| Bettina: | Heute ist Donnerstag, der 27. Juli 2023. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Sabine! |
| Sabine: | Hallo Bettina, hallo liebe Hörer! Herzlich willkommen zu unserem heutigen Programm! |
| Bettina: | Wir beginnen den ersten Teil des Programms mit einem Rückblick auf einige aktuelle Ereignisse. Als Erstes sprechen wir über die überraschenden Ergebnisse der Parlamentswahlen in Spanien, die am vergangenen Sonntag stattfanden. Anschließend diskutieren wir über die Verabschiedung eines umstrittenen Gesetzes zur Justizreform in Israel, und was dies für das Land und die Demokratie bedeutet. In unserem Segment über Wissenschaft und Technologie sprechen wir heute über eine Studie, die die unterschiedlichen Auswirkungen einer fleischreichen, fleischarmen und fleischlosen Ernährung auf Treibhausgasemissionen untersucht. Und wir beenden den ersten Teil des Programms mit einer Diskussion über die interessanten Änderungen, die die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) in ihrem Regelwerk für die Filmpreisverleihung 2024 veröffentlicht hat. |
| Sabine: | Bettina, es scheint, als hätte alles einen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen: unsere Autos, unsere Ernährung, unsere Lebensweise, was wir produzieren, ... und selbst, was mit unserem Körper passiert, wenn wir gestorben sind. |
| Bettina: | Meinst du das jetzt sarkastisch? |
| Sabine: | Oh nein! Ganz im Gegenteil! So muss man das sehen: Alles, was wir Menschen tun, hat Auswirkungen auf die Umwelt. |
| Bettina: | Und die Ernährung ist etwas, das jeder selbst kontrollieren kann. |
| Sabine: | Hmm, das lässt sich so einfach sagen ... Wir werden auf jeden Fall später die Gelegenheit haben, darüber zu sprechen. |
| Bettina: | Stimmt. Weiter geht's. Worüber sprechen wir diese Woche im zweiten Teil, „Trending in Germany“? |
| Sabine: | Wir sprechen über die Initiative des Deutschen Olympischen Sportbunds, die deutsche Bevölkerung für Olympische Spiele in Deutschland im Jahr 2036 oder 2040 zu gewinnen. Die Chancen stehen nicht gut. Außerdem sprechen wir darüber, dass auch in Deutschland die Sommertemperaturen auf immer neue Spitzenwerte steigen. Das führt zu Belastungen bei der Arbeit, gerade während der Mittagshitze. Jetzt gibt es den Vorschlag, eine Siesta einzuführen, so wie sie in Spanien üblich ist. |
| Bettina: | Vielen Dank, Sabine. Dann lass uns beginnen. Los geht's! |
Die Parlamentswahlen in Spanien haben keinen klaren Sieger hervorgebracht. Die konservative Volkspartei PP erhielt die meisten Stimmen und gewann 133 Sitze. Für die Bildung einer Regierung sind jedoch 176 Sitze erforderlich. Selbst die 169 Sitze einer Koalition aus PP und Vox reichen nicht aus, da sich zwei kleine konservative Parteien weigern, eine Koalition mit Vox einzugehen.
Darüber hinaus zeigen die Wahlergebnisse, dass mehr Wähler die Hardliner-Positionen von Vox ablehnen als ursprünglich erwartet. Tatsächlich verlor die Partei im Vergleich zu 2019 eine halbe Million Stimmen und erhielt n
Am Montag verabschiedete das israelische Parlament den ersten Teil eines von der Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgeschlagenen Gesetzes zur Justizreform. Mit der Reform soll die Macht der Justiz eingeschränkt und dem Parlament mehr Kontrolle übertragen werden. Das Gesetz wird die Möglichkeiten des Obersten Gerichts, Entscheidungen der Regierung oder einzelner Minister außer Kraft zu setzen, erheblich einschränken.
Die gesamte Koalition unter Netanjahu hat für das Gesetz gestimmt. Die Oppositionsabgeordneten des 120 Sitze umfassenden Parlaments boykottierten die Abstimmung u
Eine am 20. Juli in der Fachzeitschrift Nature Food veröffentlichte Studie evaluiert und beziffert die unterschiedlichen Auswirkungen von fleischreichen, fleischarmen und fleischlosen Ernährungsweisen auf die Treibhausgasemissionen. Es ist zwar allgemein bekannt, dass Fleischkonsum einen größeren ökologischen Fußabdruck hinterlässt als eine rein pflanzliche Ernährung, doch wurde dies bisher noch nie so detailliert berechnet.
Die Forscher untersuchten die Ernährungsweisen von 55.000 Menschen und teilten sie in fünf Kategorien ein. Personen, die mehr als 100 g Fleisch pro Tag verzehren, was eine
Am 12. Juli veröffentlichte die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ihr Regelwerk für die Verleihung der Filmpreise 2024. Dieser Schritt folgte auf neue Richtlinien, die von verschiedenen Branchenverbänden im Jahr 2018 im Zuge von #MeToo aufgestellt wurden.
Die neuen BAFTA-Regeln beinhalten strenge Vorgaben für die Festlegung von Richtlinien zu Mobbing, Belästigung und Nachhaltigkeit für in Großbritannien gedrehte Produktionen. Produzenten und Arbeitgeber in der Branche sind dafür verantwortlich, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen und klare Verfahren für die Meldung von Vorf
| Bettina: | Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gibt nicht auf. Er hat gerade die Initiative „Deine Ideen, Deine Spiele“ gestartet, um die Deutschen von den Vorzügen zu überzeugen, im Jahr 2036 oder 2040 die Olympischen Sommerspiele auszutragen. Deutschland als Austragungsort war bereits für 2022 in München und für 2024 in Hamburg spektakulär gescheitert, weil die deutsche Bevölkerung fast geschlossen dagegen war. In den letzten Jahrzehnten ist die Bereitschaft der Deutschen, sportliche Großereignisse auszutragen, stetig zurückgegangen, insbesondere was die Olympischen Spiele betrifft. Das letzte Mal waren wir 1972 in München die Gastgeber, und das war ja eine Katastrophe, wie jeder weiß. 2036 wäre 100 Jahre nach den Nazi-Spielen in Berlin im Jahr 1936. Das würden symbolische, denkwürdige Spiele werden, wenn der Austragungsort dann auch Berlin heißen würde. Warum sind die Deutschen grundsätzlich so dagegen, Sabine? |
| Sabine: | Auch in Deutschland werden die Sommer immer heißer und es scheint, als ob jedes Jahr neue Hitzerekorde aufgestellt werden. So hohe Temperaturen kennen die meisten Deutschen nur aus dem Urlaub, nicht aber aus dem Arbeitsalltag. Vor einiger Zeit war das Thema einer längeren Mittagspause während der heißen Jahreszeit schon einmal in den Medien präsent. Nun kommt der Vorschlag einer amtlich verordneten Siesta, so wie es in Spanien üblich ist. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ findet keinen Gefallen an diesem Gedanken. Für viele Eltern sei die Vorstellung ein Graus. Denn die Siesta würde dazu führen, dass sich die abendliche Familienzeit auf den Gutenachtkuss beschränke, schreibt die Zeitung im Artikel „Vorstoß von Schlafmützen“ vom 18. Juli. Anstatt die Zeit zu später Stunde mit den Kindern zu verbringen, würde sie mittags am Arbeitsplatz totgeschlagen. |