Jana: | Heute ist Donnerstag, der 17. März 2022. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wir beginnen unser Programm mit einer Diskussion über die rechtlichen Schritte, die die Niederlande und Australien gegen Russland wegen Russlands Rolle beim Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 über der Ukraine im Jahr 2014 eingeleitet haben. Danach sprechen wir über die Entscheidung einer wachsenden Zahl von Russen, wegen der Wirtschaftssanktionen, der politischen Isolation und der Angst vor einem zunehmend repressiven Regime aus ihrer Heimat zu fliehen. Im wissenschaftlichen Teil erfahren wir etwas über die schädlichen Auswirkungen von COVID-19 auf das Gehirn, die in einer neuen, in der Zeitschrift Nature veröffentlichten, Studie aufgezeigt werden. Und zum Schluss des ersten Teils unseres Programms werden wir noch über die Aktualisierung der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes sprechen. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Jetzt geht es weiter mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Wir werden über die Entscheidung der EU in der letzten Woche sprechen, die Einfuhr von russischem Erdgas bis zum Ende dieses Jahres um zwei Drittel zu senken. Wir werden auch darüber sprechen, dass der Alkoholmissbrauch unter deutschen Jugendlichen in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Jetzt gibt es Forderungen, dass der Verkauf von Alkohol in Kiosken, Supermärkten oder Tankstellen verboten werden soll. |
Jana: | Interessante Themen, Michael! Wir wollen mit unserer ersten internationalen Nachrichtenstory beginnen. |
Am Montag gaben Australien und die Niederlande bekannt, dass sie wegen des Abschusses des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 gemeinsame rechtliche Schritte gegen Russland eingeleitet haben. Diese neue Klage steht nicht im Zusammenhang mit dem laufenden Strafverfahren gegen vier Verdächtige. Australien und die Niederlande reichten diese neue Klage bei der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation der Vereinten Nationen (ICAO) ein.
Flug MH17, eine Boeing 777, wurde am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der von pro-russischen Rebellen kontrollierten Ostukraine abgeschossen
Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat dem ukrainischen Volk Vertreibung, Zerstörung und Tod gebracht. Aber es gibt noch eine andere Art der Zerstörung in Russland selbst – den Tod der russischen Zivilgesellschaft. Seit dem 24. Februar hat die russische Regierung ihren Angriff auf die unabhängigen Medien, auf die Menschenrechte und auf alle Personen verschärft, die das Regime kritisieren.
Die Zerstörung der Zivilgesellschaft in Russland hat auch eine Massenflucht ausgelöst. Unabhängige russische Journalisten, Menschenrechtsaktivisten, Akademiker und High-Tech-Spezialisten fliehen aus dem La
Am 7. März veröffentlichte die Zeitschrift Nature zwei separate Studien zur COVID-19-Pandemie. Eine Studie untersuchte, wie sich COVID-Infektionen auf das menschliche Gehirn auswirken. Die andere Studie befasste sich mit genetischen Fragen. Dazu wurde die DNA von nicht infizierten Personen mit der DNA von 7.491 COVID-Patienten verglichen, die auf Intensivstationen lagen.
In der Gehirnstudie analysierten die Forscher 785 Patienten, die vor und während der Pandemie einen Hirnscan hatten. Mehr als die Hälfte dieser Patienten infizierte sich zwischen den beiden Scans mit COVID. Die Vergleiche zeigt
Im Dezember hat die UNESCO 39 neue Traditionen in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Liste des immateriellen Kulturerbes umfasst derzeit 630 Einträge aus 140 Ländern. Die UNESCO-Kulturtraditionen stammen aus der ganzen Welt und werden von der Kommission zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes ausgewählt.
Einige der neuen Einträge stammen aus Ländern, die zum ersten Mal vertreten sind. Die diesjährige Entscheidung ist ein Meilenstein für Montenegro, die Demokratische Republik Kongo, Kongo, Dänemark, die Seychellen, Mikronesien, Timor-Leste, Island und Haiti. Es ist das
Jana: | Die EU hat letzte Woche Dienstag versprochen, als Reaktion auf den monströsen Angriff Russlands auf die Ukraine die Einfuhr von russischem Erdgas bis zum Ende des Jahres um zwei Drittel zu verringern. Die USA und Großbritannien hatten letzte Woche vorgelegt. Die USA führen kein Öl und Gas aus Russland mehr ein, und die Briten werden den Import Ende des Jahres stoppen. Die EU will bis zum Jahr 2027 kein Erdgas mehr aus Russland einführen. Insbesondere Deutschland hat das in der EU durchgesetzt. Deutschland ist der größte Gasimporteur der Welt. 2021 kamen 66,1 % unserer Erdgasimporte aus Russland. Bei Rohöl war es ein wenig mehr als ein Drittel. Bundeskanzler Scholz begründete seine Blockade mit dem Hinweis, dass man ohne russische Importe die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie nicht gewährleisten könne. Deutschland ist seit Jahrzehnten davor gewarnt worden, eine zunehmende Abhängigkeit von russischen Importen in Kauf zu nehmen. Die damalige Bundesregierung hat das ignoriert. Jetzt sind wir gezwungen, genau die Bomben zu finanzieren, die momentan auf die ukrainische Zivilbevölkerung abgeworfen werden, darunter viele Kinder. Ausgerechnet Deutschland. Wie konnte es zu diesem Schlamassel kommen, Michael? |
Michael: | In Deutschland steigt der Alkoholkonsum unter Jugendlichen. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich dies noch verschärft. Dadurch erhöht sich auch das Risiko einer Alkoholsucht im späteren Leben, wovor bereits 2011 gewarnt wurde. Doch getan hat sich bisher wenig. Nun kommt ein Vorschlag von den Grünen. Sie wollen den Verkauf von Alkohol in Kiosken, Supermärkten und Tankstellen generell verbieten. Bier, Wein und Schnaps soll es dann nur noch in speziellen Läden zu kaufen geben. Dies sei ein guter Anfang, schreibt die „BZ“ aus Berlin im Artikel „Politik muss vor den Gefahren des Alkohols warnen“ vom 7. März. Denn je schwerer es sei, sich Hochprozentiges zu beschaffen, desto mehr sinkt auch das Suchtrisiko. Der Zeitung ist dies aber noch nicht genug. Sie fordert, dass Schock-Bilder, wie sie auf Zigarettenschachteln zu sehen sind, auch auf Schnapsflaschen gehören. |