Kritik und Zweifel an Heinsberg-Studie
23 April 2020
Jana: | Der deutsche Virologe Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, hat am 9. April kurz vor Ostern die mit Spannung erwarteten Zwischenergebnisse seiner Heinsberg-Studie veröffentlicht. Dr. Streeck ist der Virologe, der zu Beginn der Pandemie in Deutschland jeden Fall des neuartigen Coronavirus in Deutschland untersucht und dabei neue, bis dahin unbekannte, Symptome der Infektion gefunden hatte. So stellte er zum Beispiel fest, dass das Virus einen Verlust des Geruchssinns auslösen kann. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Heinsberg, das als das Wuhan oder der „Ground Zero“ von COVID-19 in Deutschland gilt. Bisher hat Streeck 1.000 Menschen in 400 Haushalten in Heinsberg untersucht. Er kam dabei zu dem Schluss, dass 15 % der Bewohner bereits eine Infektion mit dem Virus durchgemacht hatten. Nach Streeck liegt die Todesrate des Virus in Heinsberg bei 0,37 %. Seiner Meinung nach ist eine kontrollierte Lockerung des Lockdowns in Deutschland unter gewissen Bedingungen möglich. Die Erkenntnisse verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Endlich schien es Hoffnung zu geben, dass eine Rückkehr zum Alltag in nächster Zeit möglich werden würde. |