Sternchen statt Buchstaben
30 September 2021
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Michael: | Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben vor kurzem die Namen von fast 150 Kunstwerken geändert. Die historischen Bezeichnungen seien rassistisch oder diskriminierend, so die Begründung des Kultusministeriums. Begriffe wie „Mohr“ oder „Zigeuner“ wurden mit Asteriksen – kleinen Sternchen – anstelle der Buchstaben ersetzt. Im Artikel „Die Macht der Titel“ vom 19. September fragt die Zeitung „Neues Deutschland“, ob man wirklich die Namen von Kunstwerken ändern dürfe. Gleich im nächsten Satz gibt sie die Antwort: Ja, man darf. Zumindest, wenn es planvoll geschehe wie in Dresden. Denn es seien nur die Titel geändert worden, deren Namensgebung nicht auf den Künstler selbst zurückzuführen ist. Gerade bei älteren Kunstwerken wurden die Namen nicht überliefert. Sie wurden teilweise von Verantwortlichen der Museen oder von Kunsthändlern benannt. Es gab Proteste gegen die Namensänderung. Einige Menschen sehen darin einen Eingriff in die künstlerische Freiheit und Geschichtsfälschung. |