Hanna: | Heute ist Donnerstag, der 30. Dezember 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo allerseits, hallo Hanna! |
Hanna: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir einige Nachrichten besprechen, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Wir beginnen mit dem Tod des südafrikanischen Erzbischofs Desmond Tutu im Alter von 90 Jahren. Tutu hat sich jahrzehntelang für das Ende von Rassentrennung und Rassismus eingesetzt. Danach sprechen wir darüber, dass das indische Innenministerium der von Mutter Teresa gegründeten Wohltätigkeitsorganisation die Erneuerung der Lizenz für den Erhalt von ausländischen Spendengeldern verweigert hat. Anschließend diskutieren wir über den erfolgreichen Start des James-Webb-Weltraumteleskops vom Weltraumzentrum in Französisch-Guayana am 25. Dezember. Und zum Schluss sprechen wir über die „Frischkäsekrise“ in New York City vom Dezember 2021. |
Michael: | Vielen Dank, Hanna. Jetzt geht es weiter mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Diese Woche geht es um die Nominierung des Schauspielers Volker Bruch zum peinlichsten Berliner des Jahres durch das Berliner Magazin „Tip“. Außerdem sprechen wir über die Handball-Europameisterschaft, die Mitte Januar beginnt. Doch zwei Spieler der deutschen Nationalmannschaft haben ihre Teilnahme abgesagt. Sie bleiben zu Hause und kümmern sich um ihre Kinder. |
Hanna: | Sehr interessant, Michael! Lass uns mit unserer ersten Story beginnen. |
Am Montag begann in Südafrika eine Woche der Trauer um Erzbischof Desmond Tutu. Der Friedensnobelpreisträger war am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben. Tutu war vor allem für seine Rolle im Kampf für das Ende der systematischen Rassentrennung in Südafrika bekannt. 1994 wurde er vom damaligen Präsidenten Nelson Mandela zum Leiter der Wahrheits- und Versöhnungskommission ernannt.
Desmond Tutu hat seine Stimme auch gegen andere Ungerechtigkeiten und Unterdrückung in der Welt erhoben. Er war ein entschiedener Gegner der Geschlechterdiskriminierung und kämpfte für die Gleichberechtigung der LG
Am 25. Dezember gab das indische Innenministerium bekannt, dass die Lizenz für die von Mutter Teresa gegründete Wohltätigkeitsorganisation Missionaries of Charity nicht verlängert wird. Es habe „Unregelmäßigkeiten“ gegeben, die geprüft werden müssten. Die indischen Behörden sagen, dass das Hilfswerk Hindus zum Übertritt zum Christentum und Islam gezwungen haben soll. Die Organisation hat diese Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Mehrheit der indischen Bevölkerung sind Hindus. Nur etwa 2 % der Bevölkerung sind Christen. Dennoch ist das Land mit 24 Millionen Christen nach den Philippinen die zweitgrößte
Am 25. Dezember hob die Ariane-5-Trägerrakete der Europäischen Raumfahrtagentur vom europäischen Raumfahrtzentrum in Französisch-Guayana ab. Die Rakete brachte das neue James-Webb-Weltraumteleskop ins All. Der erfolgreiche Start war die Krönung jahrzehntelanger Arbeit. Unzählige Wissenschaftler und Ingenieure waren im Laufe der Jahre an dem 10-Milliarden-Euro-Projekt beteiligt.
Das Projekt begann schon vor dem Start des Hubble-Weltraumteleskops im Jahr 1990. Das James-Webb-Weltraumteleskop ist das leistungsstärkste Weltraumteleskop, das jemals gebaut wurde. Es ist drei Stockwerke hoch und hat e
Am 4. Dezember berichtete die New York Times über eine drohende Frischkäseknappheit in New York City. Die Katastrophe bedroht eines der beliebtesten kulturellen Symbole New Yorks: den Frühstücksbagel mit Frischkäse. In den letzten zwei Wochen hat sich die Situation weiter verschärft. Einige New Yorker Käsekuchenhersteller haben sogar die Produktion gestoppt.
Es kursieren verschiedene Theorien: Einige beschuldigten ungeimpfte Lkw-Fahrer. Andere machten einen Mangel an Arbeitskräften verantwortlich. Anhänger von Verschwörungstheorien verwiesen auf einen Cyberangriff auf einen Käsehersteller in Wi
Hanna: | Herzlichen Glückwunsch, Volker Bruch! Der „Babylon Berlin“-Schauspieler wurde von der Berliner Zeitschrift „Tip“ zum peinlichsten Berliner 2021 gekürt. Der Schauspieler wurde mit der Netflix-Serie „Babylon Berlin“ weltbekannt. Leider war er aber auch an der satirischen Aktion #allesdichtmachen und #allesaufdentisch beteiligt, die die Corona-Maßnahmen des Bundes mit oberpeinlichen satirischen Videos kommentierten. Dabei wurden meist impfkritische Positionen vertreten, die die Zeitschrift „faktenflexibel“ nannte. Bruch verdiene einen Bambi für “besonders unangenehme Leistungen” . Auf Platz zwei landete der Ex-BILD-Chef Julian Reichelt, der seinen Posten im vergangenen Jahr räumen musste, weil er beschuldigt worden war, verschiedene weibliche Mitarbeiter sexuell belästigt zu haben und sexuelle Beziehungen mit weiblichen Untergebenen gehabt zu haben. Dritter wurde Tatort-Star Jan Josef Liefers für dieselbe Social Media-Kampagne wie Bruch. Letztes Jahr ging die Ehrung an den rechtsradikalen TV-Koch Attila Hildmann. Wer ist für dich dieses Jahr der „peinlichste Berliner“, Michael? |
Michael: | Die Sportart Handball ist in Deutschland zwar nicht so populär wie Fußball, aber dennoch werden viele Fans die Handball-Europameisterschaft im Januar verfolgen. Auch das deutsche Team wird dabei sein. Hier gibt es allerdings ein Problem, das im Profisport bisher nicht so häufig war. Zwei Spieler haben ihre Teilnahme abgesagt, weil sie sich um ihre Kinder kümmern werden und daher lieber zu Hause bleiben. Es sei überfällig, dass Väter mehr Verantwortung im Haushalt und bei der Erziehung übernähmen. Aber bei Handballprofis ginge das auf Kosten der Nationalmannschaft. Und das sportliche Niveau leide darunter. Der Deutsche Handballbund müsse dringend eine Lösung finden. Das schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Artikel „Familienidyll statt Titelkampf“ vom 21. Dezember. Langfristig würde da nur helfen, dass es weniger Spiele in der nationalen Liga gäbe und dass auch die internationalen Wettbewerbe eingeschränkt würden. |