Jana: | Heute ist Donnerstag, der 27. Juni 2024. Willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo liebe Hörerinnen und Hörer! Hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo alle zusammen! |
Jana: | Wir beginnen den ersten Teil unseres Programms mit einer Diskussion über einige aktuelle Ereignisse. Unser erstes Thema sind die vielen Todesfälle während der diesjährigen Hadsch-Pilgerfahrt in Saudi-Arabien. Danach sprechen wir über die Maßnahmen der EU gegen Apple im Rahmen des EU-Gesetzes über digitale Märkte. Anschließend diskutieren wir über die Forderung des US Surgeon General nach Warnhinweisen auf Social-Media-Plattformen. Und zum Schluss sprechen wir über den bizarren Vorwurf von rechtskonservativen US-Amerikanern, Dolly Parton sei „zu nett“. |
Michael: | Jana, findest du, dass Warnhinweise auf Social-Media-Plattformen eine gute Idee sind? |
Jana: | Wenn wir diese Plattformen als Produkte betrachten, die süchtig machen, dann ja. Ich finde, die Leute sollten vor den möglichen Folgen gewarnt werden. |
Michael: | Sollten diese Warnhinweise so ähnlich sein wie die auf Zigarettenschachteln über Tabaksucht? |
Jana: | Ja, genau wie die auf den Zigarettenschachteln. Aber wir wollen diese Diskussion noch nicht beginnen, sondern erst mal mit unseren Ankündigungen weitermachen. Erzähl uns bitte, worüber wir heute im Programmteil „Trending in Germany“ sprechen werden. |
Michael: | Wir sprechen über die neue Tagesschau in Einfacher Sprache, die seit letzter Woche von Montag bis Freitag auf tagesschau.de zu sehen ist. Ziel der ARD ist es, die Nachrichten für alle Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Wir werden außerdem über die Beliebtheit von zuckerhaltigen Softdrinks und ihren Zusammenhang mit Fettleibigkeit und Diabetes diskutieren. Aufgrund dieser gesundheitlichen Bedenken überlegt Deutschland, eine Zuckersteuer einzuführen und damit dem Beispiel anderer Länder zu folgen. |
Jana: | Sehr gut. Dann wollen wir jetzt mit unserem Programm beginnen. Los geht's! |
Bei der diesjährigen Hadsch-Pilgerfahrt in Saudi-Arabien sind aufgrund der extrem hohen Temperaturen zwischen dem 14. und dem 19. Juni mehr als 1.300 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des saudischen Gesundheitsministers waren 83 % der Todesopfer nicht offiziell registrierte Pilger. Viele der Pilger hatten keine ordnungsgemäßen Ausweispapiere, was ihre Identifizierung erschwerte.
Registrierte Pilger, die eine offizielle Genehmigung haben, werden in klimatisierten Bussen transportiert und können sich in klimatisierten Zelten erholen. Illegale und betrügerische Reiseveranstalter verspreche
Die EU hat einen wichtigen Schritt unternommen und im Rahmen des Gesetzes für digitale Märkte, dem Digital Markets Act, Anklage gegen Apple erhoben. Die Anklage erfolgte im Anschluss an Ermittlungen gegen mehrere Tech-Unternehmen zu Beginn dieses Jahres. Apple ist das erste große Tech-Unternehmen, gegen das diese Anklage erhoben wurde. Das Gesetz aus dem Jahr 2022 gibt den europäischen Regulierungsbehörden weitreichende Befugnisse, um Technologieunternehmen zu zwingen, ihre Geschäftspraktiken zu ändern.
Nach Ansicht der Regulierungsbehörden machen Apples App-Store-Regeln Entwickler stärker von
Am 17. Juni veröffentlichte der US-amerikanische Surgeon General Vivek Murthy einen Artikel in der New York Times, in dem er sich für einen Warnhinweis auf Social-Media-Plattformen ausspricht. Dabei ging er insbesondere auf die Auswirkungen von Social Media auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen ein. Er verwies auf mehrere Studien und Umfragen und bezeichnete die psychische Krise unter jungen Menschen als einen Notfall.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass Jugendliche, die täglich mehr als drei Stunden auf Social-Media-Plattformen verbringen, ein doppelt so hohes Risiko haben
Anfang Juni veröffentlichte eine konservative Autorin einen Artikel, in dem sie die geliebte US-Countrymusik-Legende Dolly Parton angriff. Parton ist ein Star in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie, der sowohl bei ultrakonservativen als auch bei ultraliberalen Fans beliebt ist. Obwohl sie zu den Themen, die ihr wichtig sind, nicht schweigt, hat sie es geschafft, keine der beiden Extreme zu verärgern.
Der von The Federalist veröffentlichte Artikel kritisiert Dolly Partons pro-LGBTQ+-Ansichten und wirft ihr vor, unmoralisches Verhalten zu unterstützen. Die Autorin kritisiert Parton insbeso
Jana: | Tja, unsere Tagesschau gehört zur Bundesrepublik wie der Kölner Dom zu Köln. Keine andere Nachrichtensendung in Deutschland hat auch nur ansatzweise die Reichweite der Tagesschau. Das gesamte Abendprogramm fängt auf vielen Kanälen um 20:15 Uhr an, weil man nicht mit der Tagesschau konkurrieren will, die bekanntlich unter anderem zur Hauptsendezeit von 20 bis 20:15 Uhr ausgestrahlt wird. Im Ersten, bitte schön. Seit letzter Woche gibt es nun die Tagesschau in Einfacher Sprache, die um 19 Uhr auf tagesschau.de zu sehen ist. In dieser Tagesschau gibt es nur 4 oder 5 Nachrichten, langsam und mit einfachen Worten vorgetragen. Fremdwörter, Nebensätze oder lange Silben werden absichtlich vermieden. Geht man bei der normalen Tagesschau davon aus, dass die Bürger Hintergrundinformationen bereits haben, so werden bei der einfachen Tagesschau Hintergründe erstmal erklärt, bevor man zur eigentlichen Nachricht kommt. An wen richtet sich dieses Format, Michael? |
Michael: | Softdrinks wie Limonaden, Cola oder Energy-Drinks sind lecker und beliebt in der Gesellschaft. Die meisten dieser Getränke sind allerdings stark zuckerhaltig und alles andere als gesund. Sie gelten laut Weltgesundheitsorganisation sogar als Hauptursache für Übergewicht und Diabetes, was beides weltweit auf dem Vormarsch ist. Übermäßiger Zuckerkonsum macht nicht nur krank, sondern ist auch teuer für die Allgemeinheit. Die Ausgaben der Krankenkassen steigen, und Arbeitskräfte fallen krankheitsbedingt aus. Deshalb wird in Deutschland über eine Zuckersteuer auf Softdrinks diskutiert. Die Zeitung „nd“ spricht sich im Artikel „Zuckersteuer auf Softdrinks? Olle Kamellen!“ vom 18. Juni dafür aus und verweist darauf, dass dies kein neues Thema sei. Großbritannien sei ein Vorbild in dieser Hinsicht. Außerdem gäbe es zahlreiche Empfehlungen aus Wissenschaft und Medizin. |