Jana: | Heute ist Donnerstag, der 7. November 2024. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo liebe Hörerinnen und Hörer! |
Michael: | Hallo allerseits! Die US-Wahlen sind Geschichte. Donald Trump ist der nächste Präsident der Vereinigten Staaten. Wir werden nächste Woche ausführlich darüber sprechen. Ich möchte an dieser Stelle nur sagen, dass dies ein Wahlkampf war, der von so vielen Beschimpfungen und Lügen geprägt war wie kein anderer zuvor. Das mag Teil der Demokratie sein, aber bei mir hat es einen üblen Beigeschmack hinterlassen. Okay, jetzt wollen wir darüber sprechen, welche Themen wir diese Woche diskutieren werden. |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil des Programms mit einer Betrachtung des zunehmend negativen, gewaltbereiten und parteiischen Präsidentschaftswahlkampfs in den USA. Danach sprechen wir über die verheerenden Überschwemmungen in Spanien, die mehr als 200 Menschenleben gefordert haben. Anschließend diskutieren wir über eine wissenschaftliche Studie, die einen hohen Alkoholkonsum bei verschiedenen Tierarten dokumentiert. Und zum Schluss sprechen wir über eine Geldstrafe, die Russland gegen Google verhängt hat. Die Höhe der Geldstrafe ist ... ha, ich kann diese Zahl nicht aussprechen. Sie hat 34 Nullen. Okay, ich lasse sie einfach hier im Transkript stehen, damit Sie sie sehen können: $20 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000. |
Michael: | Dr. Evil würde sagen: „Yeah baby, zillion gazillion!“ |
Jana: | Ja, das wäre eine ziemlich genaue Beschreibung dieser Zahl. Okay, über welche Themen sprechen wir heute in unserem Programmteil „Trending in Germany“? |
Michael: | Wir beginnen mit einer Diskussion über den Preis „Sexist Man Alive“, den das feministische Magazin EMMA vor Kurzem an die Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann vergeben hat. Und wir sprechen über die zwei verschiedenen, historisch bedingten Systeme zur Hausnummerierung in Berlin. Das kann verwirrend sein, weil manche Nummern fehlen. Es bietet aber auch einen interessanten Einblick in die Vergangenheit der Stadt. |
Jana: | Interessante Themen! Dann können wir jetzt mit unserem Programm beginnen. Los geht's! |
Der Wahlzyklus 2024 in den USA hat das Konzept der „negativen Parteilichkeit“ in den Vordergrund gerückt. Damit ist die Tendenz von Wählern gemeint, eine Partei nicht aufgrund geteilter Überzeugungen zu unterstützen, sondern aus Angst oder Verachtung für eine andere Partei.
Dieser Trend ist seit dem Ende des Kalten Krieges weltweit auf dem Vormarsch und hat sich besonders in den letzten zehn Jahren verstärkt. Im Wesentlichen verlagert sich dadurch der Schwerpunkt des politischen Dialogs von einer konstruktiven Debatte auf Feindseligkeiten. Das führt zu einem toxischen politischen Klima und ermö
Sturzfluten im Osten Spaniens haben mindestens 210 Todesopfer gefordert, nachdem in weniger als einem Tag die Regenmenge von mehreren Monaten gefallen war. Die Flutkatastrophe überschwemmte Dörfer, verwandelte Straßen in Flüsse und verursachte enorme Zerstörungen, insbesondere in der Region Valencia, einem beliebten Touristenziel.
Eineinhalb Wochen später dauern die Rettungs- und Aufräumarbeiten weiter an. Trotz der Fortschritte bei der Wiederherstellung der Stromversorgung und der Telekommunikation wächst die Frustration über das Tempo der Hilfsmaßnahmen und über das Fehlen rechtzeitiger Warnu
Letzte Woche wurde in der Zeitschrift Trends in Ecology and Evolution eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass neben dem Menschen auch viele andere Tierarten regelmäßig Alkohol konsumieren. Die Studie beschreibt, dass Alkohol in fast jedem Ökosystem in Form von zuckerhaltigen Früchten und Nektar vorkommt. Einige Tierarten haben Probleme mit den Auswirkungen von Alkohol, andere wiederum haben sich angepasst und können ihn tolerieren und sogar genießen.
Die Studie zeigt, dass Schimpansen und Klammeraffen gezielt nach vergorenen Nahrungsmitteln suchen. Der Alkoholgehalt in diesen Nahrungsmittel
Russland will offenbar eine exorbitant hohe Geldstrafe von Google eintreiben. Konkret geht es um mehr als 20 Quintilliarden Rubel, ein Betrag, der so hoch ist, dass er die Weltwirtschaft wie Taschengeld aussehen lässt. Diese Zahl, eine Zwei mit 34 Nullen, ist absurd.
Der Internationale Währungsfonds schätzt das weltweite Bruttoinlandsprodukt auf rund 110 Billionen Dollar. Google selbst hat einen Marktwert von rund 2 Billionen Dollar. Google versicherte seinen Anlegern, dass diese Geldstrafe keine Auswirkungen auf die Finanzen des Tech-Konzerns haben wird.
Ein russisches Gericht hat Google ange
Jana: | Tja, das ist mal was Neues. Das feministische Magazin EMMA hat seinen Schmähpreis „Sexist Man Alive“ zum ersten Mal an eine Frau vergeben. Der Preis ist eine Anlehnung an den „Sexiest Man Alive“, den das Magazin People jedes Jahr verleiht, und es gibt ihn bei EMMA seit 2019. Mit dem Preis „ausgezeichnet“ wurden in früheren Jahren beispielsweise Finanzminister Christian Lindner und TV-Moderator Jan Böhmermann. Dieses Jahr wurde die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann mit dem fragwürdigen Preis bedacht. Strack-Zimmermann sei ein „Horrorclown“, hieß es in der Begründung. Hauptsächlich geht es wohl um ihre lautstarke Unterstützung der Ukraine. Strack-Zimmermann ist ein gern gesehener Gast in Talkshows, wo sie sich immer für mehr deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine stark macht. Fandest du diesen Stunt hier lustig, Michael? |
Michael: | Wer heutzutage ein bestimmtes Haus in einer Stadt sucht, kann sich einfach zuerst am Straßennamen und dann an den Hausnummern orientieren. So ist eine Adresse schnell ausfindig zu machen. Doch Hausnummern wurden in europäischen Städten erst im 18. Jahrhundert eingeführt. Berlin wäre in dieser Hinsicht das Schlusslicht gewesen, schreibt die „BZ“ aus Berlin im Artikel „Hausnummern in Berlin sind eine fiese Nummer“ vom 19. Oktober. Denn viele Menschen befürchteten durch diese behördliche Maßnahme einen Eingriff in die Privatsphäre. Als System für die Nummerierung wählte man in Berlin und Preußen die sogenannte „Hufeisennummerierung“. Ab 1929 wurde wechselseitig nummeriert. Bis heute bestünden beide Systeme nebeneinander, sodass man wirklich ein Navi brauche, wenn man Berlin besucht. |