Jana: | Heute ist Donnerstag, der 26. Oktober 2023. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo allerseits! |
Jana: | Wir wollen unser Programm mit einem Rückblick auf einige aktuelle Nachrichten beginnen. Als Erstes diskutieren wir über die ungewisse Zukunft des Gazastreifens. Dort hat die militante Gruppe Hamas vor zwei Wochen einen brutalen Terroranschlag verübt, der Israel dazu veranlasste, den Kriegszustand zu erklären. Anschließend sprechen wir über die Äußerungen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, der in seiner Rede bei einer Gedenkfeier am Mittwoch eine Parallele zwischen der EU-Mitgliedschaft und der Sowjetherrschaft zog. In unserem Programmteil über Wissenschaft und Technologie sprechen wir heute über eine neue Studie in der Zeitschrift Science Advances, die den unterschiedlichen Anteil von Neandertaler-DNA in europäischen und asiatischen Populationen untersucht hat. Und zum Schluss werden wir uns die Ergebnisse des Travel Predictions Report für 2024 ansehen, der von der Online-Plattform Booking.com veröffentlicht wurde. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Es ist interessant, dass laut diesem Bericht der Klimawandel das Reiseverhalten im Jahr 2024 beeinflussen wird und dass er uns dazu veranlassen könnte, unkonventionellere Reiseziele zu erkunden. |
Jana: | Ja, das finde ich auch sehr interessant, Michael. Wir werden gleich darüber sprechen. Aber jetzt geht es weiter mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Worüber werden wir heute diskutieren? |
Michael: | Zuerst sprechen wir über den „TÜV“ (eine Abkürzung für „Technischer Überwachungsverein“), der aufgrund einer dramatischen Zunahme von Betrugsversuchen bei Führerscheinprüfungen Alarm schlägt. Außerdem sprechen wir über das Verkaufsverbot an Sonntagen, eine Regelung, wonach die meisten Geschäfte in Deutschland an diesem Tag geschlossen bleiben. Dieses Thema ist immer wieder in der Diskussion, da der Einzelhandelsverband möchte, dass das Einkaufen an sieben Tagen in der Woche möglich ist. Die Gewerkschaften und die Kirche sind jedoch dagegen. |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Wir wollen mit unserer ersten Nachrichtenstory beginnen. |
Als Reaktion auf den brutalen Angriff der Hamas, die seit 2007 den Gazastreifen kontrolliert, hat Israel der Terrorgruppe am 7. Oktober den Krieg erklärt. Das Ziel des Krieges ist die Zerstörung der Hamas und das Ende ihrer Kontrolle über den Gazastreifen. Letzte Woche stellte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant einen dreistufigen Kriegsplan vor, um dieses Ziel zu erreichen.
Die erste Phase umfasst Tausende von Luftangriffen auf die Infrastruktur der Hamas. Die zweite Phase ist eine Bodenoffensive, die die Herrschaft der Hamas über den Gazastreifen endgültig beenden soll. Sobald
Am 23. Oktober gedachte Ungarn des Beginns des Volksaufstands von 1956 gegen die Sowjetherrschaft. Damals wurde die kommunistische Regierung gestürzt, und Ungarn trat aus dem Warschauer Pakt, dem Militärbündnis mit der UdSSR, aus. Innerhalb eines Monats marschierte die Sowjetarmee in Ungarn ein und schlug den Aufstand brutal nieder.
Bei einem Festakt am 23. Oktober verglich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán die Mitgliedschaft Ungarns in der EU mit der sowjetischen Besatzung. Er sagte, Ungarn habe damals nach Moskaus Pfeife tanzen müssen und solle nun nach Brüssels Pfeife tanzen. Er
Es ist bekannt, dass Europäer 2 % Neandertaler-DNA in ihrem Genom haben, während Menschen in Ostasien bis zu 4 % haben können. Aus fossilen Funden wissen wir, dass Neandertaler in Europa lebten, und dass es in Ostasien keine bekannten Fundstätten von Neandertalern gibt. Warum haben Ostasiaten mehr Neandertaler-DNA als Europäer? Am 18. Oktober veröffentlichte die Zeitschrift Science Advances nun eine neue genomische Studie, die dieses Rätsel zu lösen versucht.
Die Wissenschaftler analysierten den Neandertaler-Anteil in menschlicher DNA aus fossilen und modernen Proben der letzten 40.000 Jahre a
Am 18. Oktober veröffentlichte die Online-Plattform Booking.com ihren Travel Predictions Report für 2024. Das Unternehmen befragte mehr als 27.000 Personen in 33 Ländern, um die wichtigsten Reisetrends für 2024 zu identifizieren. Insbesondere ermittelte Booking.com Trends im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Reiseplanung.
2023 wurden zahlreiche Klimarekorde gebrochen. Waldbrände, Überschwemmungen und Hitzewellen haben zu einem Trend in Richtung nachhaltiger Tourismus geführt. Dazu gehören Reisen zu weniger beliebten Zielen, die Reduzierung
Jana: | Der TÜV schlägt Alarm. Zwischen Januar und September dieses Jahres sind 2.700 Schummler bei der Führerscheinprüfung aufgeflogen, 38 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das sind mehr Schummler als je zuvor. Darüber hinaus schätzt man, dass die Dunkelziffer enorm ist. Ein gutes Drittel lässt sich bei einer Prüfung durch einen Stellvertreter vertreten. Ein knappes Drittel benutzt technische Hilfsmittel wie Handys, Kopfhörer oder Kameras und ein weiteres Drittel fliegt mit einem altmodischen Spickzettel auf. Wieso dieser Anstieg, Michael? |
Michael: | Also erstmal finde ich, dass der TÜV die Kirche doch bitte im Dorf lassen sollte. In diesem Zeitraum gab es 1,52 Millionen Theorieprüfungen und 1,32 Millionen praktische Fahrprüfungen. Also 2700 Schummler auf 1,52 Millionen Prüfungen sind, … warte mal … |
Michael: | In Deutschland gilt allgemein die Sonntagsruhe, die sogar fest im Grundgesetz verankert ist. Der Sonntag soll ein Tag der Arbeitsruhe und der Erholung sein. Bis auf ein paar Ausnahmen dürfen am letzten Tag der Woche also keine Arbeitnehmer beschäftigt werden. Die meisten Geschäfte bleiben geschlossen. Doch immer mal wieder gibt es Diskussionen um das Verkaufsverbot an Sonntagen. So plädiert der Einzelhandelsverband dafür, dass Geschäfte an sieben Tagen in der Woche geöffnet werden dürfen. Gewerkschaften und die Kirche sind dagegen. Die „BZ“ aus Berlin findet, dass das Verkaufsverbot längst nicht mehr zeitgemäß sei. Im Artikel „Shopping an sieben Tagen“ vom 16. Oktober schreibt sie, dass sich gerade der Tourismusmagnet Berlin weltstädtischer zeigen sollte. Andere europäische Metropolen würden bereits das Sieben-Tage-Shopping erlauben. |