Jana: | Heute ist Donnerstag, der 31. März 2022. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres wöchentlichen Programms „News in Slow German“ für Fortgeschrittene! Hallo zusammen! Hallo Michael. |
Michael: | Hallo Jana! Hallo zusammen! |
Jana: | Wie immer beginnen wir unser Programm mit einigen Nachrichten, die diese Woche Schlagzeilen gemacht haben. Zunächst werden wir über die Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky diskutieren, dass der Westen nicht genug tut, um die Ukraine militärisch zu unterstützen. Sollte der Westen mehr tun? Außerdem sprechen wir über die erste US-Außenministerin, Madeleine Albright, die am 23. März im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Im wissenschaftlichen Teil diskutieren wir über das vielversprechende Ergebnis eines dreijährigen Experiments, das es einem vollständig gelähmten Patienten ermöglicht hat, wieder zu kommunizieren. Und wir beenden den ersten Teil unseres Programms mit einem Rückblick auf die 94. Oscar-Verleihung, die am Sonntag in Hollywood stattfand. |
Michael: | Vielen Dank, Jana. Weiter geht es mit der Ankündigung für den zweiten Teil unseres Programms, „Trending in Germany“. Wir werden über die Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg sprechen. Unter den Gästen waren nicht nur Elon Musk, sondern auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundeskanzler Olaf Scholz. Wir werden auch darüber diskutieren, dass mit dem Wegfall von vielen Corona-Maßnahmen auch die Pflicht zum Home-Office ausläuft. Kommen jetzt Millionen von Arbeitnehmern zurück in die leeren Büros? Oder wird es einen generellen Wandel bei den Arbeitsbedingungen geben? |
Jana: | Interessant, Michael! Wir wollen mit unserer ersten internationalen Nachrichtenstory beginnen. |
Der Krieg Russlands in der Ukraine ist jetzt im zweiten Monat. Nachdem der ursprünglich geplante Blitzkrieg gescheitert ist, hat sich der Konflikt zu einem langsamen, zermürbenden Krieg entwickelt. Am Samstag hielt Präsident Biden eine leidenschaftliche Rede in Warschau. Er versicherte der Ukraine die volle Unterstützung des Westens. „Wir stehen zu euch“, sagte Biden.
Seit Beginn der Invasion haben die USA, die NATO-Mitglieder und andere Länder den Umfang der militärischen Ausrüstung, die sie der Ukraine zur Verfügung stellen, drastisch erhöht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky hat d
Madeleine Albright, die erste Außenministerin der USA, ist am 23. März in Washington gestorben. Sie war 84 Jahre alt. Als Kind tschechischer Flüchtlinge war Madeleine Albright vor dem Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie vor den Nazis nach London geflohen. Nach dem Krieg kehrte die Familie in die Tschechoslowakei zurück, flüchtete dann aber Ende der 1940er Jahre erneut, diesmal vor dem kommunistischen Regime.
In London, während des Krieges, konvertierten Albrights jüdische Eltern zum Katholizismus, um ihre Kinder zu schützen. Der Ausgang des Krieges war zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Erst se
Am vergangenen Dienstag veröffentlichte die Zeitschrift Nature Communications die Ergebnisse eines dreijährigen Experiments. Es ging um einen Patienten mit einer fortschreitenden Degeneration von Gehirnzellen, die die Bewegung kontrollieren. Es ist das erste Beispiel dafür, dass ein Patient, der seinen Körper, einschließlich des Augapfels, nicht mehr bewegen kann, mit der Außenwelt kommunizieren kann.
Die Forscher nutzten neue Fortschritte bei Hirn-Computer-Schnittstellen-Technologien. Dem Patienten wurden zwei winzige Elektroden ins Gehirn implantiert. Wenn er sich die Bewegung seines Augapfe
Die diesjährige Oscar-Verleihung war von großer Erwartung und Ungewissheit geprägt. Die 94. Oscar-Verleihung war die erste Verleihung nach Beginn der Pandemie. Sie signalisierte eine Rückkehr zur Normalität. Würde die Eröffnung des Abends – das Posieren der Stars auf dem roten Teppich – anders sein? Würden die drei Moderatorinnen gut zusammenarbeiten? Und vor allem: Wie würden die Schrecken des Krieges in der Ukraine reflektiert werden?
Es gab den Vorschlag, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky aus der Ferne zum Publikum sprechen zu lassen. Oscar-Preisträger Sean Penn drohte sogar da
Jana: | Letzte Woche Dienstag wurde die riesige neue Tesla-Fabrik in Brandenburg eingeweiht. Die ersten 30 Teslas liefen dort vom Band und wurden an ihre Besitzer übergeben. Viele Ehrengäste waren angereist. Darunter Elon Musk, der Bundeswirtschaftsminister Habeck und sogar Bundeskanzler Scholz. Das riesige Werk war in nur zweieinhalb Jahren fertiggestellt worden. Das ist für Deutschland absoluter Rekord. Normalerweise braucht man so lange, um die ganzen Genehmigungen einzuholen. Habeck lobte das und sprach von Tesla-Geschwindigkeit. Und auch Scholz sagte, Deutschland könne schnell sein. Die ersten 30 Model Y Teslas liefen zur Musik „I’m in love with my car“ von Queen vom Band. Dann gab es Feuerwerk, und die Autos wurden von Mitarbeitern aus der Fabrik kutschiert, wo sie vermutlich ihren stolzen Besitzern übergeben wurden. Die handverlesenen Fans in der Halle klatschten, und Elon Musk sagte auf Deutsch „Dankeschön“. 500.000 Teslas sollen in der Fabrik pro Jahr vom Band laufen, die angeblich mal 12.000 Arbeitnehmer beschäftigen wird. Draußen vor der Fabrik gab es allerdings Proteste. Manche Protester hielten Schilder hoch, die sagten, Tesla sei überhaupt nicht umweltfreundlich. Haben die Protester damit recht, Michael? |
Michael: | Pünktlich zum Frühlingsanfang enden in Deutschland viele Corona-Maßnahmen. Und die Infektionen schnellen in die Höhe. Unter anderem läuft auch die Pflicht zum Home-Office aus. Zuvor mussten Arbeitgeber ihren Angestellten erlauben – beziehungsweise konnten von ihnen verlangen – von zu Hause aus zu arbeiten, sofern dies möglich war. Nun könnten Millionen von Arbeitnehmern wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Es sei aber ziemlich unwahrscheinlich, dass dies auch die meisten tun werden, meint die „Süddeutsche Zeitung“ im Artikel „Auf die Firmen kommt es an“ vom 21. März. Denn die Arbeitgeber hätten jetzt die Verantwortung. Einerseits müssen sie den Arbeitsplatz mit Hygienemaßnahmen sicher gestalten. Und wenn sie auf der anderen Seite den Arbeitsplatz für gute Mitarbeiter attraktiv gestalten wollen, müssten sie gute und funktionierende Arbeitsbedingungen schaffen. Dazu gehört auch die Möglichkeit zum Home-Office. Denn für immer mehr Arbeitnehmer gehört das zu einem guten Arbeitsplatz dazu. |