Jana: | Heute ist Donnerstag, der 30. Juni 2022. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wie immer beginnen wir unser Programm mit einigen Nachrichten, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Zunächst werden wir einige der Höhepunkte des G-7-Gipfels diskutieren, der vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau in Deutschland stattfand. Dann werden wir angesichts der jüngsten Aufhebung des Urteils „Roe gegen Wade“ durch den Obersten Gerichtshof der USA über die Haltung einer Kirche in Texas zu Abtreibungen sprechen. Wir werden auch einen neuen Bericht besprechen, der am 22. Juni in der Zeitschrift Royal Society Open Science veröffentlicht wurde und industrielle und extensive Tierhaltung vergleicht. Und zum Schluss werden wir erfahren, welche Städte laut dem „Global Liveability Index 2022“ derzeit die lebenswertesten der Welt sind. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es jetzt mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Wir werden darüber sprechen, dass es auf der documenta 15 in Kassel, der bedeutendsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst, zum Skandal gekommen ist. Aus aller Welt kam scharfe Kritik für ein Kunstwerk mit eindeutig antisemitischen Motiven. Die documenta gab dem Druck der Öffentlichkeit nach und verhüllte das Kunstwerk. Wir werden außerdem diskutieren, dass in der Formel 1 weltweit Rennen ausgetragen werden – viele davon in Europa, aber nicht in Deutschland. Manche fordern, dass sich das ändern soll. |
Jana: | Ausgezeichnet, Michael! Wir beginnen mit der ersten Nachrichtenstory. |
Vom 26. bis 28. Juni fand der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau in Deutschland statt. Neben den Staats- und Regierungschefs der G-7 waren auch die Regierungschefs von Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika anwesend. Es gab auch ein virtuelles Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Im offiziellen Kommuniqué, das nach dem Gipfel veröffentlicht wurde, bekräftigten die G-7-Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine, „so lange dies nötig ist“. Die G-7-Staaten versprachen 2022 insgesamt 29,5 Milliarden Dollar an Finanzhilfe für den Wiederaufbau der Ukraine.
Weltweit
Am vergangenen Freitag hob der Oberste Gerichtshof der USA ein 49 Jahre altes Urteil auf. Die Entscheidung von 1973, die Schwangerschaftsabbrüche in den USA legalisiert hatte, wurde gekippt. Am selben Abend versammelte sich die Gemeinde der First Unitarian Church of Dallas, Texas. Sie beteten für die Fortsetzung ihrer Mission, Frauen zu helfen, eine Abtreibung zu arrangieren.
Vor 1970 halfen die Geistlichen dieser Kirche Frauen, zum Golf von Mexiko zu gelangen und dort in internationalen Gewässern eine legale Abtreibung vornehmen zu lassen. Im Januar 1970 traf sich die Frauengruppe der Kirche m
In einem neuen Bericht, der am 22. Juni in der Zeitschrift Royal Society Open Science veröffentlicht wurde, wurden die industrielle Tierhaltung (die auch intensive oder Massentierhaltung genannt wird) und die extensive Tierhaltung verglichen. Die Studie von Tierärzten und Ökologen kommt zu dem Schluss, dass die industrielle Tierhaltung das Risiko von Pandemien und das Auftreten gefährlicher Krankheiten verringern kann.
In früheren Berichten wurde die industrielle Vieh- und Geflügelhaltung mit der Ausbreitung von durch Tiere übertragenen Krankheiten in Verbindung gebracht. In diesem neuen Berich
Am 22. Juni veröffentlichte das Marktforschungsunternehmen Economist Intelligence Unit (EIU) seine jährliche Rangliste der Lebensqualität von 173 Großstädten in aller Welt. Der Global Liveability Index 2022 zeigt einige wesentliche Unterschiede zum Vorjahr. Im letzten Jahr dominierten Neuseeland und Australien die Rangliste. In diesem Jahr blieb nur Melbourne in den Top 10. Auckland, die Nummer 1 des letzten Jahres, fiel auf Platz 34 zurück.
Der Krieg in der Ukraine hatte einen sichtbaren Einfluss auf die diesjährige Liste. Die Bewertungen für russische und osteuropäische Städte fielen erwartun
Jana: | Am 18. Juni begann die documenta 15 in Kassel, die bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst in der Welt, und es kam sofort zu einem Eklat, der um die Welt ging. Unter den Exponaten gab es ein Kunstwerk des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi namens „People’s Justice“, das vor Antisemitismus nur so trieft. Auf dem großflächigen Banner ist unter anderem ein Jude mit Schläfenlocken, Blut in den Augen und Reißzähnen zu sehen, der einen Hut mit dem SS-Symbol aufhat. Es gibt einen Soldaten mit Schweinegesicht, der einen Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad“ trägt. Die Reaktion war explosiv. Die israelische Botschaft sah Propaganda im Goebbels-Stil und verlangte die Entfernung des Werks. Der Zentralrat der Juden in Deutschland gab bekannt, dass Kunstfreiheit ende, wo Menschenfeindlichkeit beginnt. Viele sprechen von antisemitischer Bildsprache, Hetze und Judenhass und fordern den Rücktritt der documenta-Direktorin Sabine Schormann, die sich mittlerweile entschuldigt hat. Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Scholz waren auch nicht erfreut. Mittlerweile hat die documenta dem Druck nachgegeben und das Kunstwerk verhüllt. War das deiner Meinung nach die richtige Entscheidung, Michael? |
Michael: | Motorsport gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Die populärste ist wahrscheinlich die Formel 1, bei der hochgerüstete Rennwagen verschiedener Teams um die Wette fahren. Die Rennstrecken sind auf der gesamten Welt verteilt, wobei sich ein Großteil in Europa befindet. Nur nicht in Deutschland. Das dürfe nicht so bleiben, findet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Immerhin sei Deutschland der Geburtsort des Automobils und ginge in dieser Saison in Hinsicht auf einen Austragungsort wieder leer aus. Das Spektakel verzeichne jährlich geschätzte 1,5 Milliarden Fernsehzuschauer und hätte auf den digitalen Kanälen die am stärksten steigenden Zugriffszahlen. 2026 wollen Porsche und Audi – zwei deutsche Automobilhersteller – mit ins Rennen einsteigen. Spätestens dann müsse wieder ein Rennen in Deutschland stattfinden, schreibt die Zeitung im Artikel „Formel Faszination“ vom 21. Juni. |