Jana: | Heute ist Donnerstag, der 7. Juli 2022. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“! Ich bin Jana. Mit mir im Studio ist Michael. Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo alle zusammen! |
Jana: | Der erste Teil der heutigen Folge ist aktuellen Ereignissen gewidmet. Wir beginnen mit Russlands Propaganda-Aktionen, die falsche Behauptungen über Nazis in der Ukraine verbreiten. Dann sprechen wir über einen tödlichen Anschlag in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen. In unserem Programmteil über Wissenschaft und Technologie diskutieren wir heute über die Ergebnisse eines neuen Berichts, der von der Royal Society of Chemistry veröffentlicht wurde und in dem behauptet wird, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien viel einfacher ist als bisher angenommen. Und zum Schluss sprechen wir über die Ankündigung der UNESCO, die Zubereitung des ukrainischen Borschtsch in die Liste der gefährdeten kulturellen Traditionen aufzunehmen. |
Michael: | Sehr interessant, Jana! Ich freue mich darauf, diese Themen gleich mit dir zu diskutieren. |
Jana: | Ich freue mich auch darauf! Und worüber sprechen wir heute im zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“? |
Michael: | Wir werden darüber sprechen, dass die Regierende Bürgermeisterin Berlins Franziska Giffey letzte Woche ein 30-minütiges Videogespräch mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geführt hat. Es war aber gar nicht Vitali Klitschko! Außerdem sprechen wir über das Chaos an den deutschen Flughäfen wegen Personalmangels. Viele Deutsche, die in den Sommerurlaub fliegen wollen, sind verärgert und frustriert. |
Jana: | Klingt gut. Wollen wir beginnen? |
Michael: | Ich bin soweit. |
Jana: | Na dann los! |
Am 2. Juli veröffentlichte die New York Times die Ergebnisse mehrerer Analysen von russischen Medienartikeln über die Ukraine. Konkret wurde beurteilt, wie die staatlichen und staatlich kontrollierten russischen Medien Behauptungen über eine angebliche Nazi-Regierung in Kiew verbreiten. Es wurden 8 Millionen Artikel von über 8.000 Websites analysiert, die seit 2014 veröffentlicht wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl von Artikeln mit Verweisen auf Nazis in der Ukraine acht Jahre lang relativ konstant war. Es waren etwa 100 Artikel pro Tag. Am 24. Februar, dem Beginn der Invasion Russla
Am Sonntag eröffnete ein Mann das Feuer im Einkaufszentrum „Field‘s“ in Kopenhagen in Dänemark. Der Schütze wurde festgenommen und steht im Verdacht, drei Menschen getötet und mehrere verletzt zu haben.
Das Gericht hörte den Fall am Montag an und verbot die Bekanntmachung der Namen des Verdächtigen und seiner Opfer. Nach Angaben der dänischen Polizei wird der Schütze für 24 Tage in einer gesicherten psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Schütze allein gehandelt und seine Opfer offenbar willkürlich ausgewählt hat.
Waffengewalt ist in Dänemark re
Am 28. Juni hat die Royal Society of Chemistry einen neuen Bericht veröffentlicht, der viele bisher akzeptierte Vorstellungen über die Erzeugung von Energie in Frage stellt. Viele Analysten haben bisher behauptet, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien zu instabilen Stromnetzen führen und die Energie- und Verbraucherpreise in die Höhe treiben werde. Der neue Bericht widerspricht diesen Behauptungen.
In diesem Bericht wurden nur bereits existierende Technologien zur Energieerzeugung berücksichtigt: Solarenergie, Windkraft, Gezeitenkraft und geothermische Energie werden bereits in großem Um
Am vergangenen Freitag gab die UNESCO bekannt, dass sie den ukrainischen Borschtsch in die Liste der gefährdeten kulturellen Traditionen aufnimmt. Die Kulturorganisation der UNO genehmigte den von der Ukraine kurz nach der russischen Invasion gestellten Antrag im Eilverfahren.
Die UNESCO war sensibel und beschrieb den „ukrainischen Borschtsch“ als eine nationale Variante eines Gerichts, das in mehreren Ländern der Region genossen wird. Es hat Moskau trotzdem verärgert. Ein Sprecher des russischen Außenministeriums nannte die Entscheidung fremdenfeindlich und ein kulinarisches Beispiel für den m
Jana: | Tja, die Regierende Bürgermeisterin Berlins, Franziska Giffey, hat letzte Woche ein 30-minütiges Videogespräch mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gehabt. Was daran so außergewöhnlich ist, fragst du? Nun, wie es sich herausstellte, handelte es sich überhaupt nicht um Vitali Klitschko. Auch die Bürgermeister von Budapest, Wien, Madrid und der Staatspräsident von Warschau fielen den gleichen, betrügerischen Anrufen zum Opfer. Giffey war noch während des Anrufs stutzig geworden, hatte das Gespräch beendet und gleich danach die Behörden eingeschaltet. Sie sprach von einem Deep Fake, das möglicherweise „karikaturistische Hintergründe“ gehabt habe. Es gab von Anfang an erhebliche Zweifel, ob es sich tatsächlich um ein Deep Fake gehandelt hat. Mittlerweile hat sich das russische Satire-Duo „Vovan und Lexus“ gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“ zu den Anrufen bekannt. Sie haben angekündigt, die Anrufe in ihrer Show veröffentlichen zu wollen. Das Satire-Duo betreibt häufig Streiche im Dienste der russischen Propaganda und hat auch schon George Bush, Justin Trudeau, Boris Johnson und JK Rowling hereingelegt. War es ein Deep Fake, Michael? |
Michael: | Es ist Sommer, und in vielen Bundesländern beginnen die Ferien. Die Hauptreisezeit der Deutschen startet, und nach zwei Sommern Pandemie scheint Reisen nun endlich wieder ohne Einschränkungen möglich zu sein. Mit dem Flugzeug in ferne Länder in den Urlaub zu fliegen, ist für viele Menschen zum Standard geworden. Doch dies scheint im Moment nicht so reibungslos wie gewohnt zu funktionieren. Während der Pandemie war der Flugverkehr nur sehr eingeschränkt möglich, und Fluggesellschaften haben Fachpersonal gekündigt, um Kosten zu sparen. Dieses wird nun dringend benötigt, denn durch den Personalmangel kommt es an deutschen Flughäfen zu chaotischen Zuständen. An den Schaltern und vor der Luftsicherheitskontrolle bilden sich lange Schlangen. Teilweise werden Flüge in letzter Minute storniert . Die Menschen sind zurecht verärgert. „Was für eine Unverschämtheit“, schreibt der „Spiegel“ und schiebt den Fluggesellschaften die Schuld in die Schuhe. Es sei lange bekannt gewesen, dass an Flughäfen Personal fehle, schreibt das Magazin im Artikel „Versagen mit Ansage“ vom 27. Juni. |