Jana: | Heute ist Donnerstag, der 11. März 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana. Ein herzliches Willkommen an alle unsere Hörer! |
Jana: | Michael, bevor wir beginnen, möchte ich unseren Hörern mitteilen, dass wir gerade ein neues Programm gestartet haben: „News in Slow German“ für Anfänger. |
Michael: | Dieses Programm ist für Lernende, die vielleicht noch nicht auf dem Niveau unseres Programms für Fortgeschrittene sind. Wenn Sie also Freunde oder Familienangehörige haben, die daran interessiert sein könnten, erzählen Sie ihnen bitte von diesem neuen Programm. |
Jana: | Vielen Dank, Michael. Jetzt geht es weiter mit den Ankündigungen. Am 8. März war der Internationale Frauentag. Auf der ganzen Welt werden an diesem Tag Frauen gefeiert. In unserer ersten Story werden wir über den Bericht der UNO von 2021 zur Gleichstellung der Frauen sprechen. Außerdem werden wir das neueste – und umstrittene – Schweizer Referendum diskutieren, das die volle Gesichtsverschleierung in der Öffentlichkeit verbietet. Danach sprechen wir über eine neue Studie, die am 3. März in der Zeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlicht wurde, und die einen Einblick in die besonderen Fähigkeiten von Tintenfischen gibt. Und zum Abschluss des ersten Teils unseres Programms sprechen wir über die 71. Berliner Filmfestspiele und die Einführung von geschlechtsneutralen Schauspielpreisen. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es jetzt mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. |
Jana: | Im zweiten Teil unseres Programms sprechen wir heute über die neue, umstrittene COVID-19-Maßnahme in Düsseldorf: Man darf nicht mehr stehen bleiben. Egal aus welchem Grund. Verstöße können 50 Euro kosten. Außerdem sprechen wir über die sogenannte „Tierwohl-Abgabe“. Diese würde tierische Lebensmittel teurer machen. Das Geld soll aber für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutztieren genutzt werden. |
Michael: | Klingt interessant, Jana! Dann lass uns beginnen! |
Jana: | Ja, Michael. Los geht‘s! |
Vor 100 Jahren wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin der Internationale Frauentag eingeführt, der einige Jahre später auf den 8. März festgelegt wurde. Im Jahr 1975, dem „Internationalen Jahr der Frau“, feierte die UNO zum ersten Mal den Internationalen Frauentag. 1977 wurde der 8. März dann von der UNO offiziell zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ erklärt.
An diesem Tag werden die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Errungenschaften von Frauen weltweit gewürdigt, und es wird zum Handeln für die Gleichberechtigung von Frauen aufgeru
Am vergangenen Sonntag stimmte die Schweiz für ein Verbot der „vollen Gesichtsverschleierung“ in der Öffentlichkeit. Das Ergebnis der Abstimmung zeigte, dass das Verbot mit einer knappen Mehrheit von nur 51,2 % erreicht worden war. Das Referendum wurde durchgeführt, obwohl es äußerst selten ist, auf Schweizer Straßen Frauen in voller islamischer Verschleierung zu sehen.
Das Referendum war das Ergebnis jahrelanger Debatten, nachdem andere europäische Länder wie Frankreich, Belgien und die Niederlande ähnliche Verbote erlassen hatten. Die Schweizerische Volkspartei – eine rechtspopulistische Part
Eine neue Studie, die am 3. März in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlicht wurde, liefert einen interessanten Einblick in die kognitiven Fähigkeiten von Tintenfischen. Die Studie zeigt, dass Tintenfische intelligent genug sind, um den „Stanford Marshmallow-Test“ zu bestehen. Das ist ein Test, der kognitive Fähigkeiten untersucht, insbesondere die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub.
Die Tintenfische hatten die Wahl: Sie konnten entweder ein Stück Garnele, das sie nicht so gerne fressen, sofort bekommen – oder ihre Lieblingsspeise etwas später. Einige Primaten, Hun
Die Berlinale hat in diesem Jahr erstmals nur noch geschlechtsneutrale Schauspielpreise vergeben. Der Silberne Bär für die beste schauspielerische Leistung ging an Maren Eggert für ihre Hauptrolle in der Science-Fiction-Komödie „Ich bin dein Mensch“. Der Silberne Bär für die beste Nebenrolle ging an Lilla Kizlinger in „Forest — I See You Everywhere“.
Der rumänische Regisseur Radu Jude gewann den Goldenen Bären für den besten Film für seine sexuell explizite, düstere Satire „Bad Luck Banging or Loony Porn“. In diesem Film gerät das private Sextape einer Lehrerin an die Öffentlichkeit. Sie muss s
Jana: | Was kommt jetzt eigentlich alles noch? Die ganze Bundesrepublik macht sich momentan über Düsseldorf lustig. Die Regierung dort hat seit dem 26. Februar ein Verweilverbot für gewisse Tage und Zeiten erlassen. Das bedeutet, dass man beim Spazierengehen, Joggen, Radfahren und bei anderen Freizeitaktivitäten im Freien nicht mehr anhalten darf. 300 Verbotsschilder weisen den nichtsahnenden Bürger darauf hin, dass er nicht stehenbleiben und sich erst recht nicht hinsetzen darf. Tut er es doch, wird er über Lautsprecher von autoritären Stimmen darauf hingewiesen, dass er in Bewegung zu bleiben hat. Ansonsten droht ein Bußgeld von 50 Euro. Das Verbot wird auch mit Helikoptern überwacht. Tage zuvor hatten sich 700,000 an der Rheinpromenade in Düsseldorf aufgehalten. Die Sonne war draußen und die Leute wollten einfach mal raus aus ihrem Corona-bedingten Lockdown. Dieses Verweilverbot hat bundesweit und teilweise auch weltweit Hohn und Spott ausgelöst. Für mehr Hohn und Spott gehen wir jetzt zu Michael, … wette ich mal ... |
Michael: | Immer wieder hört man in den Medien ja von den desolaten Zuständen in der deutschen Tierhaltung. Die Tiere leben teilweise dicht gedrängt in Ställen ohne Tageslicht. Aus dem Landwirtschaftsministerium kommt nun ein neuer Vorschlag, der für mehr Tierwohl sorgen soll. Geplant ist eine zusätzliche Abgabe auf Produkte wie Fleisch, Milch und Eier. Mit diesen Mehreinnahmen sollen die Bauern den Ausbau ihrer Ställe finanzieren, sodass die Tiere unter besseren Bedingungen gehalten werden können. Unklar ist noch, wie das genau geschehen soll – etwa durch eine zusätzliche Abgabe pro Kilogramm Fleisch oder durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte. „Dem liegt ein Denkfehler zugrunde“, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Artikel „Tierwohl ohne Soli“ vom 2. März. Die deutschen Landwirte sollten lieber die Milliarden-Subventionen von der EU nutzen, um die Tierhaltung artgerechter zu gestalten. Die Mehrheit der Bevölkerung sei zwar für eine bessere Tierhaltung, das sage aber nichts über den Zahlungswillen und die Zahlungsmöglichkeiten der Mehrheit aus. |