Jana: | Heute ist Donnerstag, der 17. November 2022. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einem Rückblick auf einige Nachrichten, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Zunächst werden wir das persönliche Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Montag auf Bali im Vorfeld des G20-Gipfels diskutieren. Anschließend kommentieren wir die europäischen Reaktionen auf das unerwartete Ergebnis der Zwischenwahlen in den USA. Wir werden außerdem über die Proteste von Umweltaktivisten in ganz Europa sprechen, die ein Verbot von Privatjets fordern. Diese Proteste fallen zeitlich mit der Klimakonferenz COP27 in Ägypten zusammen. Und zum Schluss sprechen wir über einen türkischen Gewerkschaftsführer, der im Gefängnis sitzt, weil er Kulturen, die Brot essen, ... „dumm“ genannt hat. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es mit dem zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Heute werden wir ein neues Urteil des Bundesgerichtshofs diskutieren, laut dem ein Vermieter die Kosten für eine Recycling-Inspektion auf die Mieter umlegen kann. Außerdem sprechen wir über den sogenannten „Glücksatlas“, der jedes Jahr die Zufriedenheit der Deutschen dokumentiert. Interessant ist der Vergleich zwischen den einzelnen Bundesländern. Wir diskutieren, warum Berlin traditionell immer schlecht abschneidet. |
Jana: | Sehr interessant, Michael! Wir wollen mit unserer ersten Nachrichtenstory beginnen. |
Am Montag trafen sich US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping zu ihrem ersten persönlichen Gespräch seit 2017. Das dreieinhalbstündige Treffen fand am Rande des G20-Gipfels auf Bali in Indonesien statt. Die beiden Politiker sprachen über Taiwan, die Ukraine, Nordkorea, allgemeinere Beziehungen und den Wettbewerb zwischen den USA und China.
Biden bekräftigte die Ein-China-Politik der USA, äußerte jedoch Einwände gegen Chinas zunehmend aggressives Vorgehen gegenüber Taiwan. Xi äußerte sich daraufhin ebenfalls unzweideutig über Taiwan und nannte das Thema die „erste rote L
In der vergangenen Woche fanden in den USA Kongress-, Senats-, Gouverneurs-, Landes- und Kommunalwahlen statt. Vor den Wahlen hatten viele Analysten einen deutlichen Sieg der Republikaner vorausgesagt. Ein solcher Sieg hätte die Kontrolle des ehemaligen Präsidenten Trump über die Republikanische Partei gestärkt und damit die Möglichkeit einer Rückkehr Trumps ins Weiße Haus im Jahr 2024 signalisiert.
Die europäischen Länder haben die Wahlen in den USA sehr genau und mit Besorgnis verfolgt. Die potenzielle Rückkehr von Trumps Einfluss hätte einen bedeutenden Wandel in der Außenpolitik der USA bed
Am vergangenen Donnerstag blockierten Umweltaktivisten die Eingänge zu zahlreichen europäischen Privatjet-Terminals. Die Proteste fanden an zwei britischen Flughäfen sowie an Terminals in Berlin, Mailand, Stockholm und Trondheim statt. Sie sind Teil weltweiter Aktionen gegen die private Luftfahrt, die zeitlich mit der UN-Klimakonferenz COP27 in Ägypten zusammenfallen.
Zwischen dem 4. und 6. November, dem Beginn der UN-Klimakonferenz, sind 36 Privatjets in Scharm El-Scheich in Ägypten gelandet. 64 weitere Privatjets von Klimakonferenz-Teilnehmern flogen nach Kairo. Neun dieser Flüge kamen aus Gr
Am vergangenen Montag wurde der Vorsitzende der Gewerkschaft der Brotproduzenten der Türkei wegen provokanter Äußerungen über den Brotkonsum in seinem Land verhaftet. Er sprach über die steigenden Brotpreise und die dramatische Inflation, die im Oktober mit 85,5 % einen Höchststand seit 24 Jahren erreichte. Er sagte aber auch, dass „Brot das Grundnahrungsmittel für dumme Gesellschaften“ sei.
Der Gewerkschaftsvorsitzende verglich den Brotkonsum von 210 Kilo pro Kopf in der Türkei mit einem Pro-Kopf-Konsum von 45 bis 50 Kilo in Schweden, Norwegen, Dänemark, England und Japan. Er sagte weiter, die
Jana: | Der BGH hat entschieden, dass ein Vermieter einen Recycling-Kontrolldienst anheuern und die Kosten auf die Mieter umlegen kann. Ein Vermieter eines Mietshauses mit etwa 100 Mietern in Berlin hatte 2018 die Nase voll davon, dass die Mieter ständig Dinge in die falschen Tonnen geschmissen haben und heuerte einen Service an, der alles richtig sortierte. 12 Euro kostete das pro Mieter, die das überhaupt nicht mochten und klagten. Der BGH gab dem Vermieter recht. Ein Recycling-Inspektor fällt unter die allgemeine Müllbeseitigung und fällt daher unter Nebenkosten, die vom Mieter zu tragen sind. Davon bist DU sicherlich nicht begeistert, Michael? |
Michael: | In Deutschland wird jedes Jahr der sogenannte „Glücksatlas“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich um das Ergebnis einer groß angelegten Umfrage, bei der Menschen in der gesamten Republik über ihre momentane Zufriedenheit befragt werden. Besonders interessant ist dann die Rangfolge der Bundesländer im Vergleich. Die Stadt Berlin schneidet hierbei traditionell immer besonders schlecht ab. Berlinerinnen und Berliner scheinen also ziemlich unglücklich zu sein. Die „BZ“ aus Berlin findet das nicht überraschend. Das Gemecker in der Hauptstadt sei zwar immer groß und der Berliner jammere gerne, doch das Hauptproblem seien die Löhne, schreibt die Zeitung im Artikel „Keine Knete, kein Glück“ vom 9. November. Das niedrige Einkommen sei nicht tauglich für die Hauptstadt. |