Jana: | Heute ist Donnerstag, der 14. Mai 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms wird es um aktuelle Ereignisse gehen. Wir beginnen mit einer Diskussion über die Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs während der COVID-19-Pandemie. Anschließend sprechen wir über die Anhörung des Obersten Gerichtshofs der USA, in der es darum geht, ob Präsident Trump seine Steuererklärungen und Finanzunterlagen weiterhin geheim halten darf oder nicht. Dann geht es um die Entdeckung eines neuen schwarzen Lochs, das der Erde von allen bisher entdeckten schwarzen Löchern am nächsten ist. Und zum Schluss würdigen wir Rock 'n' Roll-Legende Little Richard, der am Samstag im Alter von 87 Jahren gestorben ist. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Im zweiten Teil unseres Programms geht es dann weiter mit unserer Rubrik „Trending in Germany“. |
Jana: | Wir werden die Entscheidung der deutschen Regierung diskutieren, ihre Flotte alternder Tornado-Kampfflugzeuge bis 2025 zu ersetzen. Mit dieser Entscheidung rückt das Thema der sogenannten „nuklearen Teilhabe“ wieder in den Vordergrund der Diskussion. Wir werden auch über den 8. Mai 1945 sprechen. An diesem Tag endete der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Nun soll dieser Tag zu einem gesetzlichen Feiertag erklärt werden. |
Michael: | Klingt interessant, Jana! Los geht's! |
Jana: | Richtig, Michael! Los geht's! |
Der 8. Mai war der 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa. Dieser Tag, der traditionell mit Paraden gewürdigt wird, wurde dieses Jahr ganz anders gefeiert. Wegen der COVID-19-Pandemie gedachten die Staats- und Regierungschefs in London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten des 75. Jahrestages der Befreiung Europas von der Nazi-Herrschaft in einem kleineren Rahmen und verzichteten auf Großveranstaltungen.
Königin Elisabeth II., die damals 19 Jahre alt war, wandte sich am Freitag um 21.00 Uhr an die Briten und brachte damit die Rede in Erinnerung, die ihr Vater an jenem Tag ge
Diese Woche befassen sich die Richter des Obersten Gerichtshofs in den USA mit Fragen zu den Grenzen der Macht des Präsidenten, des Kongresses und der Gerichte. Es geht um drei Fälle von Vorladungen durch verschiedene Kongressausschüsse und um ein Auskunftsgesuch einer Grand Jury des Bezirks New York im Rahmen eines Strafverfahrens. Sie alle fordern die Offenlegung von Trumps Finanzunterlagen und Steuererklärungen, hauptsächlich aus der Zeit vor seiner Präsidentschaft. Die Gesuche sind nicht an Trump direkt gerichtet, sondern an Banken und Buchhaltungsfirmen, mit denen er geschäftlich zu tun h
Astronomen haben nur etwa 1.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ein neues schwarzes Loch entdeckt. Es befindet sich im System HR 6819 im Sternbild Telescopium. Die Entdeckung wurde am 22. April in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics beschrieben.
Die Wissenschaftler entdeckten das schwarze Loch anhand seiner Interaktionen mit zwei sichtbaren Begleitsternen – der eine umkreist das schwarze Loch, der andere umkreist diese beiden Himmelskörper. Beobachtungen mit dem 2,2 m-Teleskop am La-Silla-Observatorium in Chile zeigten, dass der innere der beiden sichtbaren Sterne alle 40 Tage ein uns
Little Richard, der selbsternannte „Architekt“ des Rock'n'Roll, ist am Samstag im Alter von 87 Jahren an Knochenkrebs gestorben. Er hatte seine größten Hits in den 1950er Jahren und war für seine extravaganten Auftritte, seinen schrillen Gesang, seine raue Stimme und seine ausgefallenen Outfits bekannt. Er verkaufte weltweit mehr als 30 Millionen Platten.
Little Richard wurde am 5. Dezember 1932 als Richard Wayne Penniman in Macon, Georgia, geboren. Sein Vater war ein Prediger, der auch einen Nachtclub betrieb, und seine Mutter war eine fromme Baptistin. „Ich bin in den Slums aufgewachsen. Mein
Jana: | Unsere uralten und mittlerweile völlig lächerlichen Tornados kommen nun 2025 endgültig auf den Schrotthaufen. Das wurde aber auch Zeit. Bei der Frage, mit welchen Kampfjets diese Tornados denn ersetzt werden sollen, hat Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer einen ganz anderen Streit losgetreten. Neben 90 Eurofighters sollen auch 45 Boeing F-18 angeschafft werden. Zwei verschiedene Kampfjets zu unterhalten, verursacht wahnsinnig viele Extrakosten. Den Schritt begründete Kramp-Karrenbauer damit, dass es einfacher sei, mit den F-18 die kontinuierliche sogenannte „nukleare Teilhabe“ zu gewährleisten. Die nukleare Teilhabe ist ein uraltes NATO-Konzept. In Deutschland lagern seit dem Kalten Krieg ein paar amerikanische Atomwaffen. Wahrscheinlich sind die im Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz. Die Amerikaner zeigen damit ihre Bereitschaft, das ansonsten nuklear unbewaffnete Deutschland mit den eigenen Atomwaffen gegen eine mögliche russische Aggression zu schützen. Die amerikanischen Atomwaffen würden im Ernstfall von deutschen Bombern zum Ziel geflogen werden. Im Endeffekt handelt es sich hierbei um Bomben mit zwei Schlüsseln. |
Jana: | Am 8. Mai 1945, also vor 75 Jahren, unterzeichnete Deutschland die bedingungslose Kapitulation nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Tag wird auch als „Tag der Befreiung“ bezeichnet. Deutschland und die Welt wurden von der Diktatur der Nationalsozialisten befreit. Seit einiger Zeit nun beschäftigen sich Politikerinnen und Politiker mit der Frage, ob der 8. Mai bundesweit ein gesetzlicher Feiertag werden soll. Esther Bejanaro, Holocaust-Überlebende und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees Deutschland forderte dies in einem offenen Brief. Sie schrieb: „Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“ Zustimmung kam von Seiten der Linken und der Grünen. Die „taz“ sieht dies im Artikel „Kein gemeinsames Gedenken“ vom 7. Mai allerdings kritisch. Der 8. Mai sei ein ambivalenter Erinnerungstag. Die Zeitung gibt zu bedenken: Woran soll erinnert werden, Trauer oder Freude? Sieg oder Niederlage? Und wer erinnert? Das Datum sei historisch gesehen nämlich ein Tag der Niederlage für die meisten Deutschen. Ob es einen neuen Feiertag gibt, sei unerheblich. Denn das Gedenken an die Opfer finde längst statt - an anderen Tagen. |