Jana: | Heute ist Donnerstag, der 21. Januar 2021. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“! Hallo allerseits, hallo Michael! |
Michael: | Hallo Jana! Hallo liebe Hörer! |
Jana: | Im ersten Teil unseres Programms wird es wie immer um aktuelle Ereignisse aus aller Welt gehen. Wir beginnen mit der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten, Joe Biden. Danach sprechen wir über die Verhaftung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny nach seiner Rückkehr nach Moskau. Im Wissenschafts-Segment unseres Programms besprechen wir heute eine neue Studie über Javaneraffen. Die Affen haben gelernt, den Wert von Objekten zu verstehen, die sie von Touristen stehlen, um sie anschließend gegen Essen einzutauschen. Und zum Schluss sprechen wir über die Auswirkungen des Brexits auf britische Künstler, die Europa-Tourneen planen. |
Michael: | Wow! Das sind interessante Nachrichten diese Woche! Die Welt ändert sich vor unseren Augen. |
Jana: | Meinst du damit das Ende von Präsident Trump und den Beginn einer neuen Ära mit Präsident Joe Biden? |
Michael: | Nein, damit meine ich, dass Affen den Wert von gestohlenen Gegenständen schätzen können. ... Das war natürlich ein Witz ... Natürlich meine ich damit den Machtwechsel in den USA. ... Allerdings darf man die Bedeutung des ökonomischen Sachverstands von Affen trotzdem nicht unterschätzen! |
Jana: | Okay, Michael ... Weiter geht’s mit den Themen des zweiten Teils unseres Programms, „Trending in Germany“. Seit letzten Montag müssen in Bayern im Nahverkehr oder in Geschäften FFP2-Masken getragen werden. Das hat zu einer Debatte über die Kosten und Verfügbarkeit der Masken geführt. Die Frage ist: Gibt es überhaupt genügend Masken? Und werden andere Bundesländer nachziehen? Außerdem sprechen wir darüber, dass Rechte von Kindern im Grundgesetz verankert werden sollen. Darauf hat sich die Regierung jetzt nach jahrelangen Verhandlungen geeinigt. Doch was bedeutet diese Gesetzesänderung? |
Michael: | Sehr gut. Danke, Jana. Ich wäre dann soweit! |
Jana: | Na dann, los geht’s! |
Gestern wurde Joe Biden als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Die Amtseinführung fand wegen der COVID-19-Pandemie, der in den USA mehr als 400.000 Menschen zum Opfer gefallen sind, in einem kleineren Rahmen als üblich statt. In seiner Antrittsrede versprach Biden, das tief gespaltene Land zu vereinen. Kamala Harris wurde als erste Frau – und als erste Schwarze und Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln – als Vizepräsidentin vereidigt. Bidens Vorgänger, Donald Trump, nahm entgegen der Tradition nicht an der Zeremonie teil.
Unmittelbar nach der Amtseinführung stellte Präsident Joe Bi
Der Kremlkritiker Alexej Nawalny ist am Sonntag in sein Heimatland Russland zurückgekehrt – fünf Monate nach einem Nervengift-Anschlag, der ihn fast das Leben gekostet hat. Er wurde bei der Passkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo verhaftet. Nawalnys Flug aus Berlin sollte ursprünglich auf dem Flughafen Moskau-Wnukowo landen, wo Hunderte seiner Anhänger und Journalisten auf ihn warteten.
Am Montag wurde Nawalny in einem Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt. Er soll gegen Bewährungsauflagen aus einem früheren Strafverfahren wegen Geldwäsche aus dem Jahr 2014 verstoßen haben. Nawalny
Eine am 11. Januar in der Fachzeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B veröffentlichte Studie zeigt, dass Primaten einen ökonomischen Sachverstand entwickeln können. Makaken im Uluwatu-Tempel auf Bali stehlen routinemäßig Taschen, Hüte, Sonnenbrillen und Smartphones von Touristen. Sie warten dann in der Nähe mit ihrer Beute, bis jemand die gestohlenen Gegenstände loskauft. Oft erhalten sie von Touristen oder Tempelarbeitern im Austausch etwas zum Essen.
Forscher von der kanadischen University of Lethbridge und der Udayana University in Indonesien stellten fest, dass die Mak
Seit dem Austritt aus der EU können britische Musiker nicht mehr in jedem Fall visafrei reisen, und sie benötigen in einigen Ländern zusätzliche Arbeitsgenehmigungen. Britische Musiker und Crews benötigen jetzt ein Visum für Aufenthalte von mehr als 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten.
Laut der Association of British Orchestras stellen Brexit-bedingte Beschränkungen für den Straßengüterverkehr ein weiteres Hindernis dar. Die neuen Regeln könnten dazu führen, dass Fahrer nur zwei EU-Mitgliedsstaaten hintereinander besuchen dürfen und dann nach Großbritannien zurückkehren müssen.
Jana: | Und weiter geht unsere Corona-Reise! Bayern hat am 12. Januar eine Verordnung erlassen, die das Tragen einer FFP2-Maske im Nahverkehr und in Geschäften zwingend erforderlich macht. Bund und Länder schreiben nun “medizinische” Masken vor.. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verteidigte diese Verordnung mit dem Hinweis darauf, dass eine FFP2, anders als hausgemachte Masken, den Träger und die Leute um ihn herum schütze. Auch Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger sieht in den Masken eine Verringerung des Infektionsrisikos. Er machte auch geltend, dass durch das Tragen dieser Masken Lockdowns vermutlich verkürzt werden und viele Geschäfte, Einrichtungen und Unternehmen früher aufmachen könnten. |
Michael: | Nach jahrelangen Verhandlungen hat sich die Regierung darauf geeinigt, dass Kinderrechte im Grundgesetz verankert werden sollen. Demnach soll das Recht eines Kindes auf Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit geachtet werden. Außerdem soll das Wohl des Kindes angemessen berücksichtigt werden. Und Kinder sollen einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf rechtliches Gehör haben. Die Erstverantwortung bleibt jedoch bei den Eltern. „Völlig überflüssig“ heißt ein Artikel der „taz“ vom 12. Januar. Alle Grundrechte im Grundgesetz würden für Kinder genauso gelten wie für Alte und 30-jährige. Die Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz verändere rechtlich gar nichts. Sie hätte nur eine symbolische Bedeutung, weil sie die bestehenden Rechte sichtbar mache. Die Zeitung schreibt weiter, dass dies eine populäre Forderung sei. Denn wer sich für Rechte von Kindern einsetze, hätte die Chance auf mehr Spenden und Wählerstimmen. Doch die symbolische Grundgesetzänderung schade nicht, denn die Förderung von Kindern sei sehr wichtig. |