Jana: | Heute ist Donnerstag, der 23. April 2020. Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Ausgabe von „News in Slow German“! Hallo liebe Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms werden wir einige Nachrichten besprechen, die in dieser Woche international für Schlagzeilen gesorgt haben. Wir beginnen mit den Protesten gegen die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus in den USA. Danach werden wir diskutieren, wie die italienische Mafia von der Coronavirus-Krise profitieren könnte. Anschließend sprechen wir über die Fähigkeit der Tier- und Pflanzenwelt des Meeres, sich bis 2050 wieder komplett zu regenerieren, wie aus einer in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie hervorgeht. Und wir werden ein Gespräch über den Anstieg der Online-Suchanfragen nach dem Begriff „Corona-Bier-Virus“ und über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die bekannte Biermarke führen. |
Michael: | Danke, Jana! Weiter geht es mit unserem Segment „Trending in Germany“! |
Jana: | Hier werden wir über den deutschen Virologen Dr. Hendrik Streeck sprechen, der am 9. April die vorläufigen Ergebnisse der sogenannten Heinsberg-Studie auf einer Pressekonferenz vorgestellt hat. Heinsberg gilt als das Wuhan oder der „Ground Zero“ für den Ausbruch des neuartigen Coronavirus in Deutschland. Außerdem sprechen wir über die Unterbrechung der Fußballsaison der Bundesliga aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Einigen Vereinen droht die Insolvenz aufgrund von fehlenden Einnahmen. |
Michael: | Klingt interessant, Jana! Los geht's! |
Jana: | Wir beginnen mit unserer ersten internationalen Story. |
Im ganzen Land protestieren Gruppen von Amerikanern gegen die verhängten Schutzmaßnahmen, die die Ausbreitung von COVID-19 einschränken sollen. Die Demonstranten gehen auf die Straße und blockieren Zufahrtswege. Sie halten die von den Regierungen der Bundesstaaten verhängten Maßnahmen zur Kontrolle der Ausbreitung von COVID-19 für eine Überreaktion. Einige sagen auch, dass eine zu lange Aufrechterhaltung dieser Beschränkungen der lokalen Wirtschaft langfristig schaden werde.
Eine Umfrage des Pew Research Center in der vergangenen Woche ergab, dass 66 % der Amerikaner fürchten, dass die Beschrän
Führende Anti-Mafia-Ermittler sagen, dass die Mafia die Coronavirus-Pandemie bereits zu ihrem Vorteil ausnutzt, vor allem in Süditalien. Sie versorgt arme Italiener mit Lebensmitteln, bietet Darlehen für Unternehmen, die kurz vor dem Bankrott stehen und plant, sich einen Teil der Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket in die eigene Tasche zu stecken.
Es wird angenommen, dass der mächtigste Zweig der Mafia – die in Kalabrien ansässige 'Ndrangheta – 80 % des europäischen Kokainmarktes kontrolliert. Obwohl der Drogenhandel durch die Pandemie erschwert wurde, nutzte die Mafia die Ausgangsbeschränk
In einer am 1. April in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie heißt es, dass die Weltmeere trotz jahrzehntelanger massiver Verschmutzung bemerkenswert widerstandsfähig sind, was innerhalb von drei Jahrzehnten zu einer vollständigen Erholung führen könnte. Die Forscher sagen, dass Klimawandel und Probleme im Zusammenhang mit dem Naturschutz dabei die größten Hürden darstellen. Sie warnen, dass nicht viel Zeit bleibe, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Die Meere werden seit Jahrhunderten von den Menschen ausgebeutet, aber die negativen Auswirkungen menschlicher Eingriffe sind erst
Laut „Google Trends“ ist die Anzahl der Google-Suchanfragen nach den Begriffen „Biervirus“ und „Corona-Bier-Virus“ deutlich gestiegen. Dies geht einher mit der weltweiten Verbreitung des neuartigen Coronavirus. Die Webseite „Google Trends“ zeigt, dass die Suche nach „Biervirus“ und „Corona-Bier-Virus“ in den ersten zweieinhalb Wochen dieses Jahres relativ konstant und eher selten war. Kurz nach dem 19. Januar 2020 nahm die Suche nach diesen Begriffen jedoch deutlich zu.
Für diejenigen, denen der Unterschied zwischen „Coronavirus“ und „Corona-Bier“ nicht klar ist, sind hier die Google-Antworten
Jana: | Der deutsche Virologe Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn, hat am 9. April kurz vor Ostern die mit Spannung erwarteten Zwischenergebnisse seiner Heinsberg-Studie veröffentlicht. Dr. Streeck ist der Virologe, der zu Beginn der Pandemie in Deutschland jeden Fall des neuartigen Coronavirus in Deutschland untersucht und dabei neue, bis dahin unbekannte, Symptome der Infektion gefunden hatte. So stellte er zum Beispiel fest, dass das Virus einen Verlust des Geruchssinns auslösen kann. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf Heinsberg, das als das Wuhan oder der „Ground Zero“ von COVID-19 in Deutschland gilt. Bisher hat Streeck 1.000 Menschen in 400 Haushalten in Heinsberg untersucht. Er kam dabei zu dem Schluss, dass 15 % der Bewohner bereits eine Infektion mit dem Virus durchgemacht hatten. Nach Streeck liegt die Todesrate des Virus in Heinsberg bei 0,37 %. Seiner Meinung nach ist eine kontrollierte Lockerung des Lockdowns in Deutschland unter gewissen Bedingungen möglich. Die Erkenntnisse verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Endlich schien es Hoffnung zu geben, dass eine Rückkehr zum Alltag in nächster Zeit möglich werden würde. |
Michael: | Die Klubs im deutschen Profi-Fußball leiden wie alle anderen Unternehmen ebenfalls unter der Coronavirus-Krise. Zu Beginn der Krise fanden zunächst sogenannte „Geisterspiele“ statt, bei denen Spiele ohne Zuschauer, also in leeren Stadien ausgetragen wurden. Später wurden die Spiele der Bundesliga ganz abgesagt. Den Vereinen entgehen dadurch nicht nur Einnahmen durch Eintrittsgelder für die Spiele, sondern auch Erlöse aus den Übertragungsrechten der Fernsehsender. So droht einigen Klubs schon ab Mai oder Juni die Insolvenz. Das Kontaktverbot soll in Deutschland nun stückweise wieder gelockert werden, und bestimmte Einzelhändler dürfen ihre Läden wieder öffnen. Auch einige Vereine spekulieren jetzt schon über mögliche Szenarien, den Betrieb wieder aufzunehmen. Dies sei zu früh und kontraproduktiv, mahnt die Deutsche Fußball-Liga mit ihrem Chef Christian Seifert. Die DFL hat ihre Profi-Vereine in gleich drei Schreiben darauf aufmerksam gemacht, dass die Vielstimmigkeit der geäußerten Meinungen eine Gefahr für ein gemeinschaftliches Vorgehen darstelle. Dabei ginge es nicht darum, die Meinungsfreiheit einzuschränken, sondern darum, dass die zahlreichen unterschiedlichen Äußerungen jetzt gerade keine Stärke seien und die Lösungsfindung erschweren würden. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet in dem Artikel „Post von Seifert“ vom 16. April über diese Situation, bezieht selbst jedoch keine Stellung zu diesem Thema. |