Jana: | Heute ist Donnerstag, der 30. März 2023. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Robin! |
Robin: | Hallo Jana! Hallo allerseits! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einigen Nachrichten, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Als Erstes sprechen wir über die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, taktische Atomwaffen auf dem Territorium von Belarus stationieren zu wollen. Danach werden wir über die israelische Justizreform diskutieren, die eine Annäherung an die illiberalen nationalistischen Regierungen Ungarns und Polens zeigt. Im wissenschaftlichen Teil unseres Programms sprechen wir heute über die DNA-Analyse von Beethovens Haaren, die gesundheitliche Probleme und ein Familiengeheimnis offenbart. Und zum Schluss diskutieren wir darüber, warum eine Schulleiterin in Florida zum Rücktritt gezwungen wurde, nachdem Schülern im Kunstunterricht die berühmte David-Statue von Michelangelo gezeigt wurde. |
Robin: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“, wo wir heute über den Wunsch von Bundesjustizminister Marco Buschmann sprechen, das strikte deutsche Namensrecht zu reformieren. Die Grünen bringen in diesem Zusammenhang das „Meshing“ ins Spiel. Außerdem sprechen wir darüber, dass Filmproduktionen in Deutschland subventioniert werden. Dafür gibt es gute Gründe. Nachdem jedoch eine deutsche Produktion ohne einen Cent Förderung mit vier Oscars ausgezeichnet wurde, gab es Kritik an der Sinnhaftigkeit der Filmförderung. |
Jana: | Interessante Themen, Robin. Wir wollen mit unserer ersten Nachrichtenstory beginnen. |
Letzte Woche kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, taktische Atomwaffen in Belarus stationieren zu wollen. Dieser Schritt folgte auf die Entscheidung der britischen Regierung, Munition mit abgereichertem Uran an die Ukraine zu liefern. Belarus hat eine lange Grenze mit der Ukraine sowie Grenzen mit den NATO-Mitgliedsländern Polen, Litauen und Lettland.
Die Ukraine hat eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert, um die potenzielle Bedrohung zu erörtern. Die NATO hat die Entscheidung Russlands zwar als „gefährlich“ und „unverantwortlich“ verurteilt, ihre Bedeutung j
Am Sonntag veranstaltete das Israel Democracy Institute (IDI) in Jerusalem eine internationale Konferenz von Juristen und Rechtsexperten zur israelischen Justizreform. Verfassungsexperten aus Polen und Ungarn warnten, dass Israel vor denselben Gefahren steht wie ihre Länder, die sich von der Demokratie entfernt haben.
In den letzten Jahren haben sich der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu und seine Verbündeten mit verschiedenen rechtsnationalen Bewegungen in anderen Ländern zusammengetan. Netanjahus Gegner sagen, Israel folge den illiberalen nationalistischen Regierungen in Ungarn u
Am 22. März veröffentlichte die Zeitschrift Current Biology die neuesten Forschungsergebnisse zu Ludwig van Beethovens Gesundheit. Seit seinem Tod wird versucht, seine Krankengeschichte zu rekonstruieren. Diesmal haben die Wissenschaftler Fortschritte in der DNA-Forschung genutzt, um Beethovens Genom anhand von fünf konservierten Haarsträhnen zu untersuchen.
Die Wissenschaftler konnten keine genetische Ursache für seine Taubheit oder seine Magen-Darm-Probleme finden. Aber sie konnten zeigen, dass er aufgrund seiner genetischen Veranlagung ein erhöhtes Risiko für Leberzirrhose hatte. Sie fanden
Hope Carrasquilla, die Leiterin der Tallahassee Classical School, wurde zum Rücktritt gezwungen, weil im Kunstunterricht einer sechsten Klasse Fotos von Michelangelos David-Skulptur gezeigt wurden. Der Unterricht für 11- und 12-Jährige enthielt auch Verweise auf Michelangelos Gemälde Die Erschaffung Adams und Botticellis Geburt der Venus.
Ein Elternteil beschwerte sich, dass das Material pornografisch sei, und zwei weitere beschwerten sich darüber, dass sie zuvor nicht über den Inhalt des Unterrichts informiert worden waren. Der Vorsitzende des Schulausschusses bezeichnete den Unterricht als „u
Jana: | Es wird höchste Zeit. Unser Bundesjustizminister Buschmann will das strikte deutsche Namensrecht reformieren. Bisher konnte ein Paar nach der Hochzeit entweder den eigenen Namen behalten oder musste sich zwischen dem Namen von Partner X oder Partner Y entscheiden. Ein Teil konnte sich dann den eigenen Namen entweder vor oder nach dem Familiennamen mit einem Bindestrich anstecken. Flexibilität bedeutete hier, dass es auch ohne Bindestrich ging. Für Kinder aus einer Beziehung ist es noch restriktiver. Nach der Geburt haben verheiratete Eltern einen Monat Zeit, sich für das Kind auf den Familiennamen von Partner X oder Partner Y zu einigen. Gibt es keine Ehe, so bekommt das Kind den Namen des Elternteils, der das Sorgerecht hat. Doppelnamen mit den Namen beider Eltern sind für Kinder bisher nicht zulässig. Damit soll nun ein für alle Mal Schluss sein. Paare sollen sich jetzt auf einen Doppelnamen als Familiennamen einigen dürfen, der die Namen beider Partner erhält und auch in der Lage sein, diesen an das Kind weiterzugeben. Das neue Namensrecht soll auch Raum für die Namenskulturen der in Deutschland lebenden Minderheiten schaffen. Ist das eine gute Reform, Robin? |
Robin: | In Deutschland wird kreative und künstlerische Arbeit finanziell durch staatliche Förderung unterstützt. So gibt es seit Jahren auch Unterstützung für Filmproduktionen. Nun wurde mit dem Film „Im Westen nichts Neues“ ausgerechnet eine deutsche Produktion mit vier Oscars ausgezeichnet, die keinen Cent Förderung erhalten hat. Das hat die Debatte ausgelöst, ob eine Unterstützung für Filme überhaupt notwendig ist. Die Zeitung „Die Welt“ erörtert diese Frage und stellt im Artikel „Brauchen wir deutsche Filmförderung?“ vom 18. März Argumente pro und contra vor. Filmförderung sei eine gezielte Wirtschaftsförderung, da bei der Produktion eines Filmes eine ganze Reihe verschiedener Branchen involviert ist, vom Logistikunternehmen bis zur Gastronomie. Diese profitierten auch von den staatlichen Fördermaßnahmen. Demgegenüber steht das Argument der Profitabilität. Es sei unsinnig, für etwas Geld auszugeben, das die Menschen nicht sehen wollen. Denn nicht alle geförderten Filme finden Anklang in der breiten Masse. |