Jana: | Heute ist Donnerstag, der 28. Mai 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms beginnen wir heute mit einer vor kurzem von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) veröffentlichten Studie, die davor warnt, dass junge Menschen am stärksten von der COVID-19-Pandemie betroffen sind und dass die Pandemie lebenslange Auswirkungen auf ihr Berufsleben haben könnte. Anschließend sprechen wir über die Entscheidung von Twitter, Tweets von Präsident Trump mit Warnhinweisen zur Fakten-Überprüfung zu versehen. Danach werden wir ein Gespräch über Forschungsexperimente führen, in denen Hunde darauf trainiert werden, COVID-19 in Menschen zu erschnüffeln. Und zum Schluss sprechen wir über die Wiedereröffnung des besten Restaurants der Welt als Wein- und Burgerbar. |
Michael: | Klingt gut! Weiter geht es jetzt mit dem zweiten Teil unseres Programms, unserem Segment „Trending in Germany“. |
Jana: | In dieser Woche werden wir über Proteste gegen die Lockdown-Maßnahmen in deutschen Großstädten sprechen, insbesondere in Stuttgart, München und Berlin. Alle deutschen Bundesländer haben begonnen, einige der Coronavirus-Sperrmaßnahmen zu lockern. Dies geht einer wachsenden Zahl von Demonstranten jedoch nicht schnell genug. Wir werden auch über ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts diskutieren, demzufolge sich der Bundesnachrichtendienst nun auch bei Aktivitäten gegenüber Ausländern im Ausland an die deutschen Grundrechte halten muss. |
Michael: | Klingt gut, Jana! Los geht's! |
Jana: | Ja, Michael, lass uns beginnen! |
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat erklärt, dass junge Menschen unverhältnismäßig stark von der Coronavirus-Krise betroffen sind. In einem gestern veröffentlichten neuen Bericht warnt die ILO davor, dass die Gefahr besteht, dass junge Menschen lebenslange berufliche Nachteile haben könnten. Der Bericht warnt vor der Gefahr einer „Lockdown-Generation“.
Die ILO sagt, dass junge Frauen von der zunehmenden Arbeitslosigkeit besonders hart getroffen seien. Der Bericht sieht junge Menschen gleich dreifach von der Krise betroffen. Sie verli
Am Dienstag hat Twitter erstmals zwei Beiträge von US-Präsident Donald Trump mit Warnhinweisen zur Fakten-Überprüfung gekennzeichnet. Trump hatte, ohne Beweise zu liefern, getweetet, dass Briefwahl nichts anderes sei als eine Einladung zum Wahlbetrug. Twitter versah den Beitrag mit einem Warnhinweis und verlinkte ihn mit einer Webseite, die diese Behauptungen unter Berufung auf Berichte von CNN, der Washington Post und anderen Quellen als „unbegründet“ entlarvte.
Trump reagierte darauf, indem er Twitter beschuldigte, sich in die für den 3. November 2020 geplanten US-Präsidentschaftswahlen einz
Im vergangenen Monat begann die britische Regierung mit der Förderung eines Forschungsprogramms, das feststellen soll, ob Hunde eine Infektion mit Coronavirus beim Menschen zuverlässig erschnüffeln können. Ende April startete die Tiermedizinische Fakultät der University of Pennsylvania in den USA ein ähnliches Programm. Die Forscher sind zuversichtlich, dass COVID-19, wie jede andere Krankheit, einen markanten Geruch hat, der für den ausgeprägten Geruchssinn eines Hundes erkennbar ist.
Seit den 1980er Jahren gibt es Hunde, die trainiert werden, um Krebs, Malaria, Diabetes und Parkinson aufzuspü
Das vierfach zum „Besten Restaurant der Welt“ gekürte Restaurant „Noma“ wurde am 21. Mai in Kopenhagen als Outdoor-Cheeseburger-Bar wiedereröffnet. Reservierungen sind nicht erforderlich. „Noma“, eines der exklusivsten und innovativsten Restaurants des Jahrhunderts nimmt derzeit keine Reservierungen an und bedient alle Gäste an Picknicktischen im Freien.
Seit Jahren war es fast unmöglich, im „Noma“ einen Tisch zu bekommen. Die Kosten für ein Abendessen dort waren für viele unerschwinglich. Ein 18-Gänge-Menü erforderte eine im Voraus bezahlte Reservierung, die 2.650 dänische Kronen oder rund 355
Jana: | In den letzten Wochen gab es mehr und mehr Demonstrationen gegen die Lockdown-Maßnahmen in Deutschland, die zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland erlassen worden waren. So gingen zum Beispiel in München, Stuttgart und Berlin Tausende auf die Straße und hielten die Sicherheitsabstände und Maskenpflicht nur selten ein. Zwar gibt es in ganz Deutschland bereits weitreichende Lockerungen, aber das geht vielen Demonstranten nicht weit genug. Bei den Demonstranten handelt es sich um einen Mischmasch von Leuten. Fast alle Demonstranten glauben, dass die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen zu weit gegangen ist. Natürlich muss man hier sagen, dass die Einschränkungen viele Grundrechte wegen der Pandemie kurzfristig ausgeschaltet haben. Das ist nicht zu leugnen. Unter den Protestierenden gab es aber auch viele Impfgegner und Verschwörungstheoretiker. Das Virus sei eine freie Erfindung, konnte man hören, Bill Gates habe es erschaffen, in den Impfstoffen seien Mikrochips, es handele sich um eine Weltverschwörung der Eliten, usw. Jetzt gibt es eine Warnung des BKA, dass die Proteste zunehmend von Rechtsradikalen instrumentalisiert werden. Es besteht die Gefahr, dass die Proteste die Grundlage für eine neue ultra-rechte Bewegung liefern, so ähnlich wie die Flüchtlingskrise damals Pegida geschaffen hat. |
Jana: | Das Bundesverfassungsgericht hat in einem Urteil die Befugnisse des Bundesnachrichtendienstes eingeschränkt. Der deutsche Geheimdienst muss sich nun auch bei Aktivitäten im Ausland an die deutschen Grundrechte halten. Das Urteil beruft sich auf die Pressefreiheit und das Fernmeldegeheimnis. Der BND ist auch gegenüber Ausländern, die im Ausland handeln, diesen Grundrechten verpflichtet. Im Urteil heißt es, dass der BND im Auftrag der Bundesrepublik handele. Und immer, wenn der deutsche Staat aktiv ist, sollten die Grundrechte gelten - egal an welchem Ort und egal, wer involviert ist. Das wird ernste Konsequenzen haben, schreibt die „Welt“ in dem Online-Artikel „Uns droht eine nationale Sicherheit zweiter Klasse“ vom 19. Mai. Die Zeitung befürchtet, dass das Urteil auf Kosten der nationalen Sicherheit gehe. Der BND ermittelt konkrete Informationen, beispielsweise über geplante Terroranschläge, und gibt dieses Wissen an die Bundesregierung weiter. So können Maßnahmen ergriffen werden, die Schlimmeres verhindern. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes bedeute auch, dass der BND nicht mehr auf Augenhöhe mit anderen Geheimdiensten kooperieren könne. Informationen seien die Währung zwischen den Geheimdiensten. Was gibst du mir / was kriegst du dafür? Wenn der BND durch die Einschränkungen nicht mehr „liefern“ könne, werde er zum Geheimdienst „zweiter Klasse“, was sich auch auf die nationale Sicherheit Deutschlands auswirken würde. |