er sie gemacht hat. Dann werden wir über die neueste Republik auf unserer Weltkarte sprechen – Barbados. 55 Jahre nach der Erklärung seiner Unabhängigkeit wurde das Land nun eine Republik. Im wissenschaftlichen Teil des Programms sprechen wir darüber, was wir bisher über Omicron wissen, die neue COVID-19-Variante. Und wir sprechen über eine Kunstausstellung eines chinesischen Regimekritikers in Italien, die stattfindet, obwohl Peking versucht hat, sie zu verhindern. |
Michael: | Klingt sehr interessant! Danke, Bettina. Weiter geht es jetzt mit dem zweiten Teil unseres Programms, unserem Segment „Trending in Germany“. Wir sprechen über die Einigung der rot-rot-grünen Koalition in Berlin auf einen Kompromiss über eine mögliche Zwangsenteignung von etwa 240.000 Wohnungen. Die Entscheidung wird nun vertagt. Außerdem diskutieren wir über das Ballett „Der Nussknacker“, das häufig in der Vorweihnachtszeit aufgeführt wird. Das Staatsballett Berlin hat sich jedoch dagegen entschieden. Das Stück sei rassistisch, so lautet die Begründung. |
Bettina: | Danke, Michael. Los geht's! Vorhang auf! |
In einem Interview mit der BBC sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, die NATO und die EU müssten aufwachen und erkennen, dass Russland versucht, Europa zu destabilisieren. Er verwies auf die Stationierung von russischen Streitkräften in der Nähe der Ukraine, die hohen Erdgaspreise und die Krise an der polnischen Grenze zu Belarus.
Morawiecki benannte den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko als den „unmittelbaren Verantwortlichen“ für die Krise an der Grenze. Laut Morawiecki hat Lukaschenko jedoch einen Sponsor im Kreml. Morawiecki sagte, mittels Propaganda wolle
Am 30. November hat sich Barbados von der Britischen Krone getrennt. Die Queen ist das Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs und von 15 weiteren Ländern, die früher unter britischer Herrschaft standen. Dazu gehören Australien, Kanada, Neuseeland, Jamaika und weitere Inselstaaten in der Karibik und im Indischen Ozean.
Zum 55. Unabhängigkeitstag wurde Barbados am Dienstag um Mitternacht eine Republik. Der Plan war im September von der damaligen Generalgouverneurin von Barbados, Sandra Mason, in die Wege geleitet worden. In einer Zeremonie am Montagabend wurde Mason als erste Präsidentin von
Letzten Freitag hat die Weltgesundheitsorganisation die Entdeckung einer neuen COVID-19-Variante namens Omicron bekanntgegeben und sie als „besorgniserregende Variante“ bezeichnet. Das bedeutet, dass Omicron potenziell gefährlicher ist als andere Virusstämme. Es gibt Hinweise darauf, dass Omicron ein größeres Risiko von Reinfektionen darstellen könnte. Die WHO sagte auch, dass die Variante möglicherweise leichter übertragbar ist.
Die Omicron-Variante des Coronavirus hat eine Vielzahl von Mutationen. Die Forscher fanden etwa 50 Mutationen, darunter mehr als 30 im Spike-Protein. Das Spike-Protein
Am 13. November wurde in einem Kunstmuseum in Brescia in Italien eine provokative Ausstellung des in Shanghai geborenen Künstlers Badiucao eröffnet – trotz des Widerstands aus Peking. Spottbilder von Xi Jinping und Winnie the Pooh werden hier neben Postern für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele gezeigt, auf denen ein Athlet ein Gewehr auf einen uigurischen Gefangenen richtet, dem die Augen verbunden sind.
Die Zeitschrift Giornale di Brescia berichtet, dass die chinesische Botschaft eine E-Mail an Brescias Bürgermeister Emilio Del Bono geschickt hat. In dieser E-Mail hieß es, die Ausst
Bettina: | Das muss man doch an unseren Politikern lieben: diese Resolutheit, diese Entscheidungsfreude, diese Entschlossenheit, dieser beherzte, zielstrebige Tatendrang … |
Michael: | Ich dachte, du neigst nicht zum Sarkasmus, … weil du mich immer dafür rügst … |
Bettina: | Ja, manchmal muss es aber sein. Es geht um die äußerst umstrittenen Wohnungsenteignungen in Berlin. Wenn du dich erinnern möchtest, 56 % aller Berliner hatten sich in einem nicht verbindlichen Volksentscheid zur Bundestagswahl für die Enteignung von an die 240 000 Wohnungen ausgesprochen. Das ist die Anzahl der Wohnungen, die Eigentum von Immobilienkonzernen mit mehr als 3000 Wohnungen in Berlin sind. Das Thema drohte die neue mögliche rot-rot-grüne Regierung in Stücke zu zerreißen, bevor sie begonnen hat. SPD-Politikerin Giffey war gegen die Enteignungen und hatte sie im Wahlkampf als „rote Linie“ bezeichnet. Für die Linke sind die Enteignungen hingegen Priorität Nummer eins. Jetzt hat man sich letzte Woche auf einen „Kompromiss“ in Anführungsstrichen geeinigt. Eigentlich ist es gar kein Kompromiss. Man hat sich lediglich darauf verständigt, das Thema um ein Jahr zu vertagen. In den nächsten 100 Tagen soll eine Kommission rechtssichere Schritte für eine Vergesellschaftung benennen. Und danach soll es in einem zweiten Schritt um die Finanzierung der Entschädigung gehen. Die Linke wollte gleich ein Gesetz erarbeiten und will überhaupt keine Entschädigung für die Immobilienkonzerne. Die SPD wollte lediglich eine „Prüfung“ der Sachlage. Ich denke mal, der sogenannte „Kompromiss“ besteht hier darin, die Koalition nicht schon vor ihrem Entstehen platzen zu lassen. Michael, ich weiß, dass du rein gar nichts von den geplanten Enteignungen hältst. Was ist deine Reaktion zu diesem „Kompromiss“? |
Michael: | Es ist mal wieder Vorweihnachtszeit. In der Ballettwelt bedeutet dies, dass ein ganz bestimmtes Stück eigentlich nicht fehlen darf – „Der Nussknacker“. Doch das Staatsballett Berlin – immerhin eine der größten Ballettcompanien Deutschlands – hat entschieden, das Stück dieses Jahr nicht aufzuführen. Laut der Direktorin sei das Stück rassistisch. Denn es gäbe darin einen chinesischen und einen orientalischen Tanz. Das Publikum sei noch nicht so weit um zu verstehen, was es auf der Bühne sähe. Für wie dämlich hält man das Publikum? Das fragt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Artikel „Ist der Nussknacker rassistisch?“ vom 24. November. Es sei traurig, das Stück vor Weihnachten nicht aufzuführen. Zudem sei es überheblich, es aus den besagten Gründen vom Spielplan zu nehmen, so die Zeitung. Andere Ensembles rund um die Welt würden sich auf ihre Vorführungen vorbereiten, denn das Stück spiele den halben Jahresetat ein. |