Jana: | Heute ist Donnerstag, der 23. Dezember 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit der dringenden Empfehlung des Leiters der Weltgesundheitsorganisation, Veranstaltungen über die Feiertage abzusagen, um die Ausbreitung von Omikron zu begrenzen. Dann werden wir das Urteil des Obersten Gerichtshofs Großbritanniens diskutieren, wonach Nicolás Maduro nicht berechtigt ist, die venezolanischen Goldreserven zu kontrollieren, die bei der Bank of England gelagert sind. Im wissenschaftlichen Teil unseres Programms werden wir erörtern, wie Fliegen komplexe mathematische Berechnungen anwenden, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren. Und zum Schluss sprechen wir über die Nominierung von Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk zur Person des Jahres durch das Time-Magazin. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Jetzt geht es weiter mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Diese Woche werden wir über den Plan der Deutschen Bahn (DB) sprechen, Nachtzüge wiedereinzuführen. Im Rahmen einer europäischen Nachtzug-Offensive wurden 15 deutsche Städte an das europäische Nachtzugnetz angeschlossen. Weitere Strecken sind geplant. Wir werden auch über eine aktuelle Werbekampagne der Berliner Verkehrsbetriebe sprechen. Sie sind für ausgefallene Werbung bekannt. Die neuste Aktion ist ein essbares Ticket, das mit Cannabisöl beträufelt ist und helfen soll, Stress abzubauen. |
Jana: | Klingt interessant, Michael! Los geht’s mit unserer ersten Story. |
Am Montag gab der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, eine Pressekonferenz in Genf in der Schweiz. Er warnte vor der Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus und empfahl, Familientreffen und andere Veranstaltungen über die Feiertage abzusagen. „Eine abgesagte Veranstaltung ist besser als ein zerstörtes Leben“, sagte er.
Der WHO-Leiter zeigte sich besorgt darüber, dass sich Omikron schneller ausbreitet als die Delta-Variante. Die leitende Wissenschaftlerin der WHO, Dr. Soumya Swaminathan, warnte außerdem, dass erste Studien darauf hindeu
Am Montag wurde der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó vom Obersten Gerichtshof Großbritanniens als Interimspräsident von Venezuela anerkannt. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Goldreserven der venezolanischen Zentralbank in Höhe von rund 1,72 Milliarden Euro, die bei der Bank of England gelagert sind.
Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2018 hatte die venezolanische Nationalversammlung Juan Guaidó zum amtierenden Präsidenten des Landes erklärt. Amtsinhaber Nicolás Maduro weigerte sich jedoch, seine Absetzung zu akzeptieren und behielt die politische und militärische Kon
Am 15. Dezember 2021 wurden in der Fachzeitschrift Nature zwei neue Studien veröffentlicht. Sie beschreiben, wie Fliegen Mathematik zur Navigation ihrer Umgebung nutzen. Die beiden Artikel zeigen erstmals, welche Neuronen im Gehirn einer Fliege sowohl die Körperbewegung als auch die Orientierung verfolgen.
Die Forscher wussten bereits, wo sich der „Kompass des Gehirns“ der Fliege befindet: Es sind bestimmte Neuronen, die die Richtung verfolgen, in die der Körper der Fliege zeigt. Bisher war jedoch unklar, woher die Fliegen wissen, in welche Richtung sie fliegen sollen. Die Flugrichtung kann sic
Elon Musk wurde vom Magazin Time zur „Person des Jahres 2021“ gekürt. Musk ist der CEO des Raumfahrtunternehmens SpaceX und des Elektroautoherstellers Tesla. Außerdem ist er der reichste Mensch der Welt. Viele haben die diesjährige Wahl gelobt – wegen Musks Beitrag zur Entwicklung der Raumfahrtindustrie, und weil er offenbart hat, dass er Asperger-Syndrom hat.
Nach Angaben von Time wird der Titel an Personen verliehen, die das Weltgeschehen im vergangenen Jahr am stärksten geprägt haben. Time nannte Elon Musk einen „Clown, ein Genie, einen Visionär, einen Industriellen, einen Showman, einen Sch
Jana: | Wir können uns auf etwas freuen. Mehrere europäische Länder vereinen ihre Kräfte, um das Nachtzugnetz in Europa auszubauen. Damit sollen mehr Reisende aus dem Flugzeug auf die ungleich klimafreundlichere Schiene gelockt werden. Die Deutsche Bahn wird mit der Österreichischen Bundesbahn, der Schweizer Bahn, der französischen SNCF und der Niederländischen Bahn kooperieren. Ab dem 13. Dezember geht dreimal wöchentlich ein Nachtzug von Wien über München nach Paris und zurück. Ein weiterer Zug verkehrt zwischen Amsterdam und Zürich über Köln. Ab Ende 2023 sollen Strecken von Berlin nach Brüssel und Berlin nach Paris hinzukommen. 15 deutsche Städte sind allein mit den ersten beiden Strecken an das europäische Nachtzugnetz angeschlossen worden. Die Strecke Wien-Paris belebt auch zumindest einen Teil des berühmten Orient-Expresses wieder, der 2007 endgültig eingestellt wurde. Es gab mal eine Zeit, wo es zum guten Ton gehörte, mit den Nachtzügen durch Europa zu reisen. Mit den schönen Schlafkabinen und den Bordrestaurants. Dann kam das Flugzeug mit seiner Schnelligkeit und später auch mit Billigtickets, und der Nachtzug war überall auf dem Rückzug. In Deutschland sogar völlig. Haben die Nachtzug-Pläne eine Chance in Europa? Was meinst du, Michael? |
Michael: | Die Berliner Verkehrsbetriebe – kurz auch BVG genannt – sind bekannt für ihre manchmal komische Werbung. In diesen Tagen vor Weihnachten gibt es wieder eine Werbekampagne, die mit geteilter Meinung aufgenommen wird. Es handelt sich um ein essbares „Hanfticket“. Die Idee dahinter: Vor Weihnachten ist auf Berlins Straßen immer der Bär los. Um diesem Stress aus dem Weg zu gehen, wirbt die BVG dafür, auf Bus und Bahn umzusteigen. Doch dahinter steckt noch mehr. Es ist nicht zu übersehen, dass auch darauf angespielt wird, dass aus der Hanfpflanze Marihuana hergestellt wird. Man soll also dem Vorweihnachtsstress nicht nur durch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel entkommen, sondern auch dadurch, dass man das Ticket isst. Dieses besteht aus Esspapier und ist mit Cannabisöl beträufelt, das eine beruhigende Wirkung haben soll. Was die Zeitung „Die Welt“ davon hält, wird im Artikel „Die verlogene Werbekampagne der Berliner Verkehrsbetriebe“ vom 14. Dezember deutlich. Das Geld, das in die Werbeaktion geflossen ist, hätte besser für Reparaturen der Bahnhöfe verwendet werden sollen. |